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1226 - Der Kampf um Schatzen

Titel: 1226 - Der Kampf um Schatzen
Autoren: Unbekannt
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vor. Seine Truppen waren zum Aufbruch gerüstet.
    Der Graugenerator stand startbereit. Von den Vitalsaboteuren war eine Meldung eingegangen, daß es ihnen gelungen sei, eine weitere Vitalenergieader zu blockieren.
    Nervrid triumphierte. Bis er mit seiner Streitmacht an den Einsatzort gelangte, würde keiner der Archivare mehr in der Lage sein, sich zu wehren. Die Ritter der Tiefe hatten keine Unterstützung. Er würde leichtes Spiel mit ihnen haben.
    Mit Bedacht legte er die flugfähige Kampfmontur an. Er verabschiedete sich von Scharrott, dann ging er von Bord. Aus fünfzehnhundert Metern Höhe segelte er hinab in das Aufmarschgebiet seiner Armee. Über ihm verschwand die Kommandostation in den nebligen Dünsten, die aus den Tiefen des Grauwalds aufstiegen. Kurze Zeit später tauchten die Umrisse des Graugenerators vor ihm auf. Der Generator war ein annähernd würfelförmiges Gerät mit abgerundeten Kanten und leicht gewölbten Oberflächen. Seine Höhe betrug zehn Meter. Nervrid landete auf der Oberseite des Würfels. Ohne Mühe öffnete er das Luk, das ins Innere führte. Durch einen kurzen Schacht hangelte er sich hinab in die kleine Kontrollzentrale. Er machte sich mit den Einrichtungen der Zentrale vertraut und vergewisserte sich, daß er von hier aus seine Armee auf dieselbe Art und Weise würde steuern können, wie er es von seinem Arbeitsraum in der Gondel aus getan hätte. Er aktivierte die Bildgeräte und ließ den Blick befriedigt über die schier endlosen Reihen der Ratane gleiten, die sich in langgestreckten Lichtungen innerhalb des Graudschungels niedergelassen hatten. Die Paladine hatten es sich zwischen den Gewächsen des Unterholzes bequem gemacht, stets des Befehls gegenwärtig, der sie auf die Rücken der Ratane trieb.
    In Gedanken ging Nervrid die einzelnen Punkte seiner Strategie noch einmal durch. Von den Archivaren erwartete er keine Schwierigkeiten. Bis er Gluschuw-Nasvedbins Museum erreichte, war der Graueinfluß über Schatzen noch intensiver geworden und nahm den Archivhütern endgültig die Kraft, sich zu wehren. Er hatte es nur mit den Rittern und ihren beiden Begleitern zu tun: dem Haluter Domo Sokrat und dem jungen Abaker Bonsin.
    Nervrid spürte sein wissenschaftliches Interesse erwachen. Sokrat bezeichnete sich als grau, wies jedoch keine der üblichen Charakteristiken des Graulebens auf. Der Abaker war aufgrund eines genetischen Experiments, das der unglückselige Dovhan mit ihm und seinen Eltern angestellt hatte, gegen den Graueinfluß gefeit. Und die Ritter der Tiefe schienen auch immun zu sein.
    Ein wenig erstaunt nahm er zur Kenntnis, daß die Aussicht auf den bevorstehenden Kampf ihn erregte. Es war sein Kampf, auf den er sich vorbereitete. Indem er die Ritter der Tiefe vernichtete, brachte er der verhaßten Kraft des Reallebens eine schwere Niederlage bei. Voller Triumph malte er sich den Empfang aus, den man ihm bereiten würde, wenn er siegreich zur Kommandostation zurückkehrte. Der Erfolg war zum Greifen nahe. Lord Mhuthan konnte ihm seine Dankbarkeit nicht versagen. Schließlich hatte er fünf gefährliche Gegner beseitigt, die vor kurzem dem Lord selbst ernsthafte Schwierigkeiten bereitet und sich sodann seinem Zugriff entzogen hatten.
    Man würde den Namen Nervrid in einem Atemzug mit dem des Grauen Lords nennen.
    Nervrid, der Siegreiche! Nervrid, der Bezwinger der Ritter! Berauscht von den Visionen einer glorreichen Zukunft, aktivierte er den Kodegeber, der den organischen Computern in den Bewußtseinen der Ratane und Paladine den Befehl zum Aufbruch sandte.
     
    2.
     
    „Raus hier!" donnerte Atlan. „Flieht in die Haine, in die Wälder! Im Museum seid ihr nicht sicher."
    Die Archivare reagierten zunächst nicht. Aus der Ferne drang gedämpft das Krachen einer Explosion. Selbst das schien die Museumshüter nicht zu beeindrucken. Dann aber setzte Domo Sokrat sich in Bewegung. In drohender Haltung schritt er auf die Archivare zu. Sie mochten unter dem Graueinfluß leiden, aber sie erkannten eine Gefahr, wenn sie auf sie zukam. Sie wichen vor dem Haluter zurück. Als Sokrat unbeirrt weiterging, wandten sie sich um und flohen in wilder Hast durch die weite Öffnung, die in den angrenzenden Raum führte. Man hörte ihre hastigen Schritte sich eilends entfernen.
    „Für euch ist hier auch nicht der sicherste Platz", meldete sich eine Stimme aus dem Hintergrund.
    Atlan drehte sich um. Auf dem mit samtenem Material verkleideten Sockel ruhte das Tabernakel von Holt, ein
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