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1223 - Voodoo-Falle Ostsee

1223 - Voodoo-Falle Ostsee

Titel: 1223 - Voodoo-Falle Ostsee
Autoren: Jason Dark
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den letzten Anruf, der alles andere als ein Spaß gewesen war.
    Zwei Männer schwammen nicht weit von ihr entfernt in Richtung Strand. Segelboote schoben sich an ihr vorbei, Surfer huschten über das Wasser hinweg, aber Bella war nicht zu sehen.
    Die Sorge veränderte sich zur Angst. Jane machte sich die bittersten Vorwürfe. Sie hätte nicht so leichtsinnig sein und dem Schwimmen zustimmen sollen. Wenn die Verfolger es ernst meinten, und alles deutete darauf hin, dann war auch das offene Wasser kein Hindernis mehr für sie.
    Plötzlich war Bella wieder da!
    Sie musste sich unter Wasser versteckt gehalten haben.
    Zumindest deutete ihr Auftauchen darauf hin, das nicht mal weit von Jane Collins entfernt passierte.
    Da schnellte Bella aus dem Wasser. Sie hatte beide Arme in die Höhe gestreckt. Das Wasser rann perlend über ihre Haut hinweg. Es strömte auch aus ihren Haaren, lief über das Gesicht, in dem der Mund weit aufgerissen war.
    Jane Collins sah dies alles innerhalb einer kurzen Zeitspanne, und plötzlich gefiel ihr der weit geöffnete Mund nicht mehr, denn so sah niemand aus, der nach Luft schnappte. Sie hatte eher das Gefühl, dass Bellas Gesicht vor Angst verzerrt war, weil sie irgendetwas entdeckt haben musste, das sich bisher in der Tiefe verborgen gehalten hatte.
    Ein Meeresungeheuer sicherlich nicht, sondern…
    Janes Gedanken stockten.
    Wie durch einen Blitzschlag getroffen, veränderte sich die Szenerie schlagartig, denn dicht vor Bella Luna schnellte eine zweite Gestalt aus dem Wasser.
    Das war kein normaler Schwimmer, auch wenn er sich durch die Wellen gepflügt hatte. Jane sah nur den Hinterkopf und einen Teil des Rückens. Sie stufte ihn schon jetzt als eine graue Gestalt ein, die dann ihren rechten Arm in die Höhe stieß und mit einem zielsicheren Griff der Finger Bellas Kehle umklammerte…
    ***
    Aus dem Badespaß war innerhalb kürzester Zeit tödlicher Ernst geworden. Selbst Jane, die damit gerechnet hatte, war durch diese Attacke geschockt und überrascht worden.
    Sie konnte es nicht fassen. Das Blut gefror in ihren Adern. Sie hatte noch das Gefühl, Bellas Schrei zu hören, dann riss die andere Gestalt Bella brutal an sich und drückte sie mit der freien linken Hand unter Wasser. Die Gestalt selbst beugte sich nach vorn, sodass nur für einen Moment ihr gekrümmter Rücken aus dem Wasser schaute und an den grauen Panzer einer Meeresschildkröte erinnerte.
    Jane Collins hatte nicht eingegriffen und noch nichts getan.
    Sie war einfach zu geschockt worden, aber dieser Schock ließ auch nach, und ihr war klar, dass sie etwas tun musste, bevor dieser Unhold Bella Luna umbrachte.
    Jane schwamm mit lang gestreckten Kraulbewegungen auf die Stelle zu, an der beide verschwunden waren. In ihrem Körper schien sich ein Motor zu befinden, der sie immer weiter antrieb. Sie gönnte sich keine Pause, und sie blieb dabei auch nicht an der Oberfläche, sondern war abgetaucht, um ihren Weg unter Wasser zu finden.
    Weit hielt sie die Augen auf. Egal, ob das Salzwasser brannte, darauf kam es jetzt nicht an, als sie sich mit kräftigen Schwimmstößen durch die nasse Welt bewegte.
    Sie musste es schaffen. Sie musste schnell sein, sie würde schnell sein, sie würde Bella finden - und sie sah nicht weit von sich entfernt einen kompakten Schatten, wobei sie nicht unterscheiden konnte, ob sich der Schatten aus einer oder aus zwei Personen zusammensetzte. Das war ihr in diesem Moment auch egal. Sie schwamm mit kräftigen Beinbewegungen dem zappeligen Ziel entgegen und sah auf einen breiten Rücken, der die andere Gestalt verdeckte.
    Ihr fiel auch ein Kopf auf, bei dem die Wellen das Haar in die Höhe geschwemmt hatten.
    Jane musste wieder Luft holen. Sie schnellte aus dem Wasser, riss den Mund auf, schnappte nach Luft und tauchte wieder geschmeidig in das Wasser.
    Sie war näher an die Gestalt herangekommen, die nicht merkte, was sich hinter ihrem Rücken abspielte. Jane bekam die Haare zu fassen, drehte sie zusammen und zerrte den Kopf soweit wie möglich zurück, als wollte sie ihn abreißen.
    Schreie konnten nicht ausgestoßen werden, aber Jane hatte den verdammten Kopf auch so gedreht, dass sie einen Blick in das Gesicht werfen konnte, was das klare Wasser auch zuließ.
    Ihr stockte der Atem. Das war nicht das Gesicht eines Menschen, so sah ein Zombie aus. So grau, so leer. Ein unheimliches Wesen mit offenem Mund, das trotzdem noch existierte und im Wasser nicht ertrunken war.
    Sie löste eine Hand aus dem Haar
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