Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1244 - Traumwelt Terra

Titel: 1244 - Traumwelt Terra
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
ununterbrochen auf den Beinen. So dringend die Not auch sein mag, ich empfehle euch, eine Ruhepause einzulegen. Wir brauchen euch. Der Himmel mag wissen, woher wir zusätzliche Fachkräfte beschaffen sollen, die euch bei der Arbeit helfen können. Aber wir werden uns nach Kräften bemühen. Bis dahin hört auf meinen Rat: Schont euch. Terra braucht euch!"
    Da flog das jungenhafte Grinsen ein zweites Mal über Fredo Gophers Gesicht.
    „Mach dir um uns keine Sorgen", sagte er. „Noch steht uns der Zusammenbruch nicht unmittelbar bevor. Es gibt Mittel, die Müdigkeit zu vertreiben und den Geist aktiv zu erhalten. Sucht inzwischen nach Immunen, die uns beistehen können. Wenn ihr welche gefunden habt, dann legen wir eine Ruhepause ein."
     
    *
     
    Weit draußen in der Tiefe des Alls zog die PRIMAT DER VERNUNFT träge ihre Bahn.
    Im Zerotraum überwachte Kazzenkatt, der Sarlengort, die Tätigkeit der Anin An auf den Planeten des Solsystems. Er war mit dem Erfolg zufrieden. Die letzte Phase der Offensive gegen das Chronofossil Terra hatte ihr Ziel erreicht. Die Terraner waren in hypnotischer Trance erstarrt. Mit jeder Minute, die von jetzt an verstrich, wurde das mentale Potential des Fossils um ein Quant abgebaut. Die Mentalsubstanz, die Perry Rhodan und seine Gefährten aus der Epoche des frühen Raumfahrtzeitalters auf der Erde zurückgelassen hatte, versickerte allmählich in den leeren Bewußtseinen der Hypnotisierten. Noch zwanzig Terra-Tage, schätzte der Zeroträumer, und es gab kein Chronofossil Terra mehr.
    Er weidete sich an dem Anblick, der sich ihm durch die Augen der Anin An bot.
    Menschen, die träge und tatenlos in bequemen Sesseln saßen oder auf Liegen ruhten. Ihr Leben war nicht gefährdet. Die automatische Technologie ihrer Zivilisation versorgte sie mit allem, was sie für den Alltag brauchten. Sie würden weder verhungern noch sich mit aufgestauten Abfallprodukten vergiften. Die Basisfunktionen des Körpers waren nach wie vor wirksam. So reibungslos arbeitete die Versorgung der Hypnotisierten, daß Kazzenkatt der Vergleich mit den Maden im Speck in den Sinn kam. Die Terraner taten nichts mehr, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen, und dennoch wurden sie von Tag zu Tag fetter und träger - dank der unerhörten Leistungsfähigkeit ihrer automatisierten Technologie.
    Er empfand ein Gefühl tiefer Verachtung für jene, die er bisher als seine härtesten Gegner betrachtet hatte. Jedes Mal, wenn eine seiner Aktionen zu einem katastrophalen Fehlschlag ausgeartet war, hatte da nicht ein Terraner seine Hand im Spiel gehabt? Es waren Zeiten gewesen, da hatte allein der Gedanke, was geschehen würde, wenn er sich mit den Terranern einließ, ihn mit Furcht erfüllt. Bei allen üblen Geistern der Negasphäre - wie hatte er die Menschen der Erde überschätzt! Er hatte erwartet, daß sie sich gegen die Psychomanipulation durch die Anin An wehren würden. Er hatte damit gerechnet, daß sie die Gefahr rechtzeitig erkannten und ihre hochentwickelte Technik einsetzten, um ihr zu begegnen.
    Statt dessen waren sie hilf- und wehrlos dem ersten Vorstoß des Elements der Technik erlegen. Die eigene Kommunikationssucht war ihnen zum Verhängnis geworden. Der Zeroträumer hatte mit einem derart raschen Erfolg nicht gerechnet. Er war bereit gewesen, das gesamte Nega-Instrumentarium der Anin An in den Kampf zu werfen. Fast bereitete es ihm ein wenig Enttäuschung, daß es dazu nun nicht mehr kommen würde. Er hätte die Terraner gerne leiden sehen. Er hätte zuschauen mögen, wie sie sich wanden und vor Schmerzen kreischten, wie ihre Widerstandsfähigkeit Psion um Psion abgebaut wurde. Er wäre in Euphorie geraten, wenn er sie hätte um Gnade winseln hören.
    Aber er war Pragmatiker genug, um zu erkennen, daß er um der Sache willen seines privaten Vergnügens entsagen mußte. Worüber wollte er sich beschweren? Der Erfolg war ihm leichter in den Schoß gefallen, als er es in seinen kühnsten Träumen erwartet hatte. Endlich einmal würde er vor den Herrn der Elemente hintreten und mit der Stimme des Siegers verkünden können: „Dein Auftrag ist wunschgemäß erledigt. Terra hat aufgehört, als Chronofossil zu existieren."
    Der Sieg war ihm gewiß, aber zur Vervollständigung seines Triumphes bedurfte es noch einer Zugabe. Er hatte die Terraner gefürchtet. Jetzt wußte er, daß er seiner eigenen Naivität aufgesessen war. Er hatte sich durch äußeren Augenschein narren lassen. Die Bewohner der Erde waren nichts, wovor
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher