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123 - Der Tempel im Dschungel

123 - Der Tempel im Dschungel

Titel: 123 - Der Tempel im Dschungel
Autoren: Dämonenkiller
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schon allein deswegen hat sich die Expedition gelohnt. Jetzt holen wir nacheinander den ganzen Kram von hier raus und werden alle steinreich."
    Edward Derby und Radschendra Bhandri ließen sich von Roger Ballards Begeisterung mitreißen und lachten. Chet MacArthur und Liz Ballard kamen langsam näher. Liz sah ihren Mann ein wenig verächtlich an, schaute aber fasziniert auf den Strahlenkranz, der die Shivastatue wie ein flammender Ring umgab.
    MacArthur leuchtete die Statue an. Er konnte sich nicht helfen; ihm war es schon wieder so, als wäre die Stellung der Arme geringfügig anders.
    Ein Schrei gellte von draußen herein, wurde von einem Menschen in Todesnot und in äußerstem Entsetzen ausgestoßen. Weitere Schreie folgten.
    Vor Schreck erstarrt, sahen die fünf Menschen im Tempel sich an. Chet MacArthur handelte als erster. Das Gewehr in der Hand, rannte er nach draußen, gerade als die Schreie verstummten. Der Himmel war flammend-rot. Die Oberfläche des grünen Tümpels nahe beim Ufer war bewegt, als wäre ein großer Körper hineingeglitten. Luftblasen stiegen auf und zogen in gerader Linie auf den Tümpel hinaus. Der Boden des Lagerplatzes war zertrampelt und zerwühlt. Ein paar Ausrüstungsgegenstände lagen zerstreut herum. Stinkende Wasserpfützen hatten sich auf dem Boden gebildet.
    Chet MacArthur sah einen zusammengekrümmten Körper in einer Blutlache liegen. Insekten umschwirrten ihn, und jetzt begannen die Tierstimmen im Dschungel schlagartig wieder ihr Konzert, so als hätte etwas Unheimliches die Tiere zum Verstummen gebracht.
    Auch Roger Ballard, Liz, Edward Derby und Radschendra Bhandri kamen nun aus dem Tempel.
    Die Männer hielten die Waffen schußbereit.
    Chet MacArthur lief zum Lagerplatz, zu dem stöhnenden, zusammengekrümmten Mann. Ihm wurde übel. Mannen Smith' Brust war vollkommen zerfetzt. Auch der blutdürstigste Tiger konnte einem nicht so grauenvolle Verletzungen beibringen. Mannen Smith' Gewehr lag am Ufer des grünen, stinkenden Tümpels mit den vielen Seitenarmen. Düster ragte die Felswand am anderen Ufer empor. Luftblasen stiegen jetzt in der Mitte des großen Tümpels auf und zerplatzten immer an derselben Stelle.
    Chet MacArthur kniete neben dem Sterbenden nieder. „Mannen, zum Teufel, was ist passiert?"
    „Aus - dem See", röchelte Mannen Smith, und blutige Blasen erschienen auf seinen Lippen. „War plötzlich da. Hat Zakir mit ins Wasser genommen."
    Er verstummte. Ein Zittern lief durch seinen Körper. Sein Unterkiefer fiel nach unten.
    Chet MacArthur sprang auf, entsicherte das Gewehr und zielte auf die Stelle, wo die Luftblasen aufstiegen. Der drahtige MacArthur jagte das erste Magazin mit einem langen Feuerstoß hinaus. Wasserfontänen spritzten hoch, und das Rattern erschreckte die Dschungeltiere. Vögel flogen auf, Tiere schrien, und viele flüchteten.
    Mit verkniffenem Gesicht setzte MacArthur das nächste Magazin ein und wollte wieder losfeuern. Roger Ballard schlug ihm den Gewehrlauf nach oben.
    „Was soll das, Chet? Bist du verrückt geworden?"
    Chet MacArthur war so gespannt wie eine Bogensehne.
    „Irgend etwas ist da im Wasser", sagte er. „Es hat Mannen Smith umgebracht und Jakir Jawalarlal geholt. Seht euch nur Mannens Brust an! Das Biest hat ihn vollkommen zerfleischt. Ein Wunder, daß er überhaupt noch ein Wort sagen konnte."
    „Der Fluch Shivas", murmelte Radschendra Bhandri. „Wir sollten von hier fortgehen, solange wir noch können."
    Roger Ballards Schläfenadern schwollen an. Er trat auf den Inder zu und rammte ihm das quergehaltene Gewehr vor die Brust, daß dieser zu Boden stürzte.
    „Jetzt reicht es mir aber!" brüllte Roger Ballard. „Wenn es dir nicht paßt, dann geh doch, Radsch! Allein dieser goldene Flammenkranz ist mindestens hunderttausend Pfund wert. Sicher sind noch weitere Schätze da. Egal, was im Wasser ist, wir werden damit fertig. Gegen die Schnellfeuergewehre und den Sprengstoff kommt es nicht an."
    Radschendra Bhandri stand auf und klopfte sich den Schmutz von seiner Tropenkleidung. Um den Kopf hatte er einen weißen Turban geschlungen, einen Pagri.
    MacArthur spähte auf die Oberfläche des grünen Sees hinaus. Das Gewehr hatte er abgesetzt. Jetzt waren keine Luftblasen mehr zu sehen.
    „Ich bin dafür, von hier wegzugehen", sagte Bhandri entschlossen. „Zwei Tote sind genug."
    Edward Derby, der Botschaftssekretär, fummelte an seiner Brille herum.
    „Wir stimmen ab", knurrte Ballard.
    „Also, wer hat die Hosen voll und
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