Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1235 - Blitz über Eden

Titel: 1235 - Blitz über Eden
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
hoffte er. „Aber alle sollen Zeugen des Präparierungsvorgangs sein, was immer das auch sein mag."
    Endlich erreichten sie das Plateau. Von hier aus sah man hinab in die weite Ebene, die sich nach Norden erstreckte. Sie wurde durch einen Fluß, der von Ost nach West eilte, geteilt. Jenseits des Flusses hatte die damalige Hauptstadt Kantrov gelegen.
    Ralf Marten war unwillkürlich stehengeblieben, als er in die Ebene hinabschaute. Ohne sich umzudrehen, sagte er: „Tama, komm und sieh dir das an! Kantrov ist wiedererstanden - mit erheblichen Veränderungen."
    Der Mutant legte die letzten Meter zurück und blieb dann wie angewurzelt neben Ralf Marten stehen.
    Er glaubte seinen Augen nicht zu trauen.
    Natürlich kannte er das alte Kantrov von früheren Patrouillengängen her - eine mittlere Großstadt mit unterschiedlich konstruierten Gebäuden, großzügigen Parkanlagen und einer Unzahl kleiner Privathäuser mit gepflegten Vorgärten.
    Das, was nun da unten in der Ebene jenseits des Flusses den Blick zum fernen Horizont versperrte, war eine gigantische Ansammlung von Wolkenkratzern, die bis zu einer Höhe von fünfhundert Metern in den grauen Himmel EDENS ragten - alle gleich und genormt und nur durch rechtwinklig verlaufende Straßenschluchten getrennt.
    Die neue Stadt Kantrov bedeckte die Ebene bis zum Horizont.
    „Mein Gott!" hauchte Tama ergriffen. „Sie bietet Milliarden Menschen Platz. Vielen Milliarden", fügte er mit Betonung hinzu."
    „Es muß mehrere solcher Städte geben, wenn alle Bewußtseine manifestiert wurden", rechnete sich Ralf Marten aus. „Und alle sind voller Leben. Die Straßen! Sieh doch nur!
    Es wimmelt von halbverstofflichten Menschen. Sogar Fahrzeuge kann ich entdecken. Ich glaube, Tama, es bereiten sich große und wichtige Ereignisse vor."
    „Die Präparierung unserer Welt als Chronofossil", erinnerte ihn Tama. „Und da ES damit zu tun hat, es vielleicht sogar initiiert, muß es auch ein positives Ereignis sein. Ich bin überzeugt, daß wir alle vor einer großen Wende stehen, vor einer Veränderung, die alles, was bisher geschah, in den Schatten stellen wird."
    Nicht weit von der Stelle entfernt, an der sie standen, materialisierte eine Gestalt, blieb eine Weile fast transparent, um dann endlich festere Formen anzunehmen.
    Es war Betty Toufry, die ehemalige Telepathin und Telekinetin.
    Sie ging auf die beiden Mutanten zu.
    „Das alte Kantrov war mir lieber", sagte sie trocken und deutete hinab auf das steinerne Meer der Hochhäuser. „Aber wie anders sollte der Unsterbliche das Problem wohl sonst lösen? Die Bewußtseine haben wieder ihre Körper, und die wiederum verlangen ihr natürliches Recht. Sie wollen sogar essen und trinken - aber das dürfte keine Schwierigkeit bereiten. ES wird für alles gesorgt haben."
    „Hallo, Betty", ging Ralf Marten nicht auf ihre Bemerkungen ein. „Nett, dich wiederzusehen. Bringst du neue Informationen mit?"
    „Die werden wir noch rechtzeitig erhalten, nehme ich an. Ich weiß nur, daß der Zeitpunkt bald gekommen ist - vielleicht ist er auch schon da, jetzt und hier. Der nächste, der materialisiert, könnte Ernst Ellert sein. In welcher Gestalt - wer weiß ...?"
    Tama wollte etwas sagen, aber die plötzliche Gedankenbotschaft des Unsterblichen hinderte ihn daran.
    ES teilte mit: Im Zentrum von EDEN II habe ich einen Berg materialisiert, dessen Plateaugipfel so hoch ist, daß er in allen Teilen der nun bald ebenen Schnittfläche des Planeten zu sehen ist. Auf ihm muß Ernst Ellert erscheinen. Dort wird er die Präparierung vornehmen, die für jeden sichtbar sein wird. Bereitet euch auf dieses entscheidende Ereignis vor.
    „Wann wird es stattfinden?" fragte Ralf Marten laut.
    Es erfolgte keine Antwort, aber das Plateau, auf dem sie standen, begann langsam in die Tiefe zu sinken, bis es das Niveau der Ebene erreichte. Auch die Gebirgskette im Süden schrumpfte, bis sie endgültig der Ebene Platz machte, als habe der Planet sie verschlungen.
    Gleichzeitig wurden Ralf Marten, Tama Yokida, Betty Toufry und mit ihnen viele Milliarden verstofflichte Bewußtseine Zeugen eines neuen „Wunders", das in den schier unbegrenzten Möglichkeiten des Unsterblichen seine natürliche Erklärung fand.
    In riesiger Entfernung und in der im Gegensatz zu früher glasklaren Luft deutlich zu erkennen, entstand ein Berg. Er wuchs aus der Oberfläche heraus und hatte die Form eines oben abgeflachten Kegels. Von weitem erinnerte er an eine Pyramide ohne Spitze.
    Die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher