Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1234 - Piratensender Acheron

Titel: 1234 - Piratensender Acheron
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Bewachung an die Zimmertür. Als er ihnen Paralysatoren einbaute und sie darauf programmierte, jeden Fremden, der sich Iris Zimmer näherte, zu paralysieren, protestierten die Pädagogik-Roboter, aber Leo ignorierte die Einwände.
    „Ich weiß nicht, was da vor sich geht, aber ich werde dem einen Riegel vorschieben", sagte Leo zu sich. Er ging in sein Arbeitszimmer und rief seinen Kontaktmann beim Lebensberatungsdienst an.
    „George, ich brauche deine Hilfe", begann er ohne Umschweife. „Ich habe den begründeten Verdacht, daß einer meiner Zöglinge entführt werden soll. Du mußt deine Verbindungen spielen lassen und mir eine Schutzstaffel schicken."
    „Das geht nicht so einfach..."
    „Dann streng dich eben an", fiel ihm Leo ins Wort. „Die Sache ist wirklich dringend, und es handelt sich um eine ernstzunehmende Bedrohung. Du weißt, daß ich nicht so leicht aus der Fassung zu bringen bin, aber diese Sache macht mir wirklich Angst."
    „Weißt du, wann wir das letzte Mal einen Fall von Kidnapping auf Terra hatten, Leo?
    Kannst du nicht etwas konkreter werden?"
    Leo erzählte in Stichworten von seinen beiden geheimnisvollen Besucherinnen und gab einiges über Iris Fähigkeiten bekannt Er fügte hinzu: „Es hat irgend etwas mit dem Virenimperium zu tun, ich weiß nicht was." Einer plötzlichen Eingebung zufolge setzte er auch noch einen dramatischen Schlußpunkt: „Es könnte durchaus sein, daß der Dekalog der Elemente dahintersteckt."
    „Hoffentlich ist das kein falscher Alarm, besser gesagt, hoffentlich doch!" sagte George.
    „Du bekommst den angeforderten Schutz."
    Leo atmete auf. Plötzlich kamen ihm jedoch Bedenken. Was, wenn die Entführer bereits zum entscheidenden Schlag ausholten, bevor noch die Schutzstaffel eintraf?
    Ein Anruf riß ihn aus seinen Gedanken. Anne meldete sich aus dem Camp.
    „Etwas Schreckliches ist passiert", berichtete sie aufgeregt. „Ich habe gesehen, wie eine unbekannte weibliche Person mit Iris in das Xenoforming-Reservat eingedrungen ist. Was hat das zu bedeuten? Kann das wahr sein?"
    Leo hetzte davon, stürmte zu Iris Unterkunft und... fand ihr Zimmer leer vor.
    „Iris war schon gar nicht mehr da, als du uns Posten beziehen ließest", sagten die beiden Pädis wie aus einem Mund. „Du hattest vorher bereits den Passierschein für sie und ihre Schwester ausgestellt."
    Leo schwindelte. Er mußte sich an der Wand abstützen. Hypnose! Suggestion! Und was für parapsychische Kräfte waren noch im Spiel? Leo war zu schwach, um gegen eine solche Übermacht anzukämpfen. Aber er wußte, wo Iris versteckt gehalten wurde, und er dachte nicht an Aufgabe, so aussichtslos der Kampf auch schien.
    Mit dem heimeigenen Ambulanzgleiter konnte er in kürzester Zeit das Xenoforming-Reservat erreichen. Und keine Macht konnte ihn davon abhalten, sich um Iris zu kümmern.
     
    *
     
    Leo fand alles im Ambulanzgleiter, was er für eine Überlebensausrüstung brauchte.
    Nachdem er die Zieldaten eingegeben hatte, überließ er alles andere der Steuerautomatik und traf seine letzten Vorbereitungen.
    Er nahm eine starke Dosis Antibiotika mit spektraler Wirkung, um gegen die giftigen Insekten und Killerpflanzen immun zu sein, schützte sich durch eine Atemmaske gegen den zu hohen Sauerstoffgehalt der Luft im Xenoforming-Reservat und rüstete sich zusätzlich mit einem Memory-Funksprechgerät und einem Vibratormesser aus, das er wie eine Machete einzusetzen gedachte.
    Als er auf dem Rastplatz landete, war dieser bereits geräumt. Er war froh darüber, daß Anne mit den Schützlingen im Heimbus zurückgeflogen war und daß sich ihre Wege nicht gekreuzt hatten.
    Leo drang in den fremdartigen Dschungel ein, sich stets auf den markierten Wegen haltend. Nach einer Weile traf er auf einen von Noshis Hüter-Robotern. Er stand reglos da, irgend jemand hatte ihn deaktiviert. Es dauerte nicht lange, bis er auf den zweiten Roboter traf. Leo behielt die eingeschlagene Richtung bei. Gelegentlich blieb er stehen, um auf verdächtige Geräusche zu lauschen, aber außer dem Summen der Insektenschwärme war nichts zu hören.
    So durchstreifte er diese Wildnis aus Xeno-Pflanzen kreuz und quer ohne irgendeine Spur von Iris oder ihrer Entführerin zu finden. Sie schienen wie vom Erdboden verschwunden. Einmal entging er nur knapp den Fangarmen einer Fleischfresserpflanze, die ihn unbedingt in ihren dornenbespickten, klebrigen Blütenschlund ziehen wollte. Das Vibratormesser rettete ihm in dieser Situation vermutlich das
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher