Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1236 - Im Reich der Jaschemen

Titel: 1236 - Im Reich der Jaschemen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
bemerkt hätte, wohin seine „Opfer" verschwunden waren und es schien unvermeidlich, daß er nicht zögern würde, denselben Weg zu gehen. Atlan rechnete allerdings nicht damit, daß Jato-Jato ausgerechnet jetzt zur Stelle sein würde. Sein Schrei war purer Verzweiflung entsprungen.
    Deshalb vermochte er es kaum zu fassen, als die beiden Säulen aus Gitterwerk aufglühten und innerhalb von Sekundenbruchteilen ultrahell lohten. Er konnte sich das nur so erklären, daß Jato-Jato den Transmitter sowohl für einen Empfang als auch für eine Abstrahlung programmiert hatte.
    Kurz bevor er entstofflicht wurde, sah er den vor Wut rasenden Jaschemen durch die Wand kommen und die Hand mit der eiförmigen Schalteinheit heben.
    Die Wiederverstofflichung fand in dem von Marmorplatten und Kupferreliefs geschmückten Saale statt, wie Atlan es erhofft hatte. Aber sie war alles andere als normal. Hinter den Wänden donnerte und grollte es, als stünde ein schwerer Vulkanausbruch unmittelbar davor und der Boden befand sich in heftig rüttelnder Bewegung.
    „Weg hier!" keuchte Atlan. „Der Reaktor für den Transmitter geht durch!"
    Er war nicht sicher, ob Sokrat begriffen hatte, daß sie beide in höchster Gefahr schwebten, weil es dem Jaschemen offenbar gelungen war, mit seiner Schalteinheit einen Impuls durch den Transmitter zu schmuggeln, der sich verheerend auf das Energieaggregat der Empfangsstation ausgewirkt hatte, aber er handelte wenigstens zweckentsprechend.
    Er rannte den Weg zurück, den sie vor noch gar nicht langer Zeit gekommen waren, und störte sich glücklicherweise nicht daran, daß es nicht das gemauerte Gewölbe war, sondern ein Korridor mit Metallplastikwänden.
    Er störte sich auch nicht daran, daß der Korridor nicht an einer Öffnung mit den Trümmern eines hölzernen Tores endete, sondern vor einem geschlossenen stählernen Tor.
    „Entschuldigung!" grummelte er und ließ den Arkoniden einfach fallen, dann verhärtete er sich und rannte mit gesenktem Schädel gegen das Tor an.
    Es gab einen schmetternden Krach. Das Tor wurde aus den Halterungen gerissen und stürzte nach der anderen Seite, mit dem Haluter in der Vertiefung, die er hineingetrieben hatte.
    Atlan rappelte sich auf und wankte über das Tor auf die andere Seite des Korridors. Er erkannte den Korridor wieder, durch den er auf dem Hinweg mit Sokrat gekommen war bis Jato-Jato auftauchte und sie im Bogen durch die Vergangenheit führte, um das Hindernis zu umgehen, das in der Jetztzeit vorhanden gewesen war.
    In der ersten Realgegenwart! korrigierte ihn der Logiksektor.
    Spalte nie ein Haar zum Scherz, denn es spürt wie du den Schmerz! dachte Atlan grimmig zurück.
    Sehr witzig! erwiderte jemand.
    Zuerst nahm er an, es sei sein Logiksektor gewesen, dann wurde ihm klar, daß es ein für Lethos-Terakdschan typischer, metallischer nachhallender, glasklarer Gedankenimpuls gewesen war.
    „Tengri!" rief er unwillkürlich laut.
    Wann kommt ihr zurück? empfing er Lethos gedankliche Frage. Clio ist tot. Jen verzweifelt.
    Der Arkonide taumelte wie unter einem Stoß und wurde von Domo Sokrat aufgefangen.
    Gleichzeitig holte ihn das Donnergrollen des durchgehenden Transmitterreaktors ein, und der Boden schüttelte sich auch hier noch. Es war nur eine Frage von wenigen Sekunden, bis der Reaktor explodierte.
    „Schicke Twirl!" rief er.
    Er kommt! empfing er die gedankliche Antwort des Hathors.
    Atlan biß sich auf die Lippen. Er fragte, ob er das Recht gehabt hatte, den Abaker ebenfalls in Gefahr zu bringen, denn hier würde niemand die Explosion des Reaktors überleben.
    „Was ist los?" brüllte Sokrat.
    Atlan schüttelte den Kopf. Es wäre sinnlos gewesen, bei dem inzwischen ohrenbetäubenden Donnergrollen ein Wort zu sagen. Statt dessen streckte er dem Haluter eine Hand entgegen. Sokrat nahm sie behutsam in eine seiner „Pranken".
    Auf der anderen Seite Atlans materialisierte Twirl. Seine Augen schwammen in Tränen.
    Erst da zweifelte Atlan nicht mehr daran, daß die Spielzeugmacherin tot war.
    Der Abaker ergriff Atlans freie Hand und teleportierte.
    Der Arkonide erschrak, als er einen Sekundenbruchteil zuvor eine Art leuchtenden Schemen durch die Türöffnung stürmen sah. Er wußte, daß es sich dabei nur um Caglamas Vlot handeln konnte und ahnte, daß der Jascheme sie trotz allem einholen würde.
    Im gleichen Moment erfolgte die Wiederverstofflichung und Atlan stürzte in ein Meer lodernder Flammen ...
     
    *
     
    Er wußte, daß es nicht wirklich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher