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1242 - Geheimbund Omega

1242 - Geheimbund Omega

Titel: 1242 - Geheimbund Omega
Autoren: Jason Dark
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bei der Arbeit. Es ist eben immer wieder interessant, Beobachtungen in der U-Bahn zu machen.
    Nur gefiel mir nicht, wenn die Wagen einfach zu voll waren und man kaum Luft zum Atmen bekam.
    Es gab auch welche, die sich nur auf die Musik konzentrie rten, die aus ihren Walkmen drang.
    Ansonsten war es relativ still, was Suko und mir entgege nkam. Auch wir wurden durchgeschüttelt, denn die Wagen rollten nie ruhig über die Schienen hinweg, aber der Spaß würde bald vorbei sein, denn an der nächsten Station mussten wir raus.
    Ich freute mich schon auf die bessere Luft, schaute nach vorn durch eine Lücke zwischen den Fahrgästen und stellte fest, dass es bereits heller geworden war. Die Wagenschlange war also dabei, in die Station einzulaufen.
    Wir fuhren jetzt auch langsamer. Der Zug wurde bereits abgebremst - und in eine Vollbremsung hineingerissen.
    Damit hatte natürlich keiner von uns gerechnet. Es entstand zwar kein Chaos, aber plötzlich gerieten alle Fahrgäste in Bewegung. Jeder hatte normal gestanden und sich natürlich nicht auf das schnelle Bremsen eingestellt. Es gab keinen Menschen, der nicht nach vorn kippte und seinen Nachbarn anstieß. Der Trouble war plötzlich da. Es sah komisch aus, wie sich die Menschen in Bewegung befanden und wie Puppen reagierten. Ich gehörte nicht zu den Glücklichen, die sich an einer Schlaufe festgehalten hatten, im Gegensatz zu Suko.
    Ich wurde nach vorn geschleudert. Plötzlich sah ich das schmächtige Mädchen dicht vor mir. Beide fielen wir übereinander, wurden nach rechts gedreht, und die Kleine klammerte sich an mich wie der Schiffbrüchige an ein Brett, das ihm auf den Wellen entgegenschwimmt.
    Ruckartig bremste der Zug weiter. Das war alles nicht normal. So fuhr man nicht in die Station ein. Es musste etwas passiert sein. Einige Fahrgäste waren entsetzt und schrien auf.
    Andere lagen am Boden. Ich hatte Glück gehabt. Zusammen mit dem Mädchen war ich gegen eine der noch geschlossenen Türen geprallt und dort hatten wir uns so eben noch halten können.
    Ich sah die Angst im Gesicht der Kleinen und lächelte sie an.
    »Keine Sorge, das packen wir.«
    Sie sagte nichts. Es war auch überflüssig, einen Kommentar abzugeben, denn endlich kam die lange Schlange zum Stehen.
    Es hatte nach dem ersten Bremsvorgang wirklich nur wenige Sekunden gedauert, aber in dieser Zeitspanne hatte sich schon einiges verändert. Da stand niemand mehr so, wie er gestanden hatte. Als der Zug zur Ruhe gekommen war, herrschte ein ungewöhnlich tiefes und sekundenlanges Schweigen. Es gab wohl nicht wenige hier, die an die Vorgänge in New York dachten, denn die Menschen waren noch immer sensibilisiert, und erst als sich die Türen mit den bekannten Zischgeräuschen öffneten, verschwand die Angst, eingeschlossen zu sein. Jetzt gab es nur noch den Gedanken der Flucht. Da wollte jeder so schnell wie möglich den Wagen verlassen.
    »Danke«, flüsterte die Kleine, bevor sie sich von mir löste und zum Ausgang drängte.
    Nicht nur die Fahrgäste in unserem Wagen hatten das Theater erlebt, alle anderen ebenfalls, die sich weiter vorn oder hinten befanden. Und von der Station her hörte ich ebenfalls laute Rufe oder sogar Schreie. Da musste irgendetwas Schlimmes passiert sein.
    Plötzlich war Suko wieder bei mir. »Hast du was abbekommen?«
    »Nein, alles noch dran.«
    »Super. Aber das war keine normale Bremsung. Ich glaube auch nicht, dass dort jemand das Fahren geübt hat.«
    »Stimmt.«
    Ich schaute mich um. Ein erster Blick auf den Bahnsteig war mir vergönnt und dort ging es rund. Eine Menschentraube hatte sich an einer bestimmten Stelle gebildet. Ich hörte eine Lautsprecherstimme, verstand aber nicht, was sie sagte und sorgte jetzt dafür, dass ich ebenfalls aus dem Wagen geschwemmt wurde.
    Man trat mir auf die Füße. Man schubste mich. Ich sah Menschen weglaufen und andere ankommen. Auch Männer in Uniformen waren da. Mitglieder einer privaten Schutztruppe, die die Stationen mit Argusaugen überwachten.
    Schließlich waren wir draußen und konnten nachschauen, was an dieser Station abgelaufen war.
    Es war vor dem Zug geschehen, denn dort versuchten drei Männer, Neugierige wegzudrücken. Suko und ich liefen nach vorn, bis wir die Zugmaschine erreichten. Erst dort blieben wir stehen, und wir sahen einen leichenblassen Fahrer in der offenen Tür stehen, der völlig fassungslos war. Der Mann mit dem glatten Bart starrte ins Leere. Seine Lippen bewegten sich, aber er sagte nichts.
    Mich fasste
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