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1230 - Psychofrost

Titel: 1230 - Psychofrost
Autoren: Unbekannt
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Eisigen Schmerzen zu, und diese seelischen und körperlichen Schmerzen trieben die Eisigen in den Wahnsinn.
    Ihre Gedanken, verwirrten sich im Licht, in der Wärme der Sonne. Die Kälte des Psychofrosts konnte die Qualen nur lindern, aber nicht beseitigen, denn die kryophysikalische Komponente konnte die Temperatur nur bis auf den absoluten Nullpunkt sinken lassen. Und für die Geschöpfe der Minuswelt war selbst die barbarische Kälte des absoluten Nullpunkts noch zu heiß.
    Ihre Seelen wurden in der Glut der psychischen Überhitzung gebraten, bis sie die Qualen nicht mehr ertragen konnten. Aus Verzweiflung wurde Haß, und der Haß entlud sich in Gewalttätigkeit.
    Fassungslos beobachteten wir den Amoklauf der Eisigen.
    Und mit Schrecken fragten wir uns, wann die Hanen, die erst vor kurzem zu Eisigen geworden waren, unter dem Druck der seelischen Überhitzung zusammenbrechen und ebenfalls in Raserei verfallen würden.
    Wir durften nicht länger zögern. Die außerhalb des Systems wartenden GAVÖK-Schiffe mußten unverzüglich eingreifen. Wenn die Gewalttätigkeiten weiter eskalierten, war das Leben aller zwei Milliarden Hanen auf Zülüt bedroht. Unseren ursprünglichen Plan, Kontakt mit den Eisigen aufzunehmen und zu einer Verständigung zu gelangen, konnten wir angesichts der sich anbahnenden Katastrophe nicht mehr durchführen. Natürlich, das Risiko, daß die Eisigen sich durch das Auftauchen der Flotte bedroht fühlen und ihre Aggressionen gegen die Hilfskräfte der GAVÖK richten würden, war groß. Aber durch den massiven Einsatz Von vollpositronischen Robotern sollte es möglich sein, die Eisigen in der Wetterstation Vom Rest des Planeten zu isolieren.
    Aber ehe wir die Schiffe herbeirufen konnten, geschahen zwei Dinge, die die Situation grundlegend änderten.
    Von der KASCHMIR kam die Meldung, daß es in 10.000 Lichtjahren Entfernung vom Verth-System zu schweren Strukturerschütterungen im Sternentunnel kam.
    Und auf Zülüt erschien Tormsen Vary, der Anführer der Eisigen Schar.
    Später als die anderen wurde er aus der Minuswelt in unser Universum versetzt, und er war der letzte Eisige, der auf Zülüt materialisierte. Der Herr der Negasphäre, der Zülüt zum Testgebiet für seine neue Geheimwaffe auserwählt hatte, war mit der Entwicklung zufrieden. Die Millionen Opfer des Kälteelements, die noch in der Minuswelt waren und das Gros der Eisigen Schar bilden sollten, wurden vom Herrn der Negasphäre an einen anderen Ort dieses Universums transmittiert, und Vary wurde nach Zülüt versetzt, um den kleinen Vortrupp zu jenen Ort zu führen.
    Als er aus dem Nichts fiel und inmitten der rasenden Eisigen auftauchte, hörten sie mit ihrem Toben abrupt auf.
    Sie spürten, daß Vary gekommen war, um sie zu retten.
    Er sagte kein Wort, doch die Macht seiner Persönlichkeit mahnte zur Ruhe, und seine charismatische Ausstrahlung versicherte: Ihr könnt mir vertrauen.
    Und die Eisigen vertrauten ihm, weil sie sofort erkannten, daß Vary anders war als sie.
    Auch ihn hatte die Minuswelt verändert, doch er hatte die Erinnerungen an sein früheres Leben nur zum Teil eingebüßt. Ihm fiel es leichter, sich mit der neuen Situation abzufinden, sich in seiner alten und doch so fremden Umwelt zu orientieren. Er war stark genug, gegen die psychische Überhitzung anzukämpfen, und aus seiner Stärke schöpften die anderen Eisigen neue Kraft.
    Auf Varys Anweisung hin schritten sie zur Tat.
    Ein Trupp flog mit schnellen Gleitern zum Nordpol, wo die Hauptstadt des Planeten am Fuß des Polgebirges lag. Auf dem Raumhafen von Chüllyvor standen die beiden einzigen interstellaren Schiffe der Hanen; Diskusraumer mittlerer Größe, die man auf Terra schon längst in ein Museum gestellt hätte, so überholt waren ihre technischen Einrichtungen, aber in dieser abgelegenen Milchstraßenregion erfüllten sie ihren Zweck.
    Die KASCHMIR informierte uns über den Start der beiden Diskusschiffe, und nicht lange darauf erschienen sie am Horizont: Mit aktivierten Prallschirmen und hochgefahrenen Triebwerken rasten sie dröhnend heran und landeten nahe der Wetterstation. Das rücksichtslose Anflugmanöver löste schwere Orkane aus, die selbst auf der fünfzig Kilometer entfernten Halbinsel, auf die wir uns zurückgezogen hatten, jeden Baum und jeden Strauch entwurzelten.
    Nun war klar, daß die Eisigen Zülüt verlassen wollten.
    Wir waren erleichtert. Rhodan wies Ernst Ellert auf der KASCHMIR an, die GAVÖK-Flotte zu alarmieren. Die
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