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1242 - Geheimbund Omega

1242 - Geheimbund Omega

Titel: 1242 - Geheimbund Omega
Autoren: Jason Dark
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An Bumby?«
    »Ja, an ihn.«
    Sie verzog das Gesicht, als hätte sie ihren Kaffee mit Salz gewürzt. »Nee, den mag ich nicht. Der ist mir zu schmierig. Zu aalglatt und auch zu schleimig.«
    »Ja, so kann man ihn sehen. Aber in seinem Job ist er top. Du brauchst dich ja nicht mit ihm abzugeben.« Bill blickte auf die Uhr. »So wie ich ihn kenne, ist er zu Hause. Sein Job beginnt erst am späten Nachmittag und geht bis zum anderen Morgen. Er ist meist unterwegs.«
    »Ruf ihn an, wenn es dich glücklich macht.«
    »Willst du mithören?«
    »Danke, ich kann auf seine Stimme sehr gut verzichten. Das siehst du doch ein - oder?«
    »Ich kann dich hundertprozentig verstehen.«
    »Super.«
    Bill griff zur Kanne, schenkte die Tasse noch mal voll und nahm sie mit in sein Arbeitszimmer, wo er sich hinter den Schreibtisch setzte. Es war noch einer dieser alten und großen Chefschreibtische, auf dem ein Computer nebst Drucker und auch ein Laptop standen, ohne zu stören.
    Bill suchte ganz altmodisch in einer Rollkartei nach der Nummer des Kollegen und wartete noch mit dem Anruf. Er überlegte, ob er sich richtig verhielt. Donald Bumb war ein Mensch, der auf den Anruf reagieren würde wie ein Hai, der Blut gerochen hatte. Er würde Bill Fragen stellen und nicht aufhören zu bohren, so dass Bill ihn schon locken musste.
    »Kann sein, dass es gut geht«, sagte er und tippte die Nummer an.
    Bumby war jemand, der durch London schlich wie die Katze in der Nacht auf der Mäusesuche. Er kannte auch keine Grenzen. Er bewegte sich bei den oberen Zehntausend ebenso sicher wie bei den unteren. Wenn man ihn durch die Vordertür aus dem Haus warf, dann kroch er durch die Hintertür wieder hinein.
    Es gab Prominente, die ihn fürchteten, und es gab andere, die ihm Material zuschoben. Aber er lebte nicht nur von Klatschgeschichten, sondern hatte durch seine Hinweise schon manche Skandale ins Rollen gebracht, was ihm natürlich jede Menge Feinde beschert hatte. Er war schon so oft bedroht worden, dass er darüber gar nicht mehr nachdachte. Einmal war er auch zusammengeschlagen worden und hatte fast zwei Monate im Krankenhaus gelegen.
    Die Schläger aber und deren Auftraggeber, ein Mann aus dem Oberhaus, waren zur Rechenschaft gezogen worden. Besonders der Politiker, der es mit Minderjährigen getrieben hatte.
    Andere hätten vielleicht aufgelegt, aber Bill Conolly besaß die nötige Geduld, um abzuwarten. Wenn Bumb nicht zu Hause war, schaltete er den Anrufbeantworter ein, weil er auf keinen Fall etwas versäumen wollte.
    Da das Gerät nicht lief, wartete Bill ab. Er grinste vor sich hin, als endlich abgehoben wurde und sich der Kollege meldete. Er tat es mit einem Fluch.
    Spätestens jetzt hätten Anrufer aufgelegt, die sich verwählt hatten, aber das hatte Bill nicht.
    »Komm mal zu dir, Bumby.«
    »Der Fluch verstummte. He…?«
    »Bist du nüchtern?«
    »Ich war nie besoffen!«
    »Gut, bist du wach?«
    »Kommt darauf an, wer spricht!« Seine Stimme hörte sich jetzt schon besser an.
    »Bill Conolly.«
    »Ahhh…« Jetzt war Donald hellwach. »Das darf nicht wahr sein? Bist du es wirklich oder träume ich?«
    »Nein, du träumst nicht.«
    »Moment, ich muss mich mal eben setzen, denn wie ich dich kenne, rufst du mich nicht zum Spaß an.«
    »Bestimmt nicht.«
    »Also. Worum geht es?«
    »Bist du wirklich wach?«, fragte der Reporter.
    »Ja, verflucht. Wenn ich es dir doch sage. Ich bin topfit. Das bin ich immer, wenn jemand anruft, der mich nicht nur belabern will. Da brauche ich bei dir ja keine Angst zu haben. Wie heiß ist das Eisen und wie stark glüht es?«
    »Du könntest mir helfen, es heißer zu machen.«
    »Dann raus damit.«
    »Das ist nichts für die Zeitungen, Bumby. Noch nicht. Solltest du dich nicht daran halten, mache ich dich fertig. Und du weißt, dass ich das kann.«
    »Okay, Conolly, wir kennen uns doch. Schließlich bürgst du mit deinem guten Namen.«
    »Lass den Spott und hör zu.«
    Bill sprach nicht davon, dass er sich bereits mit John Sinclair in Verbindung gesetzt hatte. Er berichtete von seinem nächtlichen Erlebnis und interpretierte den angeblichen Selbstmord als vorsätzlich herbeigeführten Mord.
    »Und wie ich hörte, Bumby, ist das nicht der einzige Fall gewesen. Du hörst doch mehr als das Gras wachsen. Sind dir vielleicht andere Fälle zu Ohren gekommen?«
    »Tote alte Leute?«
    »Ja.«
    »Für sie interressiert sich doch niemand. Wer alt ist, der ist auch weg vom Fenster.«
    »Ich kenne unsere Gesellschaft.
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