Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1244 - Traumwelt Terra

Titel: 1244 - Traumwelt Terra
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
mit seinen Nachweisgeräten ein integriertes Spektrum solcher Datenströme zu erfassen, die garantiert nur von Technos stammten.
    Diese Nachweismethode nahm er jetzt in Betrieb. Gleichzeitig setzte er sich die Swing-Krone wieder auf den Kopf und trug dem Telecommander auf: „Geringste Leistung, bitte. Ich will nicht wieder zwischen dem Voodoo-Priestar und Krohn Meysenhart hin- und hergerissen werden."
    Der Telecommander schaltete wie befohlen. Fredo hörte den Rasenden Reporter, der sich noch immer über die mangelnden Geistesqualitäten der Epsaler ausließ, und zwischendrin den Kultpriester, der seinen Gläubigen die Qualen der Hölle in den glühendsten Farben ausmalte. Aber er wurde nicht mitgerissen. Seine Umgebung blieb wirklich. Er war in diesen Minuten kein Swinger, sondern ein normaler Erdenbürger, der die Wunder der Kommunikationstechnik benützte, um Nachrichten aus den Tiefen des Universums zu empfangen.
    Das integrierte Spektrum der Techno-Strahlung wurde in einem Holobild dargestellt, das vor Fredos Augen im Raum schwebte. Fast hatte er sich schon dazu überredet, daß sein Verdacht reiner Unsinn sei. So rasch konnte es den Fremdgebilden nicht gelungen sein, die Regeln und Vorschriften der terranischen Kommunikation zu entschlüsseln und sich aktiv in das Kommunikationsnetz einzuschalten.
    Dann aber sah er, wie sich an dem integrierten Spektrum in unregelmäßigen Abständen scharfe Zacken bildeten, in die Höhe schossen und wenige Hundertstelsekunden später wieder verschwanden. Er achtete sorgfältig auf die Sendung, die ihm die Swing-Krone übermittelte. Nach wenigen Minuten war er sicher, daß die Zacken im Spektrum jedes Mal dann auftauchten, wenn der Empfang von Krohn Meysenhart auf den Voodoo-Priester - oder umgekehrt - umschaltete.
    Das war es, was ihm Angst machte: Die Sat-Technos hatten gelernt, die Signale der terranischen Kommunikation zu manipulieren. Daß sein Telecommander die Sendung des Priesters ebenso verarbeitete wie Meysenharts Nachrichtenprogramm, konnte nur bedeuten, daß die identifizierenden Bitsequenzen ausgetauscht oder ersetzt worden waren. Jedes Mal wenn ein solcher Austausch stattfand, bildete das integrierte Techno-Spektrum Spitzen und Zacken aus.
    Verwirrt und niedergeschlagen schaltete Fredo die Nachweisapparatur aus. Er setzte dem Telecommander auseinander, daß er keinen Empfang mehr wünsche. Die flache Scheibe der Swing-Krone glitt ihm vom Kopf, und Fredo fing sie mit der Hand auf.
    Das war der Augenblick, in dem der Radakom sich meldete.
    „Ja, was?" rief Fredo mürrisch.
    Eine Videofläche entstand vor ihm. Er blickte in Galbraith Deightons ernstes Gesicht.
    „Du hast recht gehabt mit deinem Pessimismus", sagte der Sicherheitschef. „Die Methode läßt sich nicht mehr anwenden. Die Sat-Technos orientieren sich nicht mehr an den Intersekten der Kommunikationsstrahlen."
    Fredo Gopher nickte langsam.
    „Wenn du meinst, das wäre eine Neuigkeit", sagte er schleppend, „dann hör dir erst einmal an, was ich dir zu sagen habe..."
     
    2.
     
    „Das", sprach der Zeroträumer in einem ungewohnten Anflug feierlicher Sentimentalität, „wäre um ein Haar schiefgegangen."
    Die PRIMAT DER VERNUNFT, Kazzenkatts Flaggschiff, schwebte irgendwo in der Tiefe des Alls. Das Element der Lenkung, tief eingetaucht in die bewußte Phase des Zerotraums, sprach über Psikom mit seinem Bordcomputer.
    „Das Opfer der MASCHINEN war notwendig", antwortete der Computer. „Nur mit Hilfe der Energie, die bei ihrer Vernichtung freigesetzt wurde, war es möglich, den Fiktivtransmitter-Effekt zu erzeugen, der die Anin An ins Solsystem beförderte."
    „Davon spreche ich nicht", erklärte Kazzenkatt ärgerlich. „Irgend jemand im Einflußbereich der Terraner hat sich angemaßt, die Menschheit auf die drohende Gefahr aufmerksam zu machen. Er nannte sich DER WARNER. Du weißt davon. Wir haben seine Sendungen empfangen, die Nachrichten des Piratensenders Acheron. Sie hätten die Terraner kopfscheu machen können. Was wäre dann aus den Anin An geworden?"
    „Es ist nicht geschehen", antwortete der Bordcomputer würdevoll. „Die Terraner ahnen nicht, welche Gefahr auf sie zukommt. Acheron hat umsonst gesprochen."
    „So hoffen wir es", sagte Kazzenkatt.
    Seine Gedanken reichten weit hinaus durch die Kälte des Alls und berührten die Anin An, deren Gehirne in eiförmigen, von bunter Nährflüssigkeit erfüllten Behältern über die Oberfläche des Planeten Erde schwebten. Er gab ihnen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher