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1236 - Im Reich der Jaschemen

Titel: 1236 - Im Reich der Jaschemen
Autoren: Unbekannt
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Hintergrund des intergalaktischen Leerraums ähnelte, aus sehr großer Entfernung.
    Mein Vater, sieh mich an! flehte Jato-Jato stumm.
    Er erhörte ihn nicht Jato-Jato hatte es nicht anders erwartet. Es war noch nie anders gewesen, denn er war noch viel weniger als ein mißratener Sohn, und Er ahnte nicht einmal, daß es ihn gab.
    Aber Jato-Jato gab nicht auf.
    Voll gespannter Erwartung leuchteten seine tellerförmigen Augen, als seine Extrapolation sich materialisierte und Ihm gegenübertrat, noch bevor Er seine Metamorphose beendet hatte.
    Das wirkte.
    Er zuckte so heftig zusammen, daß seine zu drei Vierteln vollendete Aktivgestalt teilweise wieder zerfloß. Allerdings faßte Er sich schnell wieder. Doch anstatt das Kunstwerk gebührend zu bewundern und sich nach seinem Schöpfer umzusehen, ließ Er es von einem riesigen Schwärm grüngelber Insektenmodule angreifen.
    Das Kunstwerk hätte sich erfolgreich wehren können, aber Jato-Jato kam gar nicht auf den Gedanken, sich gegen seinen Willen aufzulehnen. Er löste seine Schöpfung wieder auf und ließ die Grundsubstanzen als diffuse Nebelschwaden davontreiben und als flüssige Formenergie auseinander fließen.
    Vater, vergib mir! dachte Jato-Jato.
    Aber Er ließ sich nicht einmal anmerken, ob Er die Gedanken empfangen hatte. Er vollendete seine Metamorphose.
    Jato-Jato wußte, weshalb Er von seiner Passivgestalt zu einer Aktivgestalt gewechselt war und warum Er ausgerechnet diese äußere Form gewählt hatte. Schließlich hatte er mitverfolgt, welche geheimen Beobachtungen Er angestellt hatte und wie Er eine Sperre in die Vitalenergieströme praktiziert hatte, um seine Wißbegier zu befriedigen.
    Die Ankunft der Fremden stand unmittelbar bevor.
    Jato-Jato wartete, bis Er mit Hilfe der in Seinem KYRUN verborgenen Möglichkeiten abgeflogen war, dann kroch er aus dem See, wühlte sich durch Schrottmulde unter einen schwarz und hellblau gemaserten Schlackehaufen. Es sah jedenfalls wie ein Schlackehaufen aus. In Wahrheit war es ein Blitzwerfer, den Er irgendwann in grauer Vorzeit von einem fremden Wesen aus einem fremden Teil der Welt erworben hatte, um damit zu experimentieren, wie mit so vielem.
    Er war der Experimente schon lange überdrüssig geworden, und so hatte Jato-Jato sich auf seiner rastlosen Suche nach Möglichkeiten, sich zu rehabilitieren und von Ihm anerkannt zu werden, damit befaßt und weitere Manipulationen daran vorgenommen.
    Jetzt gehörte es zu seinem ganz privaten Transmitternetz, von dem nicht einmal Er etwas ahnte und das Er demzufolge auch nicht überwachen konnte. Es war eine von vielen Stationen.
    Jato-Jato legte sich auf die Ent- und Re-Plattform, dachte die gewünschte Schaltung und materialisierte im gleichen Augenblick an einem ganz anderen Ort...
     
    *
     
    Caglamas Vlot sah den oberirdischen Vitalenergiespeicher, in dem die Fremden unfreiwillig ankommen würden, als Projektion auf der Innenseite seines Folienhelms, während er zu seiner Schwerkraftfabrik flog.
    Es war eine der Besonderheiten des Jaschemen-Reichs, daß die Vitalenergiespeicher nicht in Kavernen untergebracht waren, sondern an der Oberfläche standen. Bei Bedarf zapften sie die Vitalströme in den Kavernen außerhalb von Kyberland oder sogar das Potential des Vagendas selbst an, schleusten die benötigte Menge Vitalenergie herein und unterbrachen danach die Verbindung wieder. Das geschah automatisch. Allerdings konnten die Jaschemen die Speicher auch manipulieren. Das war es, was Caglamas Vlot mit diesem einen Gerät getan hatte.
    Er musterte die Projektion nur flüchtig, denn er wußte, daß er sich darauf verlassen konnte, daß der Vitalenergiespeicher in seinem Sinn handelte. Danach konzentrierte er sich auf die Fülle der unterschiedlichen Impulse, die Kyberland durchströmten, und vor allem natürlich auf die aus seinem eigenen Kontrollbereich. Zufrieden stellte er fest, daß die Harmonie der TechÖko-Verzahnung perfekt war.
    So perfekt wie immer.
    Vlot war stolz darauf, daß er und die anderen Jaschemen ihr Reich von der Unordnung und den Unruhen freigehalten hatten, die sich innerhalb des Tiefenlands immer mehr ausbreiteten. Das alles war die Schuld der pflichtvergessenen Raum-Zeit-Ingenieure. Den Jaschemen konnte so etwas nicht passieren. Sie hatten ihre Kontrollbereiche fest im Griff und damit auch die Funktion des Tiefenlands. Praktisch waren sie Götter, denn ohne sie würde das Tiefenland nicht nur im Chaos versinken, es würde schlußendlich aufhören zu
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