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1226 - Der Kampf um Schatzen

Titel: 1226 - Der Kampf um Schatzen
Autoren: Unbekannt
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beschwörend fort. „Der Feldherr in vorderster Linie mit seinen Truppen. Der Sieg. Die Vernichtung der Verräter, von deiner eigenen Hand bewirkt! Der Graue Lord wäre gezwungen, dich zu seinem Stellvertreter auf Lebenszeit zu machen."
    „Du bist ein Verführer, Tssk", sagte Nervrid.
    Dann stand er auf - so hastig, daß die Schlange Mühe hatte, das Gleichgewicht zu wahren.
    „Aber du hast recht", stieß er hervor. „So werden wir es halten."
    Ein helles, vibrierendes Summen ließ ihn aufhorchen. Ein Videosystem hatte sich selbständig aktiviert. Es zeigte den Orterreflex eines großen Flugobjekts, das sich mit bemerkenswerter Geschwindigkeit von der Bildmitte auf den Rand des Bildes zu bewegte.
    „Ah, gut", sagte Nervrid. „Lord Mhuthan ist mit der Gondel eins unterwegs."
     
    *
     
    „Es hat keinen Sinn zu kämpfen", erklärte Gluschuw-Nasvedbin düster.
    Die vierzehn Archivare standen in einer dichtgedrängten Gruppe. Sie bildeten eine Front gegenüber den drei Rittern der Tiefe und ihren Orbitern. Vor einer halben Stunde noch waren sie bereit gewesen, alle nötigen Vorbereitungen zur Abwehr der Invasion zu treffen.
    Ihr abrupter Sinneswandel ließ nur eine Erklärung zu: Der Graueinfluß hatte eingesetzt.
    Wie in allen Ländern der Tiefe war auch in Schatzen das Realleben abhängig von einem steten Fluß Vitalenergie, der vom Vagenda kam und durch das weitverzweigte System der Kavernen strömte. Ein Teil des Vitalenergiestroms floß in große Aktivatoren, von denen die Lebenskraft nach einem sorgfältig berechneten Schema über das Land verteilt wurde.
    Schatzen besaß nur einen solchen Aktivator. Er stand in einer riesigen Kaverne unter dem Spiralmonument, das den Mittelpunkt des großen Zentralmuseums bildete.
    Seit vielen Tiefenjahren waren die Grauen Lords bestrebt, den Fluß von Vitalenergie in die noch von Realleben erfüllten Teile des Tiefenlands zu unterbinden. Zu diesem Zweck hatten sie von ihren genetischen Ingenieuren die Spezies der Vitalsaboteure erschaffen lassen. Über die Saboteure wußte man nur wenig. Fest stand jedoch, daß sie in dieser Sekunde irgendwo tief unter dem Land Schatzen am Werk waren.
    Atlan kannte die Wirkung des Graueinflusses. Er hätte in der Kolonie Korzbranch Seite an Seite mit dem Tiziden Fonneher gegen Lord Mhuthans Krieger gekämpft. Auch damals war es den Saboteuren gelungen, den Fluß der Vitalenergie vorübergehend zu unterbrechen. Fonneher war aufsässig und störrisch gewesen. Aber durch grobes Zureden hatte er sich zur Kopperation bewegen lassen. Die jetzige Situation erforderte offenbar dieselbe Art von Taktik.
    „Ihr werdet uns helfen", forderte der Arkonide mit harter Stimme.
    Einer der Archivare trat vor.
    „Wir können dir nicht helfen", sagte er. „Du hast kein Recht..."
    „Wer bist du?" fuhr Atlan ihn grob an. „Noch habe ich nicht gelernt, eure Gesichter voneinander zu unterscheiden."
    „Ich bin Velwesch-Glod", antwortete der Archivar eingeschüchtert.
    „Wir sind der Kurator des großen Nordmuseums", kreischte es von seinem Rücken her.
    Velweschs zyrmischem Symbioten mochte die Antwort ein wenig zu dürftig erschienen sein. Die Zyrmii stellten ihr Licht nicht gern unter den Scheffel.
    „Ihr werdet uns helfen", wiederholte Atlan. „Ich weiß, daß ihr euch vor wenigen Stunden in Gluschuw-Nasvedbins Haus versammeltet, um über Abwehrmaßnahmen zu sprechen.
    Es gibt also Mittel, mit denen ihr euch gegen die grauen Invasionstruppen wehren könnt."
    Die übrigen Mitglieder der Gruppe hielten sich abseits und überließen die Verhandlungsführung dem Arkoniden. Domo Sokrat, der riesige Haluter, stand reglos in der Nähe des Durchgangs, der in den angrenzenden Raum führte. Lethos-Terakdschan hatte sich nahe der mit samtenem Material verkleideten Säule postiert, auf der das Tabernakel von Holt ruhte. Ihm zu Füßen hockte Twirl, der junge Abaker. Jen Salik hatte sich an der gegenüberliegenden Wand des Raumes auf dem Boden niedergelassen. Er wirkte entspannt. Sein leicht gerötetes Gesicht und die kräftig ausgebildete Nase vermittelten den Eindruck der Harmlosigkeit.
    „Es hat keinen Zweck", begann Velwesch-Glod zaghaft. „Der Graue Lord ist uns überlegen..."
    „Er ist ein Feigling!" zeterte der Symbiont. „Alle Alesterwanen sind Feiglinge."
    „Es liegt nicht an Feigheit", verteidigte sich Velwesch. „Die Versammlung, von der du sprachst, endete in Streit. Aber selbst wenn sie zu einem Entschluß geführt hätte, wäre es wahrscheinlich
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