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1235 - Blitz über Eden

Titel: 1235 - Blitz über Eden
Autoren: Unbekannt
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konnte.
    Sein Ziel war und blieb EDEN II, und wenn er dort seinen Auftrag erfüllt hatte, würde er wieder in ES aufgehen.
    „Wo befinden wir uns jetzt?" wechselte er das Thema.
    „Crabb liegt bereits einige Lichtjahre hinter uns. Wir beschleunigen ständig - oder besser: wir werden beschleunigt. Es ist so, als würde ich kontrolliert. Aber von wem?"
    „ES...?" deutete Ellert voller Hoffnung an.
    „Ich weiß es nicht", gab ZUGVOGEL zu.
    Dank seiner an Wunder grenzenden Eigenschaften war es dem Schiff möglich, das normale Universum auch im Hyperraum und bei Überlichtgeschwindigkeit auf dem Holoschirm sichtbar zu machen.
    Ellert versuchte sich zu orientieren.
    Bereits der erste Blick ins All zeigte ihm, daß er sich mit dem Schiff im Leerraum zwischen den Galaxien befand. Eine von ihnen, vielleicht zwei Millionen Lichtjahre entfernt, zog nur sehr langsam an ihnen vorbei, dafür kamen andere in Sicht.
    Ellert, nun in der Zentrale, drehte den Sessel so, daß er den Schirm ständig im Auge behielt. Der psionische Strom, in dem sie sich vorantreiben ließen, führte in Richtung einer Galaxis, die weit vor dem Bug lag und allmählich größer wurde, bis einzelne Sterne zu unterscheiden waren. Die hellen Flecken, Milliarden von Sonnen, begannen sich aufzulösen, je mehr sich das Schiff der fremden Galaxis näherte.
    „Wir werden mitten hindurch fliegen", äußerte ZUGVOGEL mit deutlicher Skepsis.
    „Hoffen wir, daß unsere Psi-Linie nicht mitten durch eine Sonne führt", gab Ellert zurück.
    „Sie schneiden sich nicht mit starken Gravitationsfeldern", beruhigte ihn ZUGVOGEL.
    „Sie weichen ihnen aus."
    Das Gespräch schlief wieder ein. Obwohl Ellert Nahrung zu sich genommen hatte, verspürte er die zunehmende Schwäche. Die Viren benötigten Sonnenenergie, um stabil zu bleiben. Crabbs rote Sonne hatte ihnen nicht viel davon geben können.
    Ellert hatte keine Ahnung, wie lange die Reise noch dauern würde. Im Schiff konnte er keine Sonnenenergie aufnehmen, das war nur draußen im Weltraum möglich, oder - noch günstiger - auf einem Planeten, der von einer stark strahlenden Sonne auf seiner Bahn gehalten wurde.
    Eine Landung vielleicht?
    ZUGVOGEL hatte seine Gedanken, wie immer, aufgefangen.
    „Das wäre keine schlechte Idee, denn mir ergeht es ähnlich wie dir. Wir werden unseren Flug unterbrechen, sobald wir ein geeignetes System orten. Ich hoffe nur, daß ES uns keinen Strich durch die Rechnung macht."
    „Warum sollte der Unsterbliche das tun? Es kann nur in seinem Interesse liegen, daß wir beide voll funktionsfähig bleiben." Ellert sah auf den Schirm. „Wir dringen bereits in die fremde Galaxis ein. Kannst du das Tempo verlangsamen?"
    „Ist bereits geschehen. Die Sterne ziehen langsamer vorbei."
    „Unser Flug wird nicht mehr kontrolliert?"
    „Nur die psionische Linie, der Strom, kontrolliert die Richtung, aber wir können ihn jederzeit verlassen und ein Gravitationsfeld benutzen. Aber nur dann, wenn wir die richtige Sonne gefunden haben."
    Während sich die Konstellationen langsam verschoben und sich so ständig veränderten, aktivierte sich der analytische Sektor von ZUGVOGEL.
    „Möglichst ein Stern vom Typ G", bat Ellert.
    „Sind genügend vorhanden, aber keine Planeten in der richtigen Umlaufbahn. Ich glaube aber, daß wir Glück haben. Ziemlich genau vor uns. Entfernung zweiundzwanzig Lichtjahre."
    Ellert hatte es sich abgewöhnt, über die Eigenschaften des Schiffes verwundert zu sein.
    Er suchte die bezeichnete Sonne auf dem Schirm, konnte sie aber nicht finden.
    „Ich helfe dir", unterstützte ZUGVOGEL seine Bemühungen.
    Von den vielen tausend Sternen, die Ellert auf dem Schirm sah, begann einer in regelmäßigen Abständen zu blinken. Eine Computereinblendung, ohne Zweifel.
    Gleichzeitig setzte die Vergrößerung ein, die den Stern nah heranholte. Alle anderen Sonnen flohen regelrecht in allen Richtungen aus dem Holoschirm.
    „Zwei Planeten", gab das Schiff bekannt. „Der innere hat die günstigste Entfernung, vergleichbar etwa mit Terra. Hoffentlich unbewohnt."
    Das würde kein Hindernis bedeuten, wußte Ellert. Das Schiff konnte einen Tarnmantel errichten, der es praktisch unsichtbar machte, und dann in einer unbewohnten Gegend landen. Entscheidend würde natürlich der technische Entwicklungsstand eventueller Planetenbewohner sein.
    Das würde ZUGVOGEL rechtzeitig herausfinden, hoffte er.
     
    *
     
    Im stillen hatte Ellert gehofft, ES würde sich melden und die nicht eingeplante
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