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1222 - Die Jenseits-Sekte

1222 - Die Jenseits-Sekte

Titel: 1222 - Die Jenseits-Sekte
Autoren: Jason Dark
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sie bewegte sich, als wäre nichts gewesen. Ziemlich locker stieg sie die Böschung hoch.
    Die beiden strammen Halbkugeln in der engen Hose bewegten sich von einer Seite zur anderen. Sie schwangen aus wie Glocken, und Johnny dachte daran wie seine Freundin ohne Kleidung ausgesehen hatte. Das war schon ein Genuss gewesen, und er hätte nur zuzugreifen brauchen, aber…
    Seine Gedanken wurden unterbrochen, als sich Suzy umdrehte. Sie hatte die Böschung bereits hinter sich gelassen und war auf dem normalen Waldboden stehen geblieben.
    Ein wenig außer Atem schaute sie zu, wie Johnny die letzten Schritte hinter sich brachte. »Alles okay?«
    »Klar.«
    »Hast du deine beiden Geister vergessen?«
    Johnny blieb neben Suzy stehen und schüttelte den Kopf.
    »Tut mir Leid, aber das kann ich nicht.«
    »Ach, dann sind sie wichtiger als ich - oder?«
    »Nein, bestimmt nicht. Aber dich kann ich festhalten, die Geister nicht, und das ist der Unterschied.«
    »Stimmt auch wieder.« Johnny schaute sich um. Er wusste wirklich nicht, welchen Weg sie genommen hatten, weil er einfach von dem Gedanken, mit Suzy allein zu sein, zu sehr abgelenkt gewesen war. »Suchst du was?«
    »Ja, den Wagen.«
    »Komm, ich führe dich durch den Geisterwald«, flüsterte sie ihm verschwörerisch zu.
    Johnny konnte darüber nicht mal lachen. Er wusste genau, was er gesehen hatte, aber er wollte das Thema auch nicht wieder anschneiden. Suzy sollte nicht denken, dass er nur ein Flachmann war, der sich vor allem fürchtete, was nicht in das Raster hineinpasste.
    »Immer mir nach«, sagte Suzy und gab Johnny einen schnellen KUSS auf den Mund. »Da kann dir nichts passieren.«
    »Ich verlasse mich auf dich.«
    »Das musst du auch.«
    Johnny hielt den Mund. Er wollte das Thema nicht weiter ausmalen und blieb seiner Freundin dicht auf den Fersen.
    Seiner Erinnerung nach hatte es auf dem Hinweg einen Pfad gegeben, den sie gegangen waren, jetzt schlugen sie sich wirklich durch die Büsche und traten auch das Unterholz nieder, um so schnell wie möglich den Platz zu erreichen, an dem sie den Van geparkt hatten.
    Im Tageslicht hatte der Wald schon dicht gewirkt. Jetzt in der Dunkelheit schien er noch mehr zusammengewachsen zu sein, denn es gab kaum einen Weg, den sie normal gehen konnten.
    Immer wieder mussten sie irgendwelchen Ästen ausweichen und sich dabei tief ducken. Sperrige Nadelbäume zwickten über die Haut, und da sie nicht eben lautlos über den weichen Boden gingen, störten sie des Öfteren die nächtliche Ruhe der Waldtiere. Mehr Raum zwischen den Bäumen gab es erst in der Nähe des Weges, wo auch der Chrysler stand.
    Der Mond schien zwar, aber sein Licht erreichte die schmale Schneise kaum, denn als Straße war der Weg nun beim besten Willen nicht zu bezeichnen. Dafür führte er gerade von einem Ziel zum anderen, wobei weder ein Anfang noch ein Ende zu sehen war.
    Der Chrysler stand etwas schief, weil Suzy ihn halb im Graben geparkt hatte. Die Luft roch intensiv.
    Wärme und Feuchtigkeit hatte sich zwischen den Bäumen besonders gehalten. Sie lag zudem über dem Weg und wirkte dort wie eine schmale, lange Nebelbank.
    Suzy öffnete die Heckklappe. Der Bademantel, der über der Tasche lag, verschwand ebenso auf der Ladefläche wie die Decke. Beide schauten sich an und hatten den gleichen Gedanken, als sie den feinen Schweißfilm auf ihren Gesichtern sahen.
    »Zu schwül«, sagte Johnny.
    »Du hättest auch schwimmen sollen.«
    Johnny zuckte die Achseln. »Hätte ich vielleicht sogar getan, aber du bist eben zu schnell gewesen. Und später war ich dann abgelenkt.«
    Sie boxte ihm gegen die Brust. »Ich hoffe doch, mehr von mir als von den Geistern.«
    »Klar.«
    Ihr war nicht anzusehen, ob sie Johnny glaubte oder nicht.
    Jedenfalls riss sie die Fahrertür auf und streckte Johnny die linke Hand entgegen. »Wenn du willst, kannst du fahren.«
    »Nein, mach du das lieber.«
    »Angst?«
    »Warum? Ich kenne den Weg nur nicht so gut wie du. Das hier ist nicht mein Revier, verstehst du?«
    »Klar, verstehe schon.«
    Beide nahmen vorn im Van Platz und schnallten sich an.
    Johnny blickte sich um. Rechts und links von ihnen gab es nur Wald, der mit der Dunkelheit gefüllt war. Sensible Menschen konnten sich wie in einem Gefängnis fühlen, aus dem es so leicht kein Entrinnen gab. Ein richtiger Ort für unheimliche Begegnungen mit Wesen aus einer unheimlichen Welt.
    Johnny fühlte sich keinesfalls locker. Er saß angespannt auf dem Beifahrersitz und spürte
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