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1236 - Im Reich der Jaschemen

Titel: 1236 - Im Reich der Jaschemen
Autoren: Unbekannt
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einer Fülle goldfarbenen Lichts wiederverstofflicht sah und im nächsten Moment aus diesem Licht auf eine wellige Ebene unter einem irrsinnig bunten Himmel katapultiert wurde.
    Für eine ganze Weile vermochte er sich nicht zu orientieren, weil sich alles um ihn herum drehte. Als er sich endlich wieder fing und die auf ihn einstürzenden Wahrnehmungen sinnvoll verarbeitete, sah er sich in einem Meer gelber, roter und blauer Grashalme knien und auf ein eiförmiges, golden leuchtendes Riesengebilde starren, das unbeweglich auf einem langsam rotierenden Podest aus transparentem Material stand.
    Ein Vitalenergiespeicher! kommentierte der Extrasinn.
    Atlan blinzelte verwirrt.
    Aber er steht nicht in einer Kaverne! dachte er zurück.
    Er zuckte unmerklich zusammen, als er einen wilden Schrei und danach die wütend hervorgestoßenen Worte hörte: „Dieser Ort ist nie und nimmer das Vagenda!"
    Am „rauchigen" Klang der Stimme erkannte der Arkonide Clio vom Purpurnen Wasser, die Spielzeugmacherin vom Volk der Chylinen. Dadurch erinnerte er sich wieder daran, daß er nicht allein in entstofflichter Form vom Speicher von Schatzen über die Vitalenergieströme auf dem Wege zum Vagenda gewesen war.
    Er richtete sich vollends auf und sah sich nach den Gefährten um. Schräg hinter Clio erblickte er Jen Salik - und nicht weit davon entfernt sah er Tengri Lethos-Terakdschan und seinen Orbiter Twirl stehen - und im selben Augenblick spürte er durch das mentale Band, das ihn seit neuestem mit seinem Orbiter verband, wo sich Domo Sokrat aufhielt.
    Er drehte sich um und sah dem Haluter in die Augen.
    „Was hältst du davon, Sokrates?" erkundigte er sich und bewegte die Hand in einer alles umfassenden Geste.
    „Etwas hat uns aus dem Vitalenergiestrom gerissen und hier ausgespuckt, mein Ritter", antwortete Sokrat mit einer an Donnergrollen gemahnenden Stimme.
    „Und wo ist dieses hier?" rief Salik. „Das Vagenda ist es jedenfalls nicht Das war auch mir sofort klar."
    „Es war auch nicht schwer zu erraten", sagte eine arrogant klingende Stimme.
    Das war der Vitalenergiespeicher! wisperte Atlans Extrasinn halb überrascht, halb spöttisch. Sehr freundlich klang es nicht, aber daran dürft ihr euch nicht stören. Er kann euch am ehesten sagen, wo ihr seid und wie ihr von hier zum Vagenda kommt.
    Der Arkonide wandte sich abermals dem golden leuchtenden Riesengebilde zu, in dem sie offenbar materialisiert und Von dem sie gleich einem unverdaulichen Bissen ausgespieen worden waren.
    „Wo sind wir hier?" fragte er höflich.
    „Da, wo hergelaufenes Pack nicht gern gesehen ist", erklärte der Speicher.
    Atlan machte eine beschwörendbeschwichtigende Geste in Doms Richtung, als er die grollenden Vorboten eines halutischen Wutausbruchs hörte.
    „Und wie heißt dieser Ort?" fragte er mühsam beherrscht weiter.
    „Ort ist gut", spottete das goldfarbene Ei. „Dies ist ein Land, das Reich der Jaschemen."
    „Die Techniker der Tiefe", flüsterte Jen Salik beeindruckt.
    Atlan war ebenfalls beeindruckt, auch wenn es ihm gelang, sich das nicht anmerken zu lassen. Immerhin hatten seine Gefährten und er erfahren, daß die Jaschemen die Techniker der Tiefe waren, die unter anderem zahllose technische Konstruktionspläne, die sogenannten Blaupausen, in die DNS der Chylinen einprogrammiert hatten, darunter die Konstruktionspläne für die Vitalenergiespeicher. Die Jaschemen waren also nicht nur sehr tüchtig gewesen, sie mußten auch über große Macht verfügt haben - und vielleicht immer noch verfügen.
    Möglicherweise haben sie euren Transport unterbrochen! meldete sich sein Logiksektor.
    Atlan hatte selber schon daran gedacht. Er hielt es aber auch für denkbar, daß eine Sperrschaltung existierte, die grundsätzlich verhinderte, daß jemand über die Vitalströme ins Vagenda kam.
    Jemand schrie.
    Gefahr! signalisierte der Extrasinn.
    Der Arkonide fuhr herum und sah, daß Twirl von einem Laufbein auf das andere hüpfte und dabei spitze Schreie ausstieß. Der Anblick wirkte wegen der grotesken Gestalt des Abakers und seiner herumschlackernden Schlappohren eher komisch als besorgniserregend. Atlan ließ sich davon jedoch nicht täuschen.
    Er reagierte allerdings auch nicht hektisch, denn er wußte aus Erfahrung, wie gefährlich Voreiligkeit sein konnte. Zuerst wollte er wissen, was Twirl angegriffen hatte. Angesichts der nackten Füße des Abakers und der spitz und stachelig aussehenden Grashalme lag die Vermutung nahe, daß Twirl einfach nur
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