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1243 - Die Maschinen des Dekalogs

Titel: 1243 - Die Maschinen des Dekalogs
Autoren: Unbekannt
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MASCHINE WEISS.
    „Einzelheiten erforderlich?" fragte der Koko-Interpreter.
    „Danke, nein", sagte ich halb in Trance. Es stimmte doch etwas nicht mit mir. Das sah ich ein. Aber was?
    „Du hast uns sehr geholfen, Lügendoktor."
    Draußen feuerten die MASCHINEN plötzlich los. Meine TSUNAMIS wichen zurück und erhöhten die Kapazität der Defensivschirme. Die terranischen Flottenverbände, die ebenfalls angegriffen wurden, obwohl sie viel weiter entfernt waren, feuerten zurück, obwohl es keinen Angriffsbefehl gegen die MASCHINEN des Dekalogs gab.
    Ich hatte Kopfweh, und die Mutanten meldeten sich nicht.
    Die Gehirne der Anin An auf MASCHINE WEISS? überlegte ich. Was soll das?
    Mein Blick lag auf den Bildschirmen, die einen sinnlosen Kampf zeigten. Wieder entschlüpfte mir eine unfeine Bemerkung.
    Dann geschahen drei Dinge fast gleichzeitig.
    Die terranischen Verbände und die Unterstützungstruppen der GAVÖK wichen zurück.
    Die Mutanten materialisierten in meiner Nähe, aber von den beiden Kampfrobotern führten sie nur noch Trümmer mit. Ihre SERUNS hatten sie wohl gerettet.
    Das dritte Ereignis war viel bedeutsamer, obwohl es ganz harmlos aussah. Ich mußte an Kikivon-Koko denken, als ich bemerkte, daß sich der Pulk der MASCHINEN erstmals veränderte.
    MASCHINE WEISS, bis dahin unscheinbar auf dem „linken Flügel" der Formation, scherte aus ihrem Flug aus. Sie steuerte einen Punkt an, der genau in der Mitte der anderen MASCHINEN lag, während sich diese ausnahmslos auf die gleiche Entfernung zu MASCHINE WEISS begaben und diese einhüllten.
    Der Koko hatte recht gehabt! Doch leider hatte mich diese Information zu spät erreicht „Nichts", sagte Gucky. „Schrott. Oder leblose Anin An und ein paar blöde Abwehrsysteme in ROT. Keine Gedankenimpulse, buchstäblich nichts, Tek."
    „Dasselbe in Grün", ließ mich Fellmer Lloyd wissen und warf einen bedauernden Blick auf die Reste des Kampfroboters, die neben Ras materialisiert waren.
    „Dasselbe auf GELB", korrigierte ihn der afroterranische Teleporter und ließ seine schneeweißen Zähne blitzen.
    Für mich rundete sich das Bild ab. Ich besaß zwar nicht die erhofften Informationen über die Absicht des Elements der Technik, aber ich wußte, was ich zu tun hatte.
    Ich sprach nur kurz mit dem HQ-Hanse und den führenden Leuten der LFT. Während dieser Gespräche hüllte sich MASCHINE WEISS in einen mehrfach gestaffelten Defensivschirm, während alle anderen Gigantraumer sämtliche Geschütze ausführen.
    Man übertrug mir das Kommando für die zu koordinierenden Maßnahmen, die ich vorgeschlagen hatte.
    Die Mutanten wurden per Transmitter zu Einar Halle auf TSUNAMI-12 abgestrahlt, nur Ras Tschubai blieb bei mir. Ich wollte, daß zwei getrennte Teams MASCHINE WEISS aufsuchten, um mehr zu erfahren, bevor die Frist verstrichen war, die das Element der Technik mit seinen Gigantschiffen noch benötigte, um in Höhe des Virenimperiums zu gelangen.
    Sri stand plötzlich neben mir.
    „Nimm mich mit", flehte sie mich an.
    Ich nickte spontan.
    Einar Halle mit TSUNAMI-12 machte es in der bewährten Art aus der Zukunft. Der Zeitpunkt war exakt verabredet. Ras nahm Sri und mich mit.
    „Feuer frei!" Die anderen sahen mein berüchtigtes Lächeln.
    Mehrere tausend Energiestrahlen fraßen sich in den gestaffelten Schutzschirm von MASCHINE WEISS und erzeugten eine Strukturlücke genau zum verabredeten Zeitpunkt.
    Ras sprang, Sri und mich im Körperkontakt.
     
    *
     
    Was dann geschah, konnte ich später nur in Fragmenten wiedergeben, denn einen Zusammenhang gab es kaum.
    Ich sah Gucky, der sich krümmte.
    Ich sah Srimavo, die schrie.
    Ich sah Irmina, die, wie vom Blitz getroffen, umfiel.
    Ich sah Ras, dessen Gesicht sich zu einer schrecklichen Grimasse verzerrte.
    Ich sah einen einzigen Raum. Die gewaltigen Entfernungen verdeutlichten mir, daß MASCHINE WEISS nur aus diesem einen Raum bestand, denn mein Blick fand kein Ende.
    Ich kam mir vor wie ein Staubkorn, das in einen Schwärm Bienen geraten war. Und im gleichen Augenblick korrigierte ich dieses Bild.
    Die Zahl schwärmender Bienen ließ sich noch abschätzen oder gar abzählen. Was hier war, ließ sich nicht mehr zählen. Es mußte sich um Milliarden handeln, um zahlenmäßig nur in Potenzen ausdrückbare Massen, die den Raum ausfüllten.
    Ich sah mich selbst, wie ich auf dem Boden lag, denn die Urgewalt der anstürmenden Mentalkräfte zerrte mein Ich aus dem Körper.
    Ich sah, daß ich wieder in diesen Körper
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