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1245 - Satansblut

1245 - Satansblut

Titel: 1245 - Satansblut
Autoren: Jason Dark
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plötzlich schoss dunkles Blut daraus hervor. Es landete klatschend vor unseren Füßen. Suko wich zurück, und wir hörten ein wildes Schreien, das unsere Ohren malträtierte.
    Clayton war durch den Schlag geschwächt worden. Er konnte sich nicht mehr halten, fiel zu Boden, sackte in die Knie, kam aber wieder hoch und blieb geduckt stehen.
    Nein, das war kein normales Gesicht mehr, das uns da anschaute. Es war vom Blut des Satans gezeichnet, und dieses Blut besaß auch eine andere Farbe. Es war dunkler, schon leicht angeschwärzt, und es gab auch einige Stellen, an denen es einen widerlichen Geruch abgab. Ich konnte ihn nicht einordnen und nur sagen, dass er irgendwie zu dem passte, was die Menschen Hölle nannten.
    Ich hatte mich zurückgehalten und mein Kreuz noch nicht eingesetzt. Aber ich hielt es offen in der Hand, das sah auch Clayton. Er schrak leicht zusammen, dann schüttelte er den Kopf, und einen Moment später fing er an zu grinsen.
    »Was willst du damit, Sinclair? Willst du mich erledigen? Mich, den der Teufel unterstützt?«
    »Er ist schon mal durch das Kreuz besiegt worden.«
    »Dann komm doch her, Sinclair!«, fauchte er mich an. »Los, komm her. Ja, komm. Ich will es so. Zeig mir das Kreuz. Gib es mir in die Hand, verflucht!«
    Ich hatte jedes Wort verstanden. Suko ebenso. Beide schauten wir uns an, weil wir sein Verhalten nicht begriffen. War Clayton lebensmüde? Wollte er sich freiwillig vernichten?
    Das konnte ich mir nicht vorstellen, aber ich hatte es genau gehört, daran gab es nichts zu rütteln.
    »Tu ihm doch den Gefallen, John!«
    »Ja, ich bin nur etwas verwundert.«
    »Ich nicht, überhaupt nicht. Er glaubt, dass er unbesiegbar ist. Das muss ihm der Teufel eingeflüstert haben.«
    Ein hässliches Lachen wehte durch den Raum. »Was ist denn?«, schrie er dann. »Traut ihr euch nicht? Habt ihr Angst, verlieren zu können? Habt ihr das?«
    »Bestimmt nicht«, erwiderte ich.
    »Dann komm doch her, Geisterjäger. Los, komm zu mir. Ich will es testen.«
    Er wollte es nicht anders haben. Okay, ich würde ihm den Gefallen tun. Aber ich war auch vorsichtig. Es konnte sein, dass er noch einen Trumpf in der Hinterhand hielt und ihn dann ausspielte, wenn ich nicht damit rechnete.
    Er war wieder bis zur Wand zurückgewichen. Wenn er sie im Rücken wusste, fühlte er sich wohler. Sein Verhalten änderte sich. Er benahm sich plötzlich überdreht und gereizt zugleich.
    Er hob die Arme an und streckte sie zugleich zur Seite. Sein Gesicht erhielt einen hochmütigen Ausdruck, und um seine Lippen herum war ein faunisches Lächeln zu sehen, das mir einfach widerlich vorkam.
    Auch die Finger bewegten sich jetzt. Sehr schnell und mir zugedreht. »Ja, komm schon, komm! Ich werde dir zeigen, dass ich stärker bin als dein verdammtes Kreuz. Sonst hätte man mich nicht geschickt, um dich zu vernichten.«
    Der letzte Satz hatte mir richtig gefallen, und ich blieb zunächst mal stehen. »Man hat dich geschickt? Du hast nicht auf eigene Rechnung gearbeitet?«
    »Nein.«
    »Warum schickt dich der Teufel denn los?«
    »Wir wollen reinen Tisch machen. Du bist nicht der Einzige. Aleister Crowley ist zwar tot, hat aber einen würdigen Nachfolger gefunden, Sinclair.«
    »Was bestimmt nicht der Teufel ist?«, fragte ich sofort nach und hellhörig geworden.
    »Nein. Er hat uns nur zur Seite gestanden. Er hat uns durch sein Blut stark für den Kampf gemacht. Dahinter steckt jemand anderer. Er will deinen Tod. Er will auch den Tod der anderen, und wir werden überall zuschlagen.«
    »Wenn er nicht der Teufel ist, wer ist er dann?« Ich hatte zwar einen bestimmten Verdacht, doch ich wollte die Ant wort aus Claytons Mund hören.
    »Du brauchst nicht zu raten. Ich werde es dir nicht sagen. Du wirst dumm sterben.«
    Ich stellte die nächste Frage. »Ist es van Akkeren?«
    Sein Mund verzerrte sich, und ich hörte seinen Atem als fauchenden Laut. Er bestätigte meine Frage nicht, sondern ließ alles in der Schwebe hängen. Dafür konzentrierte er sich auf das Kreuz in meiner rechten Hand. Im Hintergrund wartete Suko mit gezogener Pistole, das sah ich nach einem knappen Blick über die Schulter.
    Seine Augen glühten plötzlich. Sie hatten wieder eine andere Farbe bekommen. Im Hintergrund schienen zwei kleine Feuer angezündet worden zu sein, deren Flammen aber ruhig und ohne zu flackern brannten. Nahe der Mundwinkel sickerte wieder das Blut hervor, und ich merkte, dass sich mein Kreuz allmählich erwärmte und sich diese Wärme
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