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1226 - Der Kampf um Schatzen

Titel: 1226 - Der Kampf um Schatzen
Autoren: Unbekannt
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Kunststück zeigen - oder auch zwei, wenn es sein muß."
    Per Gedankenbefehl aktivierten sie die Individualschützschirme der TIRUNS, sodann den Antigrav. Sanft hoben sie vom Boden ab, glitten durch die offene Tür und an der Wand des Museums in die Höhe.
    Atlan spähte durch den Dunst. Er sah die mächtigen Schatten der Ratane, die in geringer Höhe über die Dächer des Museumskomplexes hinwegschossen. Die Paladine, die auf den Rücken der synthetischen Flugechsen hockten, feuerten wahllos auf alles, was ihnen vor den Lauf kam. Er zögerte eine Sekunde. Mit einemmal war ihm nicht mehr so zuversichtlich zumute. Er sah die ungeheure Zahl der Ratane, die durch den aufgewirbelten Staub glitten. Es mußten Hunderte sein. Hatte er sich zuviel vorgenommen? Gab es überhaupt eine Chance, diesen Kampf zu gewinnen?
    „Komm", hörte er Jen Salik neben sich sagen.
     
    *
     
    Mit Befriedigung sah Nervrid die Staubwolken, die aus dem Gemäuer des alten Museums aufstiegen. Es lag ihm nichts daran, die Anlage zu vernichten. Eher im Gegenteil: Der Graue Lord legte Wert darauf, daß ihm so viele Artefakte wie möglich in die Hände fielen. Sie stammten aus der Zeit, da die Raum-Zeit-Ingenieure uneingeschränkt über das ganze Tiefenland herrschten. Lord Mhuthan hatte sich ausgerechnet, daß er seinen Status innerhalb des Gremiums der Grauen Lords nicht unerheblich würde aufbessern können, wenn er das technische Vermächtnis der Vergangenheit in seinen Besitz brachte.
    Aber Nervrid wußte, was er tat. Die Ritter der Tiefe hielten sich mit ihren Begleitern irgendwo im Innern des Museums versteckt. Er hatte keine Zeit, den ganzen Komplex zu durchsuchen. Er mußte sie ins Freie treiben. Sie würden zu fliehen versuchen, wenn sie bemerkten, daß ringsum die Gebäude einstürzten, dessen war er sicher. Fünf Video-Monitoren überwachten das gesamte Areal des Museums. Der Computer war angewiesen, auf jede verdächtige Bewegung zu achten. Der Feind konnte ihm nicht entgehen. Sobald er sich im Freien zeigte, würde Nervrid ihn fassen.
    Der Graugenerator schwebte achthundert Meter über den drei Gebäuderingen des Museumskomplexes. Er breitete eine unsichtbare Glocke aus Graukraft über das Land, innerhalb deren die Ratane und Paladine sich ungefährdet bewegen konnten. Vor einigen Minuten hatte der Computer eine kleine Gruppe von Archivaren bemerkt, die den inneren Gebäudering verließen und in wilder Flucht nordwärts stoben. Nervrid hatte eine kleine Abteilung hinter ihnen hergeschickt, die sich vergewissern sollte, daß sich unter den Archivaren keine Ritter der Tiefe befanden. Die Auskunft war negativ gewesen. Bevor die Museumshüter die Deckung der Wälder erreichten, hatten die Paladine ein paar Schüsse auf sie abgefeuert. Das lag nicht in Nervrids Sinn. Tote Archivare brachten ihm und dem Grauen Lord keinen Nutzen. Aber sobald es zum Nahkampf kam, hatte er nur noch minimale Kontrolle über die Aktionen der Paladine.
    Inzwischen hatten die Zerstörungen, die von den Paladinen im Bereich des Museums angerichtet worden waren, umfangreiche Massen an Staub aufgewirbelt. Die Standardwaffe der Truppen war ein schwerer Desintegrator. Der Desintegratorstrahl löschte die molekulare Bindung innerhalb fester und flüssiger Substanzen und verwandelte sie in gasförmige Materie. Die Waffe war von furchteinflößender Effizienz, Aber im Augenblick verfluchte Nervrid die dicken Staubwolken zu allen Teufeln Tizits. Sie verdarben ihm die Sicht. Selbst der Infrarotsucher drang nur mit Mühe bis zum Grund. Nur auf den Orter war Verlaß, aber der zeigte nur an, was energetische Streustrahlung von sich gab.
    Plötzlich fuhr er auf. Inmitten der wirbelnden Staubmassen hatte er einen Umriß bemerkt. Er bewegte sich mit bedeutender Geschwindigkeit auf den nördlichen Rand des Museumskomplexes zu. Der Computer meldete sich mit warnendem Summen.
    „Einer der Gesuchten bemüht sich, aus dem Areal des Museums zu entkommen", sagte die mechanische Stimme.
    Nervrid spürte eine Bewegung auf seinem Rücken. Tssk war der langen Untätigkeit müde geworden. Der flache Schlangenkörper wand sich um Nervrids Schulter und glitt über die Brust des Tiziden hinab, bis Nervrids Auge das kleine Gesicht, das nach seinem eigenen geformt war, dicht vor sich erblickte.
    „Du weißt, was sie vorhaben, nicht wahr?" flüsterte Tssk.
    „Ich vermute es", antwortete Nervrid zurückhaltend.
    „Sie fliehen nach Norden, wie vor ihnen die Archivare. Sie wollen dem Bereich des
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