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1222 - Die Jenseits-Sekte

1222 - Die Jenseits-Sekte

Titel: 1222 - Die Jenseits-Sekte
Autoren: Jason Dark
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ärgere ich mich, wenn ich auf etwas warten muss, wie es hier der Fall war. Ich hätte mir gern mal wieder eine Nacht gegönnt, in der ich richtig tief und fest schlafen konnte. Danach sah es jedoch leider nicht aus, denn Suko und ich waren wieder unterwegs.
    Ob es ein neuer Fall wurde, wussten wir beide nicht. Die Kollegen jedenfalls hatten von einem Phänomen auf der Autobahn gesprochen. Auf dem Motorway 25 südlich von London. Zwischen den beiden Städten Reigate und Sevenoaks hatten sie hin und wieder einen Wagen gesehen, der ohne Fahrer fuhr.
    Ein Unding, aber die Kollegen waren diesem Unding auf die Spur gekommen. Sie hatten es geschafft, den Wagen zu überholen, und dabei war ihnen aufgefallen, dass wirklich kein Mensch hinter dem Lenkrad saß, sondern eine blasse Gestalt, die den Namen Geist, Erscheinung oder Gespenst verdiente.
    Natürlich waren die Kollegen geschockt worden. Aber sie hatten ihre Pflichten nicht vergessen, den Fahrer zum Anhalten gebracht, und dabei hatten sie dann keinen Geist gesehen, sondern einen völlig normalen Menschen, der den alten Jaguar gefahren hatte.
    Keiner der Polizisten glaubte an Geister, an Spuk oder gab zu, Halluzinationen zu haben, aber das war doch zuviel. Die Männer waren völlig okay, sie waren zudem immer zu zweit, und der Fahrer des Jaguars konnte nicht verstehen, warum er angehalten worden war.
    Nach Überprüfung der Personalien hatten sie ihn wieder fahren lassen. Aber in den folgenden Nächten erlebten sie das gleiche Phänomen. Wieder erschien der Jaguar auf dem bestimmten Streckenabschnitt, und wieder saß kein normaler Mensch hinter dem Steuer.
    Abermals die Überprüfung, und abermals die Enttäuschung.
    Beim vierten Mal hatten die Kollegen nicht mehr weitergewusst und den unheimlichen Vorgang an uns weitergegeben.
    Das heißt, unser Chef, Sir James Powell, hatte einen kurzen Bericht erhalten, der ihm allerdings brisant genug erschien, uns Bescheid zu geben. Und so waren wir abkommandiert worden, uns auf die Lauer zu legen und zu warten, dass der Jaguar vorbeifuhr.
    Wir parkten natürlich nicht auf der Autobahn, sondern standen im Schutz eines kleinen Rastplatzes, von dem aus wir die Autobahn gut beobachten konnten. Man hatte uns gesagt, dass der Jaguar nicht so schnell fuhr und uns auffallen würde.
    Genau auf ihn warteten wir.
    Es war keine genaue Zeit angegeben worden. Die Kollegen hatten den Jaguar mehr um die Tageswende herum entdeckt, und jetzt warteten Suko und ich darauf, dass es Mitternacht wurde.
    »Hör auf zu gähnen«, sagte Suko.
    »Warum?«
    »Weil das ansteckt.«
    »Du kannst ja schlafen.«
    Er lachte. »Glaubst du denn, dass ich morgen Nacht hier auch noch stehen will?«
    »Wieso? Wie kommst du darauf?«
    »Wenn wir ihn verschlafen, müssen wir morgen wieder hier erscheinen. Oder kennst du eine Ablösung?«
    »Leider nicht«, murmelte ich, »aber ich weiß auch nicht, ob wir hier umsonst rumhängen.«
    »Wird sich alles zeigen.«
    Ich schaute auf die Autobahn. Wir hatten den Platz gut gewählt und parkten am Ende der kleinen Bucht, in der sich müde Autofahrer ausruhen konnten. Es gab keinen anderen Wagen außer unserem Rover, der hier stand, nicht mal Trucker hatten den Ort ausgesucht, um hier zu schlafen. Wahrscheinlich war er ihnen zu einsam. Es gab immer wieder Ba nden, die sich darauf spezialisiert hatten, die Menschen und auch Fahrzeuge auszurauben, die am Rand der Autobahn übernachteten.
    Die Autobahn verlief wie ein glatter Strich, und sie war auch nicht besonders dicht befahren. In unregelmäßigen Abständen huschten die Fahrzeuge vorbei, die sich durch ein Rauschen ankündigten, dann erschienen wie Monstren aus einer anderen Welt, bevor sie wieder zurück in ihre Welt eintauchten und diese kurze Strecke zwischen den Welten nur als kleines Intermezzo benutzt hatten.
    Den Jaguar hatten wir noch nicht gesehen. Ich hatte mich auch gegen den Job gewehrt und den Kollegen gesagt, dass es wohl nicht möglich war, bei einem fahrenden Wagen zu erkennen, ob sich jemand darin aufhielt oder nicht, aber sie waren beide der Meinung gewesen, dass wir ihn nicht verfe hlen konnten, weil der Fahrer ein bestimmtes Leuchten oder auch Licht abstrahlte.
    Darauf warteten wir.
    Geister, Gespenster, Menschen, die von dieser nicht sichtbaren Seite beeinflusst wurden, waren uns schon bekannt. Sie liefen uns praktisch immer über den Weg. Gerade der letzte Fall hatte uns bewiesen, wie sehr Menschen manipuliert werden konnten, wenn sie in den Fangbereich
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