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1236 - Grauen im stählernen Sarg

1236 - Grauen im stählernen Sarg

Titel: 1236 - Grauen im stählernen Sarg
Autoren: Jason Dark
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schüttelte den Kopf und meinte schließlich: »Ich wundere mich darüber, dass mein Vater so etwas getan hat. Normalerweise ist er Fremden gegenüber sehr misstrauisch. Und er hat Sie beide auch nicht gerade nett begrüßt.«
    »Manchmal kann ein John Sinclair eben sehr überzeugend wirken.«
    »Ja, das glaube ich jetzt auch.« Amy war noch immer verlegen und nagte an ihrer Unterlippe. »Aber was passiert jetzt? Wo sind sie hin? Wohin fahren Sie?«
    »Eigentlich zum Fischen«, sagte Suko.
    »Glauben Sie das?«
    »Nicht so recht.«
    Amy rüttelte ihn an der Schulter. »Bitte, Suko, was ist denn Ihre Meinung?«
    Er konnte offen zu Amy sein, und das tat er auch. »Ich kann mir denken, dass er nach einer bestimmten Person Ausschau hält. Sie wissen, wen ich meine.«
    »Die Blonde.«
    »Genau. Justine Cavallo.«
    Amy lachte auf. »Und Sie meinen, Suko, dass er sie auf dem Meer findet?«
    »Sonst wäre er nicht gefahren.«
    Sie nickte. »Das stimmt auch wieder. Dann müsste die Blonde auf einem Boot zu finden sein. Sie ist von der Insel verschwunden und kehrt nun wieder zurück.«
    »Das könnte hinkommen.«
    »Ja«, sagte sie, »ja. Und was tun wir? Wollen Sie einfach nur hier bei meiner Mutter und mir warten?«
    »Nur indirekt. Ich hatte eigentlich vor, mich auf der Insel ein wenig umzusehen.«
    »Warum?«
    Suko erklärte es ihr. Als er fertig war, hatte er mit Amys Frage gerechnet, und sie überraschte ihn auch nicht weiter.
    »Glauben Sie denn, dass sich hier auf der Insel noch weitere Vampire aufhalten? Oder halten Sie das für unmöglich?«
    »Nichts ist unmöglich«, erwiderte Suko, ohne eine Automa rke zu nennen, denn diese Werbung kannte er aus Deutschland.
    »Wir sollten jedenfalls auf alles gefasst sein, denke ich mir.«
    Amy trat näher an Suko heran. »Worauf denn, wenn ich mal fragen darf?«
    »Auf Vampire und auf ihren wahnsinnigen Durst nach dem Blut der Menschen…«
    ***
    Es gab nur wenige Kabinen auf dem Schiff, aber zwei von ihnen waren für Gäste gedacht. Natürlich herrschte kein Luxus, aber man konnte sich dort aufhalten, auch zu zweit, denn es gab zwei Betten, die sich gegenüber standen.
    Justine Cavallo brauchte die Kabine nicht mit einer anderen Person zu teilen. Das hätte sie auch nicht getan, denn sie wollte allein sein. Kaum hatte sie die Kabine betreten und sich in dem schummrigen Licht umgesehen, löschte sie die Beleuchtung und blieb im Dunkeln zurück, was ihr sowieso entgegenkam.
    Sie ging bis an das Bullauge. Dieses Fenster war tatsächlich noch ein Kreis und nicht wie auf vielen anderen Schiffen ein Viereck mit abgerundeten Kanten.
    Der Kreis lag dicht über der Wasserfläche, sodass es Justine möglich war, nach draußen zu schauen.
    Sie sah das Wasser, sie sah die Wellen, die immer wieder heranschwappten, auch das Glas von außen trafen und ihr dann für kurze Zeit die Sicht nahmen.
    Aber die Wellen zogen sich auch zurück, und so erhielt sie immer wieder eine klare Sicht. Es hatte sich einiges grundlegend verändert. Das Schiff fuhr nicht mehr. Es lag auf der Stelle. Zwar war kein Anker geworfen worden, aber Dean Pollack sorgte auf der Brücke durch geschicktes Steuern dafür, dass sein Schiff nicht abgetrieben wurde. Er hatte seinen Leuten alles erklärt. Die waren dann in ihre schweren Taucheranzüge gestiegen und hatten sich über Bord fallen lassen.
    Zwar hinein in die tiefe See, aber trotzdem zuvor ins Licht, denn die starken Scheinwerfer des Bootes hatten einen hellen Teppich auf die Wasserfläche gelegt, der durch die Wellenbewegungen und die spritzende Gischt einen silbernen Schimmer erhalten hatte.
    Das schwere Bergungsgerät brauchte nicht ausgefahren zu werden. Pollack hatte auch nur zwei seiner Taucher in die Tiefe geschickt. Der dritte Mann war an Deck geblieben.
    Das Meer war hier nicht so tief. Die beiden Männer mussten den Grund inzwischen erreicht haben. Sie waren über Funk mit dem Bord des Schiffes verbunden und gaben ihre Anweisungen an den Kapitän und an seinen Helfer.
    Wieder einmal bekam Justine klare Sicht. Dabei sah sie, wie das Bullauge in der Mitte durch einen Schatten fast geteilt wurde. Jemand ließ etwas von Bord hinab in die Tiefe gleiten.
    Sie war keine Expertin, aber sie sah schon, dass es sich um Werkzeug handelte, mit dem die Einsteigsluke des kleinen U-Boots geöffnet wurde.
    Über ihre rot geschminkten Lippen huschte ein knappes Lächeln, als sie den Weg des Werkzeugs verfolgte. Für sie stand fest, dass alles zu ihrer Zufriedenheit
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