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1222 - Die Jenseits-Sekte

1222 - Die Jenseits-Sekte

Titel: 1222 - Die Jenseits-Sekte
Autoren: Jason Dark
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wuchsen an dieser Stelle nicht direkt bis an das Wasser. Es gab zwischen dem Schilf und den Gräsern noch genügend Platz für die helle Decke, auf der Johnny saß.
    Suzy hatte es geschafft, eine Flasche Wein herzuzaubern. Ein Roter, ein Schwerer. Es war beiden auch egal, dass sie ihn aus Pappbechern tranken, der Stimmung tat das keinen Abbruch.
    Die Flasche war zur Hälfte geleert, als Suzy sich entschlossen hatte, eine Runde schwimmen zu gehen.
    »Das war obercool«, sagte sie schwärmend und ließ sich neben Johnny auf die Decke fallen. Sie zog die Beine an und legte die Hände um beide Knie. »Du hast was verpasst.«
    »Ich habe heute schon geduscht.«
    »Hör auf, das kannst du damit nicht vergleichen.«
    »Klar.«
    Suzy lachte und ließ sich nach hinten fallen. Sie schaute gegen den Himmel und boebachtete den Mond, der noch nicht kreisrund war und dessen Form einem seitlich eingedrückten Fußball ähnelte. Dabei stöhnte sie wohlig auf und drehte sich leicht innerhalb des Bademantels. »Du glaubst gar nicht, was das für ein Gefühl ist«, flüsterte sie. »Man steigt aus dem warmen Wasser, man hat das Gefühl frieren zu müssen, wickelt sich in den Mantel ein und ist plötzlich so warm und geschützt. Und dann noch der Mond am Himmel.« Sie musste lachen und kiekste dabei. »Der ist wie ein richtiger Spanner, der alles beobachtet. Hat mir gefallen, und du gefällst mir auch, Johnny.« Nach diesen Worten streckte sie ihren Arm zur Seite und griff nach seiner Hand, die sie mit ihren Fingerspitzen leicht streichelte, sodass auf Johnnys Rücken ein leichter Schauer entstand, der sich zu einem Kribbeln veränderte.
    »Bin ich das nicht auch?«
    »Was denn?«
    »Ein Spanner.«
    Wieder musste sie lachen. »Klar. Wäre ja unnatürlich, wenn es anders wäre. Ich würde mich sogar beleidigt fühlen und an mir zweifeln.«
    Johnny schüttelte den Kopf. Er schaute gegen ihren Ausschnitt, der sich etwas verschoben hatte. Ein Teil ihrer Brust lag frei. Johnny schaute auf die linke Brustwarze, die ihm vorkam wie eine dunkle, leicht aufgeraute Perle.
    Verflixt, ich träume, dachte er. Das kann doch alles nicht wahr sein. Das glaubt mir keiner. Suzy und ich. Einfach unbegreiflich. Er änderte seine Blickrichtung und schaute jetzt auf ihr Gesicht und in die Augen, die sich ebenfalls verändert hatten. Die Klarheit war verschwunden. Sie kamen dem Jungen vor, als hätte sich ein Schleier über sie gelegt und aus den Augen verha ngene, kleine Fenster gemacht.
    Er wollte irgendetwas sagen, wusste aber nicht, womit er das Gespräch beginnen sollte und fragte deshalb: »Was denkst du, Suzy?«
    Sie zwinkerte ihm zu. »Willst du das wirklich wissen?«
    »Sonst hätte ich ja nicht gefragt.«
    »Nun ja…«, sagte sie gedehnt. »Lass mich mal überlegen. Ich will… ich will«, sie verdrehte die Augen und zog die Lippen zu einem Lächeln. »Ich will, dass diese wunderschöne Nacht einfach nicht so schnell zu Ende geht.«
    »Super.«
    »Bist du auch der Meinung?«
    »Das liegt an uns.«
    »Klar, auch an dir.« Suzy richtete sich auf und küsste ihn etwas schamhaft auf die Lippen. Dann legte sie sich wieder zurück, bevor Johnny nachgreifen konnte. »Ich möchte jetzt erst mal einen Schluck Wein trinken.«
    »Kein Problem.« Die Flasche stand ebenso griffbereit wie die beiden Becher. Johnny fühlte sich als Kavalier. Er hob die Flasche an und verteilte den Wein gleichmäßig in beide Becher. Beide lauschten dem Gluckern der Flüssigkeit, die aus der Öffnung rann wie ein dunkelroter Blutstrahl und sich in den Gläsern verteilte.
    »Danke…«
    Johnny schaute auf die Flasche und stellte fest, dass sie bis auf einen kleinen Rest leer war. Seine Freundin hatte sich aufgesetzt und blickte in den Becher. Dass der Bademantel dabei von ihren Schultern gerutscht war, störte sie nicht weiter.
    Die Haut sah so hell aus, und sie roch nach dem Wasser und auch irgendwie nach feuchtem Gras, was Johnny sehr gefiel.
    »Cheers, Johnny.«
    Sie stießen an. Der Junge wollte etwas sagen, aber seine Kehle saß irgendwie zu. Er wusste ja, dass die Nacht noch nicht beendet war. Beide mussten nur den richtigen Zeitpunkt erwischen, um miteinander zu schlafen. Sie wollten es, doch zumindest Johnny war noch zu schüchtern und unsicher.
    Er schlief ja nicht zum ersten Mal mit einem Mädchen, aber bei Suzy war es einfach anders. Da gab es eine unsichtbare Mauer, die ihn davon abhielt. Er konnte sich selbst nicht erklären, wieso das bei ihr so war. Möglicherweise
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