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1242 - Geheimbund Omega

1242 - Geheimbund Omega

Titel: 1242 - Geheimbund Omega
Autoren: Jason Dark
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verlassen.«
    »Wenn man es sich leisten kann.«
    »Das kann ich doch.«
    »Aber ich muss weg.«
    »Wohin denn?«
    »Wir bereiten diese Weihnachts-Spendenaktion vor. Da gibt es noch etwas zu besprechen. Es geht am Wochenende los und vergiss du bitte nicht, darüber zu berichten.«
    »Keine Sorge, das habe ich mir notiert.«
    »Dann schlaf weiter.«
    »Irrtum, ich bin hellwach.«
    »Ach nein. Weil ich fahre?«
    »Kann sein, denn…«
    »Hör auf, Bill. Frauen sind bessere Fahrer als Männer, das sollte dir doch klar sein.«
    »Höchstens bessere Fahrerinnen, meine Liebe.«
    »Meinetwegen.«
    Die Conollys waren allein unterwegs. Die Straße war leer wie ein Stück Prärie in Dakota. Nichts zu sehen von einem entgegenkommenden Fahrzeug.
    Auch im Rückspiegel entdeckte Sheila keine Lichter. Zu beiden Seiten der Straße ragten Böschungen hoch, die mit Sträuchern und hohen Gräsern bewachsen waren. Als Sheila das Fernlicht einschaltete, bekamen sie einen totenbleichen Glanz, wenn sie von der Helligkeit getroffen wurden.
    Den Weg kannten sie beide. Er führte schließlich unter einer alten Brücke hindurch, die noch aus der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts stammte. Niemand riss sie ab, denn sie störte auch keinen. Aber sie würde irgendwann durchrosten, wenn sich kein Mensch um sie kümmerte oder sie nicht mal generalüberholt wurde.
    Bill merkte jetzt schon, dass er das eine Glas zu viel getrunken hatte. Zwar war er nur beim Bier geblieben und hatte ganz zu Anfang ein Glas Prosecco getrunken, aber auch das Bier konnte ganz schön müde machen, und das merkte er.
    Ein paar Mal schon waren ihm die Augen zugefallen, bis er plötzlich zusammenschrak, weil Sheila seinen Namen gerufen hatte.
    »Was ist denn?«
    »Verdammt!« Mehr sagte sie nicht. Dafür aber ging sie vom Gas und fuhr langsamer.
    Bill richtete sich auf. Er starrte nach vorn. Das Fernlicht leuchtete gegen etwas, das mitten auf der Straße lag und nicht zu identifizieren war. Ein Schatten, der sich allerdings bewegte, löste sich von dem dunklen Etwas.
    Eine männliche Gestalt sprang auf und hetzte auf die linke Straßenseite zu. Dort hielt sie keine Sekunde lang an, sondern lief so rasch wie möglich die Böschung hoch, um aus dem Licht zu verschwinden, was auch klappte.
    »Sheila, das riecht nach Ärger!« Der Reporter war urplötzlich wieder nüchtern. Verhaltensregeln brauchte er seiner Frau nicht zu geben, die wusste auch so, was sie zu tun hatte und ließ den Porsche langsam auslaufen.
    Bill versuchte unterdessen den flüchtenden Mann mit den Blicken zu verfolgen. Es war jedoch einfach zu finster, und zudem schützte ihn die Dunkelheit der Böschung. Bill sah nicht mal einen Umriss von ihm.
    Sheila schaltete die Warnblinkleuchte ein, stoppte dann und sah, dass ihr Mann aus dem Porsche sprang. Auch sie stieg aus, und beide hörten, wie oberhalb der Böschung ein Motor angelassen wurde. Sie vernahmen nur das Startgeräusch, mehr nicht, aber sie waren davon überzeugt, dass dort ein Wagen weggefahren wurde und das kam einer Flucht gleich.
    Das Bündel lag mitten auf der Fahrbahn und als sie es aus der Nähe sahen, da stellten sie fest, dass es sich um eine Frau handelte.
    »Mein Gott, die Arme!«, flüsterte Sheila nur. Sie schaute in die Höhe. »Die muss von der Brücke gesprungen sein.«
    Bill lachte kurz und knapp. »Meinst du wirklich gesprungen?«
    »Wieso? Glaubst du…«
    »Denk mal an den Typ, der so schnell abgehauen ist. Da stimmt doch was nicht.«
    »Kann sein.«
    Bill kümmerte sich um die Frau. Er hoffte, dass sie noch am Leben war. Sehr vorsichtig drehte er den Kopf etwas zur Seite und sah das Gesicht.
    Augen, in denen kein Leben mehr war, starrten ihn an. Der Blick war ohne jeden Glanz und der Reporter wusste Bescheid, dass ihr niemand mehr helfen konnte.
    »Sie ist tot«, flüsterte er.
    Sheila atmete tief durch. »Und jetzt? Was machen wir?«
    »Wir müssen die Polizei informieren und…«
    »Ja, das weiß ich. Aber wenn andere Fahrzeuge kommen?«
    Bill schaute zurück. Der Porsche stand günstig. Zudem war die Warnblinkleuchte eingeschaltet. Das musste jeder andere Fahrer sehen.
    Sheila hatte bereits ihr Handy aus der schmalen Handtasche geholt und war an den Straßenrand getreten, um von dort aus zu telefonieren. Er wusste, dass sie das Richtige tat und kümmerte sich um die Tote. Er wollte sie nicht zur Seite ziehen, um keine Spuren zu zerstören. Aber er wunderte sich über die Kleidung der Toten. Sie trug keinen Mantel, nur eine
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