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1242 - Geheimbund Omega

1242 - Geheimbund Omega

Titel: 1242 - Geheimbund Omega
Autoren: Jason Dark
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Wohnzimmer mit dem Blick auf einen schönen und neu gestalteten Hof.
    In der ersten Etage lag Sarahs Schlafzimmer, aber auch Janes kleine Wohnung konzentrierte sich dort. Unter dem Dach breitete sich das Archiv aus, das durch Janes Initiative unter anderem mit moderner Elektronik bestückt worden war, doch auf ein Handarchiv hatte nicht verzichtet werden können.
    So waren die Regale mit Büchern und Video-Kassetten gefüllt. Eigentlich wusste Lady Sarah auf jedes Thema eine Antwort, und jetzt hatten wir nichts von ihr gehört.
    Ich ging langsam durch den Vorgarten, obwohl es mich drängte. Hinter den Fenstern an der Vorderseite hatte ich auf eine Bewegung gehofft, doch ich wurde enttäuscht.
    Sarah Goldwyn, die wir so oft am Fenster gesehen hatten, erschien nicht, um uns zuzuwinken. Keine Hand bewegte die Gardine. Mir kam das Haus auch dunkler vor als sonst, aber das war sicherlich nur Einbildung.
    Ich suchte auch im Vorgarten nach Spuren und war enttäuscht, weil ich keine fand. Auf den kleinen Rasenstücken lagen die Blätter der Platanen, die fast alles andere verdeckten.
    Das Gras hatte eine winterlich-bräunliche Farbe bekommen und die kahlen Büsche sahen aus, als wären sie mit Totenarmen bestückt.
    Hinter mir hörte ich Sukos Schritte. Normalerweise hätte ich an der Haustür geklingelt, aber das verkniff ich mir. Sarah hatte mir einen Schlüssel von ihrem Haus überlassen.
    »Für Notfälle!«, hatte sie gesagt und dabei sogar gelächelt.
    Mir war das Lächeln vergangen, als ich den Schlüssel mit einer behutsamen Bewegung ins Schloss steckte. Ich wollte nicht normal aufschließen, sondern alles leise hinter mich bringen. Eben wie ein Dieb, der in ein Haus einsteigt.
    Der Schlüssel ließ sich leicht drehen. Ich war schon froh, dass von innen keiner steckte. Aber ich stieß die Tür noch nicht sofort nach innen. Etwas hielt mich davon ab. Ich spürte plötzlich ein Brennen im Magen und bewegte die Tür so leise wie möglich nach innen, um niemand zu stören oder aufmerksam werden zu lassen.
    Es war still, verdächtig still. Man hätte meinen können, dass sich niemand im Haus aufhielt, aber das stimmte nicht. Obwohl ich nichts Verdächtiges vernahm, wusste ich, dass dieses Haus nicht menschenleer war. Es hielt sich jemand darin auf, auch wenn ich ihn beim Eintreten noch nicht zu Gesicht bekommen hatte.
    Etwas berührte wie ein kalter Lappen meinen Rücken. Ich ließ die Haustür los und übergab sie Suko, der ebenfalls hinter mir herschlich.
    Den unidentifizierbaren Laut hörten wir wenig später. Er musste von einem Menschen stammen, aber wir sahen die Person nicht. Wir wussten nur, dass sie sich im Haus aufhielt, und wenn mich nicht alles täuschte, dann war der Laut aus der ersten Etage erklungen.
    Jetzt ging ich schneller.
    Ich sah die Treppe, und dann hatte ich einfach das Gefühl, zu Eis zu werden…
    ***
    Als Bill Conolly mit seinem Porsche durch das Tor fuhr und den gewundenen Weg zum Haus hin nahm, stand seine Frau Sheila vor der Tür und kehrte Laub zusammen. Auf das hochgesteckte blonde Haar hatte sie eine Mütze gesetzt, und über den Oberkörper eine lange gelbe Jacke gestreift. Ihre Füße steckten in Stiefeln, sie sah in diesem Outfit aus wie die Gartenfee persönlich.
    Bill wollte die Laubhaufen nicht zerstören und lenkte den Wagen vorsichtig darum herum. Erst an der Garage stoppte er und stieg aus. Er fuhr den Wagen nicht in die Garage hinein, obwohl das Tor offen war.
    Sheila hatte ihre Arbeit unterbrochen und sich gedreht. Sie stützte sich auf den Besen und wirkte dabei wie ein Denkmal für Arbeiterinnen.
    »Und? Erfolg gehabt?«
    Bill blieb stehen. Er zuckte die Achseln. »Ich kann es nicht bestätigen.«
    »Das habe ich dir angesehen.«
    Er winkte ab. »Wäre auch zu schön gewesen.«
    »Was hat du jetzt vor?«
    »Wenn du nichts dagegen hast, würde ich gern eine Tasse Kaffee trinken und etwas essen.«
    »Kein Problem. Das hatte ich auch vor. Setz den Kaffee schon mal auf, ich ziehe mich nur um.«
    »Gut.«
    In der Küche kannte sich Bill aus. Die Bewegungen erfolgten automatisch, weil der Reporter zu sehr in seine eigenen Gedanken versunken war. Er ärgerte sich darüber, dass es ihm nicht gelungen war, die Spur der Selbstmörder aufzunehmen.
    Bill ahnte, dass mehr hinter dieser Aktion steckte, und das Bild der vergangenen Nacht wollte einfach nicht aus seiner Erinnerung verschwinden.
    Immer wieder sah er die alte Frau auf der Straße liegen. Tot und mit gebrochenen Knochen. Sie
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