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1230 - Psychofrost

Titel: 1230 - Psychofrost
Autoren: Unbekannt
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daß zu jener Zeit das Kälteelement zum erstenmal aktiv wurde. Aber nur unser Gegner konnte damals schon wissen, daß die Opfer des Elements der Kälte nicht sterben, sondern in der Minuswelt metamorphieren würden.
    Stand das Krehl im Dienst des Dekalogs? Hatte es sich mit Hilfe des ahnungslosen Satzingers unter das Einsatzkommando gemischt, um im Auftrag des Dekalogs die Eisigen zu beobachten und festzustellen, ob sie wirklich so nützliche Werkzeuge waren, wie der Herr der Negasphäre glaubte?
    Es ist denkbar, aber ich glaube es nicht.
    Dann hätte das Krehl anders reagiert. Es hätte sich nicht so seltsam und verschroben verhalten.
    Als ich grübelte, wie ich am besten zu meinen Aufnahmen vom Start der Diskusschiffe kommen konnte, trat Satzinger an meine Seite. Er hatte sich bisher zurückgehalten und nicht den geringsten Versuch gemacht, seine Teilnahme an Unternehmen Winterplanet durch besonderen Mut oder Einfallsreichtum zu rechtfertigen. Im Gegenteil; er benahm sich wie ein exzentrischer Abenteuer-Urlauber, sah und hörte interessiert zu, stand in der Gegend herum und lächelte schweigend.
    Natürlich brachte ihn das Krehl dazu, jetzt zu handeln.
    „Ich habe das Gefühl", sagte er bedächtig, „wir sollten uns die Eisigen vor ihrem Abflug noch einmal aus der Nähe anschauen."
    „Sicher", nickte ich. „Nichts leichter als das."
    Aus meinem Funkempfänger drang gedämpftes Knarren. Das Krehl. Es hockte in Satzingers SERUN und knarrte. Wie ein riesiger Pfannkuchen klebte es an der Brust des jungen Terraners und beulte den Schutzanzug aus.
    Ich sah nicht hin.
    Es war ein zu scheußlicher Anblick.
    Ich drehte mich nach Perry Rhodan und Taurec um. Der Kosmokrat hatte aus seinem silbernen Anzug zwei undefinierbare Objekte von Zigarettenschachtelgröße herausgezogen und hantierte an ihnen herum, wahrscheinlich irgendwelche Instrumente aus dem SYZZEL-Arsenal. Rhodan stand neben Taurec und schien die finstere Sturmfront zu beobachten, die landeinwärts - dort, wo die Kältezone lag - den ganzen Himmel schwärzte. Eiskalte Orkanböen pfiffen über die verwüstete Halbinsel. Überall entwurzelte Bäume, der Boden aufgewühlt und schlammig, an der Küste wild durcheinandergewürfelte Eis- und Felsbrocken. In Richtung Festland wurde die Zahl der Eisbrocken größer, und wo die Halbinsel in das Festland überging, war der Boden lückenlos von Eis und Schnee bedeckt.
    Dort begann die Kältezone, dort wirkte der Psychofrost.
    Taurec verstaute seine Instrumente wieder. Er wirkte zufrieden. Ich fragte mich, ob wir deshalb noch nicht zur KASCHMIR zurückgekehrt waren. Vielleicht hatte Taurec gehofft, mit seinen technischen Geräten mehr über die Eisigen und den Psychofrost zu erfahren.
    Für uns gab es auf Zülüt nichts mehr zu tun. Je eher wir wieder an Bord der Korvette waren, desto besser. Die Eisigen konnten in jeder Minute starten und Zülüt und das Pliyirt-System verlassen.
    „In Ordnung", sagte Taurec zu Rhodan. „Wir können von hier verschwinden."
    In diesem Moment ließ das Krehl endgültig die Maske fallen. Ich spürte Druck in meinem Hinterkopf. Mein Blickfeld verschwamm und wurde wieder klar, und ich klopfte Satzinger auf die Schulter und brummte: „Du hast recht. Machen wir uns auf den Weg zu den Eisigen."
    Statt Satzinger antwortete das Krehl.
    „Perry Rhodan muß mitkommen", knarrte es hohl. „Es ist wichtig, daß er uns begleitet."
    „Gewiß", lächelte ich und winkte Rhodan auffordernd zu. „Wir müssen noch einen kurzen Ausflug machen."
    Rhodan wirkte irritiert, doch dann - als würde ihm erst jetzt einfallen, daß er noch etwas Wichtiges zu erledigen hatte - nickte er. Und ohne ein weiteres Wort aktivierten Rhodan, Satzinger und ich die Gravo-Paks unserer SERUNS und flogen den Stürmen und der Kälte entgegen.
    Die anderen ignorierten unser Verhalten.
    Es war absurd.
    Es war eine Demonstration der Macht des Krehls. Es beeinflußte uns alle. Weder die Mentalstabilisierten wie Rhodan und Gucky, noch der Kosmokrat oder Gesil konnten sich der Willenskraft des Krehls entziehen. Schlimmer noch: Sie bemerkten nicht einmal, daß sie manipuliert wurden.
    „Eine wichtige Begegnung steht bevor", knarrte das Krehl, als die Sturmfront uns verschluckte. „Wichtig für euch. Deshalb mußte ich eingreifen. Damit ihr sie nicht versäumt."
    „Sehr freundlich", sagte ich. Der Sturm packte uns, und die Flugaggregate arbeiteten mit Vollast, um unseren Kurs zu stabilisieren. Um uns direkt in das arktische
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