Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1236 - Im Reich der Jaschemen

Titel: 1236 - Im Reich der Jaschemen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
verschießen, und es dauerte einige Sekunden, bis der Jascheme seine Sprache wiedergefunden hatte.
    „Du bist eine sich selbst reproduzierende Maschine auf Protoplasmabasis, die von einem Eiweiß-Amino-Säurecomputer mittels biochemischer und chemoelektrischer Steuerungsimpulse gelenkt wird!" stieß er grimmig hervor.
    Atlan nickte.
    „So kann man es natürlich auch sehen, wenn man auf relativ niedrigem geistigen Niveau steht", stellte er mit beleidigender Sachlichkeit fest. „Ich nehme es dir nicht übel, Technotor."
    „Ich will es eine Maschine nicht büßen lassen, wenn sie irregulär programmiert wurde", erklärte Caglamas Vlot beherrscht. „Aber falls ich nicht bald bessere Antworten von dir bekomme, werde ich dich Schekar und Teschon übergeben, damit sie deine Existenz beenden."
    „Sollten sie das nicht schon einmal?" erkundigte sich Atlan ironisch.
    „Das ist richtig", gab Vlot zu. „Und es interessiert mich, wie du es geschafft hast, ihnen zu entkommen. Sie haben deine Spur immer noch nicht wiedergefunden. Das ist ungewöhnlich."
    „Ich will es dir verraten", sagte Atlan ernst. „Zuerst nimm aber zur Kenntnis, daß ich nicht allein bin. Mein Begleiter heißt Domo Sokrat und ist an unseren Erfolgen genauso beteiligt wie ich."
    „Ist sein Name nicht Sokrates?" fragte Vlot.
    „Stimmt", antwortete Atlan. „Aber nur für seine Freunde. Was Schekar und Teschon angeht, so haben sie unsere Spur verloren, weil uns jemand half."
    „Wer?" fragte Vlot gespannt.
    „Jato-Jato", antwortete der Arkonide. „Oder auch Jato-Jota."
    „Wer soll das sein?" erkundigte sich der Jascheme verwundert.
    „Eigentlich müßtest da das wissen", erwiderte Atlan. „Er erklärte zwar, „Er" würde ihn nicht kennen und damit kannst eigentlich nur du gemeint sein, aber er sagte auch, wir sollten ,Ihm’ sagen, daß er es war, der Schekar und Teschon überlistete, und das hätte eigentlich nur dann Sinn, wenn ,Er’ von seiner Existenz weiß."
    Caglamas Vlot taumelte zurück, als hätte er einen körperlichen Schlag bekommen.
    „Beim Berg der Schöpfung!" entfuhr es ihm. „Es sollte eine Reproduktion von mir werden, aber das Experiment schlug fehl. Ich schwöre bei der Endlosen Armada, daß ich die Konsequenz daraus gezogen und die Mißgeburt dem Abfallkonverter überantwortet habe.
    Jemand, der mir übel will, muß die Reste wieder herausgeholt und unkontrolliert weiterwachsen gelassen haben. Wo ist es?"
    „Auf einer anderen Zeitebene", antwortete der Arkonide wahrheitsgemäß.
    „Es wird mich immer verfolgen!" jammerte der Jascheme, dann schien er sich darauf zu besinnen, daß er Wesen vor sich hatte, die in seinen Augen minderwertig waren auch wenn er insgeheim seine Sympathie für Atlan entdeckt hatte. „Ich spüre, daß in dir mehr steckt als in einer gewöhnlichen Maschine auf Protoplasmabasis. Du bist mehr als nur ein Störfaktor. Was bist du wirklich, Atlan?"
    „Ein Ritter der Tiefe", sagte Atlan.
    Er musterte den Jaschemen prüfend und atmete verstohlen auf, als er bemerkte, daß Caglamas Vlot von dieser Eröffnung beeindruckt war und ihn anscheinend jetzt mit anderen Augen ansah.
    „Ein Ritter der Tiefe!" wiederholte der Jascheme nach einer Weile. „Ich ahnte so etwas, auch wenn ich es nicht für möglich hielt, daß es gelingen würde. Dann verfügst du natürlich über ein Spezialprogramm."
    „Ich bin keine Maschine, sondern ein Lebewesen und ein intelligentes, wie ich hoffe", stellte Atlan fest „Aber du scheinst einen Ritter der Tiefe zumindest als positive Erscheinung zu betrachten. Warum befreist du mich dann nicht ganz von der Paralyse und meinen Orbiter ebenfalls?"
    „Oh!" rief der Jascheme. „Warum nicht! Ich hatte es beinahe vergessen."
    Er schien seine Geräte und Waffensysteme ebenfalls durch Gedankenbefehle zu kontrollieren, denn Atlan konnte nicht sehen, daß er sich bewegte. Dennoch fiel die Paralyse plötzlich von ihm ab und so vollständig, daß er seine linke Hand nur mit großer Willensanspannung davor bewahren konnte, auf den Sensorpunkt herabzufallen.
    Schräg hinter ihm holte der Haluter tief Luft. Es erinnerte an das Orgeln eines startenden Raumjets.
    „Ich habe alles mitangehört!" dröhnte die Stimme Sokrats gleich danach auf. „Dieser aufgeblasene Supermann hat dich beleidigt, Atlanos. Wenn du es mir erlaubst, werde ich ihn in Stücke reißen."
    „Halte dich zurück, Sokrates!" sagte Atlan scharf, denn er ahnte, daß der Haluter dem Jaschemen in keiner Weise gewachsen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher