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1236 - Im Reich der Jaschemen

Titel: 1236 - Im Reich der Jaschemen
Autoren: Unbekannt
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war.
    „Das war eine kluge Entscheidung", kommentierte Vlot. „Ich würde deinen Orbiter ungern zerstören, denn du wirst ihn noch brauchen. Aber sage mir, wer dich in die Tiefe geschickt hat und mit welchem Auftrag!"
    „Es waren die Kosmokraten, die mich und einen anderen Ritter der Tiefe damit beauftragten, in die Tiefe zu gehen und den Raum-Zeit-Ingenieuren beizustehen", antwortete Atlan.
    Überrascht hob er wieder den Kopf, als er ein dumpfes Grollen hörte. Zuerst dachte er, es käme von Sokrat, doch dann merkte er, daß es tief aus Vlots Brust kam und daß die Augen des Jaschemen irrlichtende Energiespiralen verschossen.
    Du hast etwas Falsches gesagt! stellte der Logiksektor fest.
    Darauf war Atlan inzwischen selbst gekommen. Er wußte nur noch nicht, was an seinen Aussagen falsch gewesen war und den Jaschemen so hochgradig erregte.
    Er erfuhr es gleich darauf.
    „Die Raum-Zeit-Ingenieure!" schrie Caglamas Vlot mit Donnerstimme. „Diese Bastarde willst du unterstützen! Das ist Verrat! Ich werde das nicht hinnehmen!"
    Er hob eine Hand, und der Arkonide sah, daß er mit ihr einen eiförmigen Gegenstand halb umschlossen hielt, der in irisierendem Licht strahlte.
    „Schekar und Teschon!" befahl der Jascheme. „Hier sind eure Opfer. Holt sie euch!"
     
    *
     
    Zweierlei geschah gleichzeitig.
    Atlans linke Hand fuhr herab, während der Arkonide sich umdrehte und die beiden Vogel-Kyberneten brachen aus einer Umkreisung aus und schwenkten zum Angriff auf die Geschützkuppel ein.
    Caglamas Vlot verharrte reglos. Er schien sich ganz auf seine Diener zu verlassen.
    Schekar und Teschon jagten mit annähernd Schallgeschwindigkeit heran, Schekar etwa fünf Meter schräg hinter dem schwarzgefiederten Teschon. Sie kamen beide nicht weit.
    Zuerst verblaßte Teschon und verschwand in einer anderen Dimension, dann ereilte Schekar das gleiche Schicksal.
    Atlan fuhr zu Sokrat herum, weil er fühlte, daß sich der Haluter zu einer Affekthandlung hinreißen lassen würde. Mit hocherhobenen Armen stellte er sich ihm in den Weg.
    Sokrat, der zum Sprung auf Vlot angesetzt hatte, bremste sich mit aller Kraft. Dennoch war die Wucht, mit der er gegen Atlan prallte, stark genug, um den Arkoniden umzuwerfen. Der Haluter fing ihn ein, drückte ihn an sich und floh in die Liftkabine, weil er annahm, daß das Atlans Willen entsprach.
    Caglamas Vlot bemerkte von alledem nichts. Er stand wie versteinert auf der Stelle und schien es nicht fassen zu können, daß seine treuen Diener von einer Waffe seiner eigenen Schaltzentrale aus dem Universum gefegt worden waren.
    Die Liftkabine sank unterdessen mit Atlan und Sokrat an der Außenseite der Formenergieblase hinab, tauchte in einen zylindrischen Schacht ein und kam in einer kleinen Verteilerhalle unter der Oberfläche der Stadt zum Stillstand.
    Domo Sokrat stürmte hinaus, den halb bewußtlosen Atlan auf den Greifarmen. Dann stand er in der Halle und überlegte, wohin er sich wenden sollte. Es gab insgesamt fünf rechteckige Öffnungen mit beleuchteten Korridoren dahinter.
    Der Haluter drehte sich einmal um sich selbst, dann wollte er auf eine der Öffnungen zulaufen.
    „Nicht!" sagte Atlan mühsam. „Du mußt ins Spiegelkabinett!"
    Er lächelte über die scherzhafte Bezeichnung, aber seine Mundwinkel verzogen sich vor Schmerz.
    Sokrat begriff und er erkannte, daß er schnell handeln mußte, als er sah, wie die Liftkabine nach oben entschwebte.
    Er stürmte los und rammte die Wand zwischen zwei Öffnungen mit der linken Schulter.
    Metallplastik splitterte, aber das war alles und es war nicht das, was der Haluter sich erhofft hatte.
    Gehetzt sah er sich um.
    Die Wände zwischen jeweils zwei Öffnungen glichen einander bis auf eine Wand, die von einem Relief aus gehämmertem Kupfer verdeckt wurde. Der Anblick des Kupferreliefs ließ etwas in Sokrats Gehirnen einrasten. Er lief darauf zu, blieb dicht davor stehen und drückte die Schulter dagegen.
    Der Widerstand ließ so abrupt nach, daß er vorwärts taumelte. Mit einem Seitenauge sah er, wie die Liftkabine unten ankam und wie Caglamas Vlot gleich einem Berserker herausstürmte und er bemerkte auch, daß der Jascheme ihn noch gesehen hatte.
    „Jato-Jota!" ächzte Atlan, als er sah, daß der Haluter mit ihm in einen Raum mit hellblauen, spiegelglatten Wänden taumelte. „Der Transmitter!"
    Es war ein Hilfeschrei, denn der Arkonide hatte ebenfalls gesehen, daß Vlot ihnen dicht auf den Fersen war. Es schien unmöglich, daß er nicht
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