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1235 - Blitz über Eden

Titel: 1235 - Blitz über Eden
Autoren: Unbekannt
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jedenfalls, die ich empfange, kommen von überall, geht einfach in der bisherigen Richtung weiter."
    Die sanfte Stimme war deutlich zu vernehmen, wenn auch nicht mit den Ohren. Deutlich drang sie ins Bewußtsein der beiden Männer, aber mit einem normalen telepathischen Kontakt hatte diese Art der Verständigung kaum etwas zu tun.
    Ab und zu fegten dichte Gasschleier vorbei, die Ellert die Sicht nahmen, dann war alles wieder klar und gut erkennbar. Er deutete nach vorn.
    „Was ist das, Stein? Sieht das nicht aus wie ... nun, wie künstliche Gebilde? Zu regelmäßig für meine Begriffe, um natürlichen Ursprungs zu sein. Meinst du nicht auch?"
    Sie waren nicht stehengeblieben, sondern gingen weiter.
    „Weiße Blöcke, fast rechteckig. Dahinter der hohe Ringwall, der den Krater umgibt."
    Nachtlicht zögerte. „Fast könnte man meinen, es sei eine Stadt."
    „Eine Stadt? Hier? Unmöglich!" entfuhr es Ellert, entsann sich dann aber rechtzeitig der eigenen Erkenntnis, daß es ein „unmöglich" für ihn schon lange nicht mehr gab. „Nun, wenn es wirklich eine Art Stadt ist, so müßten wir ja bald auf die Psiker stoßen, denn wer sonst sollte sie errichtet haben - und aus welchem Material?"
    „Werden wir bald wissen", gab Nachtlicht kurz zurück.
    Immer wieder mußten sie gewaltigen Felsblöcken ausweichen, wenn sie nicht darüber hinwegklettern wollten. Trotz der gewaltigen Schwerkraft und des hohen atmosphärischen Drucks wäre ihnen das durchaus möglich gewesen, sie hätten sogar darüber hinwegspringen können, aber sie verzichteten darauf, um eventuell vorhandene Spuren von Leben nicht zu übersehen.
    Sie umrundeten einen größeren See aus Ammoniak, und Ellert fragte das Schiff: „Könnten einige der Impulse, die du empfängst, aus einem solchen See stammen?"
    „Es sind zwei sehr unterschiedliche Formen der Impulse", erinnerte ihn ZUGVOGEL, „Sie stammen zweifellos von Wesen, die sich auf festem Boden fortbewegen. Mehr weiß ich noch nicht."
    Je mehr sie sich den weiß schimmernden rechteckigen Blöcken näherten, desto mehr verstärkte sich der Eindruck, es könne sich in der Tat um eine von intelligenten Wesen erbaute Stadt handeln. Aber noch deutete nichts darauf hin, daß sie auch bewohnt war.
    „Ich sehe es mit euren Augen", gab ZUGVOGEL bekannt, „und werde nun nachkommen, um eine genauere Analyse vornehmen zu können. Geht inzwischen weiter."
    Wenig später landete das kleine Schiff einige hundert Meter vor ihnen, nicht weit von den ersten Gebäuden entfernt. Ellert und Nachtlicht beeilten sich, und bald standen sie dicht neben der ZUGVOGEL und damit auch unmittelbar vor dem nächsten weißen Block, der keinerlei Fenster oder sonstige Öffnungen zu haben schien.
    „Es ist eine Stadt", bestätigte das Schiff endlich, und dann fügte die Stimme mit leichter Verwunderung hinzu: „Sie besteht aus gefrorenem Sauerstoff."
     
    *
     
    Das Erstaunen der beiden Männer dauerte nicht sehr lange, denn was sollte sie noch nach all dem, was sie bisher erlebt hatten, noch groß überraschen. Blieb nur noch die Frage zu klären, welche Wesen diese Stadt - und vielleicht auch andere - errichtet hatten.
    „Ich bleibe hier, geht weiter", bat ZUGVOGEL.
    Der Orkan fegte durch die breiten Straßen und trieb Eis- und Felsbrocken vor sich her.
    Nachtlicht und Ellert hielten sich an den Hauswänden, und nun sahen sie auch, daß es entgegen ihrem ersten Eindruck doch Eingänge gab. Sie waren wie Nischen angelegt, aber eigentliche Türen fehlten. Entweder hatte es sie nie gegeben, oder sie waren aus einem Material hergestellt worden, das nicht so widerstandsfähig war wie gefrorener Sauerstoff unter den gegebenen Verhältnissen.
    „Das alles muß sehr alt sein", vermutete Stein Nachtlicht.
    „Tausende von Terrajahren", bestätigte ZUGVOGEL aus der Ferne.
    Ellert deutete auf einen der Eingänge.
    „Wir sollten uns das Innere mal ansehen, vielleicht finden wir einen Hinweis auf die Erbauer oder gar der jetzigen Bewohner."
    „Du glaubst doch nicht im Ernst, daß..."
    „Die Impulse, die ZUGVOGEL empfängt!" erinnerte ihn Ellert kurz und ging vor.
    Nachtlicht folgte ihm mit gemischten Gefühlen.
    Das Eis schien von innen her schwach zu leuchten, obwohl draußen bereits die Dämmerung eingesetzt hatte. Die Nacht auf Crabb begann, und sie würde, ebenso wie der Tag, nun fünf Stunden dauern.
    Es gab weder Treppen noch Lifte, aber der Gang führte schräg nach oben, nachdem er sich verzweigt hatte. Der andere Gang führte
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