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1245 - Satansblut

1245 - Satansblut

Titel: 1245 - Satansblut
Autoren: Jason Dark
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Anblick boten seine Augen, die sich ebenfalls leerten.
    Stoßweise sickerte die Macht der Hölle nach außen und vergrößerte die Lache um Clayton herum.
    Ich hatte mich inzwischen zurückgezogen und war wieder aufgestanden. Ebenso wie mein Freund Suko schaute ich auf das, was vor unseren Füßen lag.
    Es war ein Mensch, der seine zweite Haut verloren hatte.
    Darunter aber gab es noch die echte. Und die sah aus wie alte graue Asche. Sie war rissig, aufgerissen. Wie auch auf dem Kopf, wo es keine Adern mehr zu sehen gab, sondern die normale Haut, die den Kopf umspannte wie ein faltiger Lappen.
    Es waren auch Augen zu sehen.
    Grau und leblos.
    Alt! Ja, alte Haut. Vor uns lag kein junger Mann, sondern ein alter. Er hatte sich dem Teufel zugewandt und wahrscheinlich erhofft, durch sein Blut eine neue Frische und so etwas wie Jugend zurückzuerhalten.
    Jetzt lag er da. Sein Gesicht war mehr ein Relief mit kleinen Tälern und Erhöhungen. Und in den Tälern schimmerten noch die dunklen Reste des Blutes.
    »Das war eine verdammt schwere Geburt«, murmelte Suko.
    »Hätte ich nicht gedacht.«
    »Jetzt sag nur nicht, dass die Gegenseite immer stärker wird.«
    »Nein, das denke ich nur.«
    »Aber wir lassen uns auch etwas einfallen.«
    »Das müssen wir, John. Beinahe habe ich gedacht, dass es auch dein Kreuz nicht schafft.« Er zuckte mit den Schultern.
    »Nun ja, letztendlich ist ja alles gut gegangen. Sogar ich habe seine Attacken überstanden, und er war nicht eben schwach.«
    Jemand hämmerte von außen her gegen die Tür. Ich wollte eine Frage stellen und hatte mich schon gedreht, da hörten wir die Stimme unseres Chefs.
    »John, Suko! Was ist passiert? Kann ich reinkommen?«
    »Ja, Sir, Sie können.«
    ***
    Der Superintendent kam, und er brachte den uniformierten Kollegen, der uns begleitet hatte, gleich mit. Der Mann wurde völlig überrascht und stieß einen leisen Schrei aus, während sich im Gesicht unseres Chefs nichts regte, bis auf das Anheben der Brauen, als er dann seinen Kopf senkte und auf das schaute, was da am Boden lag.
    Er sah auch das Blut, schüttelte den Kopf und meinte: »Da sind Sie mir wohl eine Erklärung schuldig, meine Herren.«
    »Das sind wir, Sir.«
    »Und?«
    »Moment noch.« Ich hatte nicht vergessen, dass sich das verlorene Blut wie ein Handtuch um die leblose Gestalt ausgebreitet hatte. Es konnte sein, dass in ihm noch ein bestimmter Keim steckte. Das wollte ich durch den Einsatz mit meinem Kreuz testen.
    Suko und Sir James traten zur Seite, als sie mein Vorhaben mitbekamen. Ich war selbst überrascht, dass nichts passierte.
    Das Blut des Satans hatte seine Macht schon vorher verloren.
    Jetzt war es nur noch ein Rest, der aufgewischt werden konnte.
    Sir James räusperte sich. Wenn das Geräusch aufklang, kam immer etwas nach. So war es auch hier. »Glauben Sie nicht, dass Sie mir einiges zu erzählen und zu erklären haben?«
    »Hier oder in Ihrem Büro?«
    »Gehen wir lieber dorthin.« Er schaute auf den Toten. »Oder müssen Sie sich noch um ihn kümmern?«
    »Nein, das ist alles erledigt.«
    »Gut, dann können wir ja.«
    Die Anweisungen gab er etwas später. Man würde die Zelle räumen, sie säubern, und der Tote würde untersucht werden.
    Wir erfuhren, dass Sir James von den Kollegen hier unten geholt worden war, als die auf dem Bildschirm gesehen hatten, was in der Zelle passierte.
    »Dabei bin ich gerade ins Haus gekommen, und dann so etwas. Im Yard-Gebäude!«
    Das sagte er, als wir uns in seinem Büro befanden. Dann schaute er uns an und nickte. »So, und jetzt möchte ich etwas von Ihnen hören, meine Herren.«
    Wir gaben ihm einen Bericht. Von Beginn an, wir ließen nichts aus, und Sir James zeigte sich auch deshalb zufrieden, weil die junge Frau aus dem Fahrstuhl überlebt hatte.
    »Dann könnte man also davon ausgehen, dass sie den Fall beendet haben«, sagte er und hatte seiner Stimme eine Tonart gegeben, die darauf schließen ließ, dass er selbst nicht daran glaubte.
    »Das könnte man so sehen«, sagte Suko.
    »Und was hindert Sie daran, es nicht so zu sehen?«
    »Ganz einfach, Sir«, sagte ich. »Dieser Clayton hat immer in der Mehrzahl gesprochen. Es kann also durchaus sein, dass er nur einer unter vielen gewesen ist.«
    »Das bedeutet«, übernahm Suko das Wort. »Dass wir eigentlich am Anfang stehen und die Suche erst jetzt beginnt.«
    Sir James dachte kurz nach. »Und damit sollen Sie auch anfangen oder?«
    »Ja. Und zwar sofort…«
    ***
    Godwin de Salier war noch
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