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1234 - Piratensender Acheron

Titel: 1234 - Piratensender Acheron
Autoren: Unbekannt
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Leben.
    Ein andermal tappte er beinahe in die Illusionsfalle einer anderen Xeno-Pflanze. Dabei befand er sich auf einem markierten und gesicherten Weg! Er sah nichts Verdächtiges, nur Pflanzen, die ihm vertraut waren. Plötzlich jedoch, von einem Schritt zum anderen, fand er sich in einer anderen Umgebung. Der Dschungel hatte sich völlig verändert, statt der exotischen, bunten Blütenpracht, umgab ihn eine grüne Pflanzenhölle, uralte Baumriesen mit elastischen Luftwurzeln erhoben sich aus sumpfigem Gelände.
    Leo machte erschrocken einen Schritt zurück - und fand sich wieder in vertrauter Umgebung. Ihm wurde klar, daß er den Fängen einer Killerpflanze mit hypnotischen Fähigkeiten gerade noch entgangen war. Er wollte kehrt machen, da stutzte er plötzlich.
    Die sumpfige Landschaft, die er eben gesehen hatte, war genau jene aus seinem „deutlichen Alptraum Nr. 2". Ohne länger zu überlegen, ging er den zuerst beschrittenen Weg weiter und fand sich wieder in dem düsteren Urwald. Er blickte sich in der illusionistischen Szenerie um und sah etwas metallen aus dem Sumpf ragen. Als er den Gegenstand überprüfte, erkannte er voller Entsetzen, daß es sich um Iris Schwebestuhl handelte.
    Es war also ihre Entführerin, die dieses Hypnofeld errichtet hatte. War es auch ihr Versteck oder nur eine Falle, in der sich ungebetene Besucher fangen sollten?
    Leo ging dennoch unerschrocken weiter. Er glaubte, vor sich Geräusche zu hören und erkannte bald, daß er sich nicht getäuscht hatte. Es waren menschliche Stimmen. Zuerst nahm er nur ein unverständliches Gemurmel wahr, aber alsbald konnte er drei verschiedene Stimmen voneinander unterscheiden. Er verstand aber immer noch nicht, was sie miteinander sprachen.
    Er teilte vorsichtig ein Gebüsch, aber nicht vorsichtig genug, denn er stolperte und brach durch. Er taumelte auf eine Lichtung mit drei Frauen hinaus, die sich auf eigenartige und nicht genau zu erkennende Weise umschlungen hielten.
    Sie schreckten hoch und sahen ihn alle drei aus dunklen Augen an, aus denen schwarze Flammen auf ihn züngelten.
    Und dann passierte irgend etwas mit ihm.
    Er hörte eine Mädchenstimme wie aus weiter Ferne sagen: „Es ist alles ganz anders als du denkst, Leo. Dies sind meine beiden Schwestern Gesil und Belice, und ich bin nicht Iris, sondern Srimavo. Zusammen sind wir Vishna..."
    Dann versank die Welt um Leo, und er fand sich in einer Traumwelt wieder, in der eine verwirrende Folge von Bildern auf ihn einströmte. Aber die Bilder und Szenen verwirrten ihn nicht wirklich, mit ihnen strömte auch umfassendes Wissen auf ihn ein, so daß er die Zusammenhänge verstehen konnte.
    Und Leo begriff...
     
    *
     
    Es war die Abenteuerlandschaft Shoonar, 280 Meilen südwestlich von Terrania, in die Srimavo gesetzt wurde. Es war genau jenes Gebiet, in dem Quiupu sein erstes umfangreiches Virenexperiment zur Teilrekonstruktion des Virenimperiums gemacht hatte und das unter katastrophalen Folgen gescheitert war. Statt einer Teilrekonstruktion hatte er ein Plasmaungeheuer geschaffen.
    Quiupu, das war der Name des Humanoiden mit dem zu langen Oberkörper, den Stempelbeinen, dem flachen Gesicht und den schwarzen Wirbelhaaren aus Leos Traum.
    Es war kein Zufall, daß Srimavo ausgerechnet hier existent wurde, wo Quiupu mit Viren experimentierte. Für Leo erschien es fast so, als hatte Quiupu Srimavo erschaffen, denn, er experimentierte mit Viren, die die Vishna-Komponente in sich trugen. Und indem er sie zusammenfugte, ermöglichte er Vishnas erste Inkarnation.
    Srimavo war die erste Inkarnation von Bestand, die jüngste der drei Schwestern. Sie war sich ihrer Zugehörigkeit zu Vishna bewußt und war nur von dem Trieb beherrscht, für weitere und umfangreichere Rekonstruktionen des Virenimperiums zu sorgen, um Vishna zu einer Wiedergeburt zu verhelfen. Sie gierte danach, und das drückte sich in dem hungrigen Blick ihrer Augen aus.
    Für Außenstehende, die nicht sehen konnten, was hinter dem Heißhunger ihrer Augen lag, wurde sie zur Sphinx, undurchschaubar, rätselhaft, ein lebendes Geheimnis.
    Sie folgte Quiupu nach Lokvorth, dem zweiten Planeten des Scarfaaru-Systems, 36.414 Lichtjahre vom Solsystem entfernt, wohin er sich für seine Arbeit am Virenimperium zurückgezogen hatte. Sri erkannte, daß Quiupu bereits die ersten Erfolge erzielt und eine vergleichsweise winzige Rekonstruktion des Virenimperiums geschaffen hatte. Aber für sie ging das Werk viel zu langsam vonstatten, denn es dauerte
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