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1243 - Sie lockten mit dem Jenseits

1243 - Sie lockten mit dem Jenseits

Titel: 1243 - Sie lockten mit dem Jenseits
Autoren: Jason Dark
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beiden Seiten standen Türen offen, durch die ich in leere Zimmer schaute, in denen sich Fenster befanden, durch die Licht in die Räume fiel und als schwache Blässe auch den Flur erreichte.
    Das verdammte Geschrei, möglicherweise war es auch ein geisterhafter Singsang, zerrte an meinen Nerven. Ich dachte wieder an unseren Freund Bill und fragte mich, ob er dieses verdammte Haus auch betreten hatte. In den Zimmern jedenfalls hatte ich ihn nicht gesehen, und das Schreien konnte möglicherweise von den neuen Engeln stammen, die als Geistwesen auftraten.
    Ich ließ das Kreuz nicht mehr länger vor der Brust hängen, holte es hervor und ließ es für einen Moment auf meinem Handteller liegen.
    Es vibrierte leicht!
    Das überraschte mich. Bisher war ich immer von einer Erwärmung ausgegangen, nun aber spürte ich die leichten Vibrationen, und es war nicht meine Hand, die zitterte.
    Ich fixierte es und schaute so intensiv hin, dass Suko aufmerksam wurde und zu mir kam.
    »Was ist los?«
    »Schau es dir an!«
    Mein Freund brauchte nur einen kurzen Augenblick, um die Veränderung wahrzunehmen. Möglicherweise wollte er fragen, warum sich das Kreuz so verhielt, aber ihm kam die Frage wahrscheinlich etwas dumm vor, so sagte er lieber nichts.
    Auch ich beschäftigte mich weiterhin mit diesem Phänomen und hatte schließlich für mich so etwas wie eine Lösung gefunden. »Es kommt mir vor, als wären Kräfte dabei, an ihm zu zerren. Unsichtbare, die es mir wegnehmen möchten.«
    »Diese ungewöhnlichen Engel?«
    »Kann sein.«
    »Dann würde dein Kreuz sie stören - oder?«
    »Davon könnte man ausgehen.« Ich wollte es genauer wissen und warf es in die Höhe. Dabei rechnete ich damit, dass es nicht so schnell zurückfallen würde wie sonst. Da unterlag ich einem Irrtum. An der Gravitation hatte sich nichts verändert.
    Aber das Zittern blieb, als es wieder auf meiner Hand lag, und die leichte Erwärmung verschwand ebenfalls nicht.
    »Lass uns weitergehen«, schlug ich vor.
    »Es gibt am Ende des Flurs eine Tür«, meldete Suko. »Ich weiß allerdings nicht, was dahinter liegt.«
    »Das werden wir gleich haben.«
    Es vergingen nur Sekunden, bis wir die Tür erreicht hatten.
    Wir waren auf einiges gefasst und zogen sie vorsichtig auf.
    Zugleich warfen wir einen Blick durch die Öffnung und waren beide beruhigt. Wir hielten uns im hinteren Bereich des Eingangs auf und konnten an der Treppe vorbei bis zur Tür schauen.
    Es war keine Menschenseele zu sehen, aber der verdammte Gesang blieb. In meiner Hand bewegte sich das Kreuz stärker.
    Ich wollte nicht, dass es zu Boden fiel und schlang die Kette um mein Handgelenk. So ging ich weiter. Suko hatte die Führung übernommen. Bei jedem Schritt bewegte er auch den Kopf, um so viel wie möglich überblicken zu können. Der Treppenaufgang lag links von uns, und wir gingen jetzt auf dem direkten Weg der Eingangstür entgegen.
    Diese große Diele war für Besucher eingerichtet. Korbstühle standen um runde Tische mit Glasplatten. Mir fiel auch ein völlig normaler Korb auf, in dem eine Wolldecke lag. Auf ihr hatte ein Handy seinen Ruheplatz gefunden. Ich nahm es hoch und stutzte. Die Handymarke wurde von vielen Menschen benutzt, auch von Bill Conolly. Es konnte sein, dass das Handy meinem Freund gehörte. Bevor ich dazu kam, es zu kontrollieren, hörte ich Suko meinen Namen zischen.
    Sofort ließ ich das Handy los, das wieder auf die Decke fiel, und fuhr herum.
    Suko deutete auf eine Tür.
    Sie war breiter als die, durch die wir gekommen waren.
    Hinter ihr klang diese schrille Stimmenmusik auf, aber wir hörten auch etwas anderes.
    Den Schrei eines Mannes!
    Ob in wilder Wut oder Angst ausgestoßen, das ließ sich nicht nachvollziehen, und es war auch unwichtig, denn beide erfassten wir sofort, wer den Schrei ausgestoßen hatte.
    Unser Freund Bill!
    ***
    Er war hier, das stand jetzt fest. Und er befand sich hinter der Tür, wobei er sich in einer verdammten Lage befinden musste.
    Um uns herum war es nicht mehr so wie sonst. Wir merkten, dass etwas passierte, und deshalb rannten wir noch nicht auf die Tür zu, um unserem Freund zu Hilfe zu kommen.
    Beide hörten wir das leicht fauchende Geräusch, das an unseren Gesichtern vorbeihuschte. Meine Hand bekam einen regelrechten Hitzestoß, als das Kreuz reagierte, und plötzlich tauchte über der Tür und unterhalb der Decke ein heller Schatten auf.
    Sein Ersche inen zwang uns praktisch dazu, nicht mehr weiterzugehen. Er schwebte noch über dem
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