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123 - Der Tempel im Dschungel

123 - Der Tempel im Dschungel

Titel: 123 - Der Tempel im Dschungel
Autoren: Dämonenkiller
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sich lange Dolche und sogar Schwerter in den Körper. Es floß kein Tropfen Blut aus den Wunden.
    Sie meditierten und boten ihre ganze transzendentale Kraft auf, um sich zum lotosgeborenen Bodhisattwa zu versetzen, dem Erhabenen, den sie verehrten. Padmasambhawa Bodhisattwa, der ihnen die Kraft des Geistes gab und ihr Lebensinhalt war. Seine Feinde bedrohten ihn. Seine Anhänger wollten ihm zu Hilfe eilen.
    Unga fiel es schwer, ruhig dazusitzen. Zuviel war auf den Cro Magnon eingestürmt, seit er nach Indien gekommen war. Dorian Hunter, der Dämonenkiller, hatte Unga und Don Chapman nach Indien geschickt. Unga und der Zwergmann sollten Jeff Parker finden, von dem bisher noch immer nichts Genaues bekannt war. Andere Dinge hatten sich ereignet. Unga und Don Chapman waren auf die Padma- und die Chakra-Sekte gestoßen, die sich erbittert bekämpften. Luguri, der Erzdämon, und die Dämonen der Schwarzen Familie mischten auch noch bei dem Kampf mit.
    Unga hatte festgestellt, daß der Chakravartin, der geheimnisvolle Stifter der Chakra-Sekte, ihr höchstes Oberhaupt, in Wirklichkeit ein Januskopf von einer anderen Welt war; eine grausame Kreatur, die Böses wollte und Menschen zu Dutzenden unter Qualen sterben ließ, wenn es ihr nützte.
    Die Schwarze Familie hatte in Indien eine Niederlage erlitten, als ihr indisches Oberhaupt, der Affendämon Hanuman, im Kailasanath-Tempel in Ellora ums Leben kam. Auch Manjushri, die schöne Inderin, Ungas Geliebte, war bei den grausigen Vorkommnissen dort gestorben. In Ajanta hatten Unga und die Padmas, mit denen er mittlerweile verbündet war, versucht, die Wiedergeburt des Dämons Ravana zu verhindern. Es war ihnen nicht gelungen; Ravanas dämonisches Karma fuhr in Colonel Bixby, Mitglied des Kreises um den Dämonenkiller und hoher Rangträger der Padma- Sekte. Bixby-Ravana hatte Don Chapman, von dem Unga seither nichts mehr wußte, mit sich fortgeschleppt, Unga ahnte nicht, daß Dorian Hunter und Coco Zamis sich inzwischen ebenfalls in Indien befanden und bei den Chakras eingeschmuggelt hatten. Sie hatten die Absicht, einen vernichtenden Schlag gegen den Chakravartin zu führen. Es stand auf des Messers Schneide, ob ihnen das gelingen würde. Wenigstens hatten Dorian und Coco den Dämon Bixby-Ravana vernichten können, der über ihre Identität und ihre wahren Pläne Bescheid gewußt hatte.
    Don Chapman befand sich bei Dorian Hunter in relativer Sicherheit. Der Dämonenkiller verfügte noch über seinen Ys-Spiegel, seine übrigen magischen Werkzeuge hatte er auf der Januswelt Kether verloren Alle Zugänge nach Kether waren geschlossen. Die auf der Erde befindlichen Janusköpfe besaßen keine Möglichkeit, sich mit ihren Brüdern dort in Verbindung zu setzen.
    So war die Situation, als Unga im Höhlentempel von Ajanta ungeduldig auf den Erfolg der großen Meditation wartete. Der Cro Magnon war überzeugt, in Indien auf einsamem Posten zu stehen. Er setzte seine Hoffnung auf die Padmas und Padmasambhawa Bodhisattwa, das höchste Wesen der Sekte. Zu ihm wollte er, mit den anderen Padmas, um die Chakras und die Dämonen der Schwarzen Familie zurückzuschlagen und zu verhindern, daß zwischen ihnen ein Bündnis entstand.
    „Padma, Padma, Padma!" intonierten die Anhänger der Lotossekte.
    Ihre Stimmen hallten laut in dein hohen Kuppeltempel. Er war einer der neunundzwanzig Kulthöhlen des berühmten indischen Wallfahrtsortes Ajanta. Drei Tage war es nun her, seit Unga trotz aller Anstrengungen Ravanas Reinkarnation nicht hatte verhindern können. Ein paar von den Padmas schwebten in der Luft, die Augen geschlossen, die Hände über der Brust gefaltet. Die telekinetischen Kräfte ihrer Glaubensbrüder und -schwestern hoben sie empor. Die Kraft Padmas, wie sie es nannten, die Kraft des menschlichen Geistes, der mit seinen freigesetzten paranormalen Kräften mehr bewirken konnte als die Magie. Aber diese Kräfte waren bisher noch alles andere als frei und vollkommen. Die Padmas arbeiteten daran, sie im Namen des Padmasambhawa Bodhisattwa zu vervollkommnen.
    Ungas Blick schweifte umher. Er sah, wie ein bärtiger Sannyasin - ein Asket - sich mit einem Dolch die Brust aufschlitzte und die scharfe Klinge kreuz und quer durch sein Fleisch zog. Die Schnitte klafften nicht und bluteten nicht. Der Sannyasin tat das - wie die anderen - um die Kraft Padmas zu demonstrieren und sich ganz in ihn zu versenken.
    Bald würden die Wunden sich wieder schließen, wenn nichts Unvorhergesehenes geschah.
    Unga
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