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1238 - Justines Blutfest

1238 - Justines Blutfest

Titel: 1238 - Justines Blutfest
Autoren: Jason Dark
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was diese Attacke zu bedeuten hatte.
    Den Grund erfuhr sie Sekunden später.
    Jetzt platzte keine Scheibe mehr entzwei. Da wurde die Außentür heftig nach innen gerammt.
    Auf der Schwelle stand ihr Vater.
    Nein, das war er nicht mehr. Jetzt starrte sie auf ein blutgieriges Monster…
    ***
    Das Lachen der blonden Bestie hatte uns zwar überrascht, aber ebenso schnell war die Überraschung wieder verschwunden. Ich fühlte mich sogar ein wenig erleichtert, dass wir sie endlich gefunden hatten, auch wenn wir sie nicht zu Gesicht bekamen. Ob sich das änderte, war noch die große Frage.
    Der Nebel war so dicht, dass er uns die Sicht nahm. Wir konnten schauen, wohin wir wollten, es war einfach nichts zu sehen. Keine Bewegung, kein Schatten, der durch die graue Suppe näher an uns heranglitt. Einfach nichts.
    Wir standen jetzt Rücken an Rücken, spähten in verschiedene Richtungen und warteten darauf, dass sich Justine wieder meldete.
    »Wen habt ihr denn gesucht? Mich oder etwas anderes?«
    »Dich, Justine!«, rief ich zurück. »Denk daran, dass wir noch einige Rechnungen offen haben.«
    »Das weiß ich doch, Sinclair. Ich finde es toll, wie ich dich auf Trab halten kann. Irgendwie scheinen wir füreinander geschaffen zu sein, denn wo ich mich aufhalte, bist du sehr bald auch zu finden. Sogar hier oben auf der Insel.«
    »Sie ist für dich tabu, Justine. Dein Plan hat nicht geklappt. Trotz der Hilfe.«
    »Welcher Plan?«
    »Hast du nicht etwas gesucht?«
    Nach dieser Frage wurde es erst mal still. Wahrscheinlich hatte ich sie damit überrascht. In diesem Augenblick dachte ich auch daran, woher die Stimme gekommen war. Nicht von den beiden Seiten, sondern von oben her, also aus der Höhe. Sie musste sich einen Platz auf einer hohen Mauer ausgesucht haben und befand sich dort in Sicherheit.
    »Du weißt Bescheid?«
    »Aber sicher, Justine. Denk daran, wer ich bin. Seit vielen Jahren jage ich Kreaturen wie dich. Ich störe ihre Kreise, und auch jetzt hast du verloren.«
    »Meinst du?«
    »Ja. Denn wenn du gewonnen hättest, dann hättest du das Blut längst in deinem Besitz. Ich weiß, dass es dir um den Highland-Vampir geht. Du willst ihn als Verbündeten haben, du willst ihn erwecken, aber dazu benötigst du sein Blut, und das ist nicht mehr da. Pech gehabt. Es wurde bereits von der Insel entfernt.«
    Ich hoffte nur, mit diesem Bluff Erfolg zu haben, und tatsächlich war es erst mal still.
    »Du hast es, nicht wahr?«, schrie sie dann.
    »Nein, leider habe ich es nicht. Ich hätte es gern gehabt, aber manchmal sorgt das Leben dafür, dass es keinen Sieger gibt.«
    »Sehr gut«, flüsterte Suko.
    Wir beide hofften, dass sie diese Lüge oder den Bluff schluckte. Wenn sie einmal gemerkt hatte, dass sie sich auf der Verliererstraße befand, würde sie Coomb Island auch verlassen. Leider nach einem menschlichen Chaos.
    »Wenn du es nicht hast, Sinclair, wer hat es dann?«
    Diesmal lachte ich in den Nebel hinein. »Bitte, Justine, woher soll ich das denn wissen? Nein, es gibt das Blut nicht mehr hier auf der Insel. Wer immer dir das gesagt hat, er hat gelogen. Er hat es nicht besser gewusst. Das Blut ist verschwunden und damit auch die Spur zu deinem Highland-Vampir. Das musst du einsehen, Justine. Es geht nicht anders. Keiner von uns hat gewonnen.«
    »Wieso bist du dann hier?«, schrie sie. »Warum bist du gekommen? Wolltest du Urlaub machen?«
    »Das bestimmt nicht. Aber man hat dich gesehen, darum geht es. Ja, du bist aufgefallen. Es spricht sich herum, wenn sich irgendwo Vampire herumtreiben. Das sogar bis nach London. Deshalb waren wir auch so schnell hier. Aber du hast dir Zeit gelassen. Du musstest dir noch deine Helfer holen, die in einem gesunkenen U-Boot auf dem Meeresgrund lagen. Hat es dir was gebracht? Nein, denn auch das ist vorbei. Dafür haben Suko und ich schon gesorgt. Du kannst dich auf keinen deiner Helfer mehr verlassen. Und du hast die Spur zu dem Highland-Vampir nicht gefunden. Ich glaube, das nennt man Niederlage.«
    Diese Worte brachten sie nicht zum Toben. Ich hatte es angenommen, aber sie blieb seltsamerweise ruhig. Wahrscheinlich dachte sie über meine Worte nach, und schließlich hatte sie auch eine Antwort gefunden.
    »Es gibt ihn, Sinclair. Es gibt den Highland-Vampir. Er ist keine Legende, und ich werde ihn finden. Ich werde auch sein Blut finden. Ich hole es mir dann, wenn du nicht daran denkst, das schwöre ich dir. Und noch etwas. Sein Blut findet man nicht nur hier. Es gibt auch andere Ort,
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