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1235 - Blitz über Eden

Titel: 1235 - Blitz über Eden
Autoren: Unbekannt
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warteten.
     
    *
     
    Zeit verstrich, langsam und quälend für die beiden Männer. Der sonst gut funktionierende telepathische Kontakt mit dem Virenschiff blieb aus. Die ZUGVOGEL reagierte nicht mehr, setzte aber ihren Flug mit stets sinkender Geschwindigkeit fort, wie aus der Bewegung der näheren Sterne auf dem Schirm erkenntlich wurde.
    Dann - endlich - meldete sich wieder die bekannte Stimme des Schiffes, seltsamerweise ohne jede Emotion. Sie war kühl und sachlich und völlig anders als sonst.
    „Es ist etwas geschehen, das vorerst unverständlich ist, unseren Flug nach EDEN II jedoch unterbricht. Wir werden in wenigen Augenblicken den Hyperbereich verlassen und in das Normaluniversum zurückfallen. Dort befindet sich auch das, was den Flug gestoppt hat - das Nega-Psi."
    „Nega-Psi?" Stein Nachtlicht verbarg keineswegs seine Verständnislosigkeit. „Was ist denn das nun wieder?"
    Das Schiff gab keine direkte Antwort, fuhr jedoch fort: „Die psionischen Kraftfeldlinien sind unterbrochen worden, und ohne diese Linien, ohne das Gitternetz, sind wir hilflos. Außerdem empfange ich telepathische Impulse, Hilferufe.
    Sie geben den ersten Hinweis auf das, was geschah, das Nega-Psi hat das Netz zerrissen - und nicht nur das. Es scheint die Feldlinien aufzufressen."
    „Hyperenergetische Energien aufzufressen?" vergewisserte sich Nachtlicht ungläubig.
    „Wer oder was sollte dazu befähigt sein?"
    „Eine negative psionische Kraft - eben das Nega-Psi."
    Ellert kam Nachtlicht mit seiner Frage zuvor: „Diese telepathischen Botschaften, die du erhalten hast, wer sendet sie aus? Es muß sich doch wohl um intelligente Organismen handeln, oder irre ich mich?"
    „Du irrst dich keineswegs, Ernst. Es sind Wesen, die sich ,Psiker’ nennen. Sie stammen aus dem Normalraum, von einem Planeten, den sie ,Crabb’ nennen. Sie behaupten, daß auch ihr Planet selbst von dem Nega-Psi bedroht wird."
    „Eine Gefahr aus dem Hyperbereich bedroht den Normalraum? Das ist nahezu unverständlich oder gar unmöglich. Was hast du sonst noch erfahren können, ZUGVOGEL?"
    „Nicht viel, aber ich will versuchen, euch ein Symbolbild zu vermitteln. Es ist unklar, läßt aber vielleicht die Zusammenhänge ahnen. Die Psiker werden als solche nicht zu erkennen sein, ich projiziere sie als Punkte. Die psionischen Energielinien werden als schmale Lichtbahnen symbolisiert. Seht auf den Schirm..."
    Auf der gewölbten Fläche verschwanden die Sterne, erschienen dann aber wieder, wenn auch weiter in die Ferne gerückt, so daß der Gesamtüberblick sich dementsprechend vergrößerte.
    Dann blitzten die angekündigten Lichtbahnen auf. Sie bildeten ein weitverzweigtes Lichtnetz. Das waren die psionischen Kraftlinien, auf denen sich das Virenschiff fortbewegte.
    „In der linken Ecke!" sagte ZUGVOGEL.
    Und dann konnten Ellert und Nachtlicht es sehen.
    Eine der Hauptlinien, es mußte jene sein, auf der sie sich befanden, war unterbrochen.
    Nahezu lichtlose Punkte schwebten in der Lücke, als wollten sie die entstandene Bruchstelle überbrücken, was ihnen aber offensichtlich nicht gelang.
    „Da drüben rechts", rief Nachtlicht überrascht. „Da zerreißt eine weitere Lichtbahn. Das ganze Netz gerät durcheinander!"
    „Wir müssen eine Linie finden, die nicht unterbrochen wurde und die uns direkt nach EDEN führt", schlug Ellert vor.
    „Leider ist das nicht möglich, denn was ihr auf dem Schirm seht, ist nichts anderes als eine symbolisierende Fiktion, projiziert nach den telepathischen Informationen, die ich von den Psikern erhalte. Es entspricht nicht den tatsächlichen Gegebenheiten, und demnach kann es auch nicht als echtes Orientierungsmittel zur Navigation dienen."
    „Und was gedenkst du zu tun, ZUGVOGEL?"
    „Vorerst nichts. Wir werden in wenigen Minuten - es dauerte länger, als ich angenommen habe - den Hyperraum verlassen. Soweit ich die Psiker richtig interpretiert habe, befinden wir uns dann ganz in der Nähe ihres Heimatplaneten. Sobald wir im Normalraum sind, aktiviere ich wieder den Schirm."
    Ellert blickte zur Wand.
    Die Lichtbahnen und Punkte waren verschwunden. Farbmuster zogen über die dunkle Fläche, ohne konkrete Formen anzunehmen. Der Übergang vom ultrafrequenten Hyperbereich ins normale Universum, in dem die Geschwindigkeit des Lichtes als die höchstmögliche Geschwindigkeit überhaupt galt, vollzog sich in Sekundenschnelle, dann verschwanden die Farbmuster.
    Mitten auf dem Schirm - oder dreidimensional im Schirm - schwebte eine
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