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1238 - Justines Blutfest

1238 - Justines Blutfest

Titel: 1238 - Justines Blutfest
Autoren: Jason Dark
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nachher sein, wenn die Fischer zurückkehren?«, flüsterte sie. »Sie ahnen doch nichts. Sie nehmen an, dass alles normal ist, aber das ist es nicht mehr.«
    »Darum brauchst du dich nicht zu kümmern, Amy, denn das werde ich übernehmen. Wenn du willst, kannst du so schnell wie möglich die Insel verlassen. Ich werde mich auch um das Haus hier kümmern, falls du es verkaufen oder vermieten willst oder so.«
    »Ich weiß es noch nicht.«
    »Okay, dann werde ich nachschauen.« Er lächelte ihr zu und strich über ihr Haar. »Du wirst weiterhin Probleme haben, Amy. Es dauert seine Zeit, bis du die Ereignisse verarbeitet hast. Wenn dir die Probleme zu groß werden, kannst du jederzeit zu mir kommen. Ich werde versuchen, dir zu helfen, Kind. Ich habe immer ein offenes Ohr für dich.«
    »Danke, Orson, das ist nett.«
    Sie nickte ins Leere hinein und wusste nicht, was sie noch sagen sollte.
    Orson Finlay aber ging seinen Weg. Er wollte die Hintertür zumindest abschließen. Er fragte noch, ob der Schlüssel von innen steckte, und Amy erklärte ihm, dass er neben der Tür an einem Nagel an der Wand hing.
    Orson Finlay kannte sich auf der Insel aus und auch in den Häusern. Er nahm die Tür hinter dem Tresen und gelangte in den feuchtkühlen Toilettengang.
    Auch er war nicht so sicher und cool wie er sich nach außen hin gab. Aber er wollte keine Schwäche oder Nervosität zeigen. Beides schaffte er gut zu verbergen, und das musste auch so sein. Amy sollte nicht noch nervöser gemacht werden.
    Der Gang war leer, aber die feuchten Wände schienen den fauligen Atem eines Blutsaugers auszuströmen. Es war bestimmt Einbildung. Hier hatte sich niemand aufgehalten, und als er die Tür erreichte, war auch keine Spur zu sehen.
    Der Schlüssel hing tatsächlich an einem Nagel in der Wand.
    Er schaukelte leicht hin und her, als Orson mit dem Finger dagegentippte. Einzusetzen brauchte er ihn nicht, denn die Tür war offen, wie er mit einem leichten Druck auf die feuchte Klinke erkannte.
    Er drückte sie nach außen und sah zuerst den Nebel, der sich durch den Spalt drängte. Feuchte Tücher strichen über sein Gesicht hinweg, und die Sicht war alles andere als gut. Vielleicht eine Körperlänge weit konnte er schauen.
    Ein Vampir war nicht zu sehen. Überhaupt malte sich nichts in dieser Nebelwelt ab. Wenn das Grauen tatsächlich da war, dann hielt es sich verborgen.
    Er schloss die Hintertür von innen ab. Wohler fühlte er sich kaum.
    Der alte Mann hatte das Gefühl, als würde sich der Zeitpunkt eines Angriffs immer mehr nähern. Er wartete förmlich auf Tom Carry, um endlich Gewissheit zu bekommen.
    Er kam nicht, und der alte Mann drehte sich wieder um. Er wollte zurück in die Gaststube gehen. Es war wichtig, wenn Amy ihn bei sich wusste. Eine verdammt schwere Zeit lag vor ihr, und er sah es als seine Pflicht an, ihr zur Seite zu stehen und ihr schließlich helfen zu können.
    Orson ging wieder zurück.
    Seine Gedanken drehten sich dabei auch um die Blutegel, die er nicht vernichten wollte. Zunächst mal nicht. Er wollte sie behalten, und er würde dafür sorgen, dass die Blonde sie nicht in ihren Besitz bekam. Es war ihm wirklich gelungen, dieser Person ein Schnippchen zu schlagen, und das freute ihn. Sie würde sich wundern, wenn sie plötzlich das verdammte Versteck leer fand.
    Außerdem musste sie es noch suchen. Nur um dies durchzuführen, hatte sie sich tatsächlich eine Mannschaft zusammengeholt, aber auch durch sie war es ihr nicht gelungen.
    Der Schrei riss ihn aus seinen Gedanken. Dann hörte er einen dumpfen Laut und wusste, dass auch der letzte Blutsauger seinen Weg in die Gaststube gefunden hatte…
    ***
    Urplötzlich platzte die Scheibe weg!
    Weder Amy noch Dean Pollack hatten damit gerechnet.
    Plötzlich war alles anders geworden. Von außen her hatte jemand die Fensterscheibe eingeschlagen und dafür gesorgt, dass die Scherben in den Raum flogen.
    Mit einem Sprung war Amy auf den Beinen. Sie fuhr herum, schaute auf das Fenster und rechnete damit, dass sich eine schreckliche Gestalt in das Innere drängen würde. Das trat jedoch nicht ein. Es war Nebel, der in das Zimmer hineinwallte.
    Amy stöhnte leise. Sie drehte den Kopf und schaute den Kapitän an. Der saß auf seinem Stuhl und hatte die Eisenstange halb angehoben und wie zur Abwehr von sich gestreckt. Aber damit würde er keine Vampire vertreiben können.
    Amy wich vom Fenster zurück. Noch immer tauchte kein Gesicht in der Öffnung auf, und sie fragte sich,
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