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1218 - Der Haluter Sokrates

Titel: 1218 - Der Haluter Sokrates
Autoren: Unbekannt
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Richtungen davon. Beide hofften, bei einem Rundgang möglichst viel über die Anlage erfahren zu können.
    Atlan begegnete schon wenig später einem Tiziden. Der Forscher war schon alt. Er ging vornüber gebeugt, und das reliefartig aus seiner Körpermitte hervortretende Gesicht sah müde und schlaff aus. Auf seinem Rücken hatte er ein Gebilde, das an einen Seestern erinnerte.
    Der Alte blieb stehen und blickte neugierig zu Atlan auf.
    „Du interessierst dich für unsere Arbeit?"
    „Allerdings. Ich weiß immer noch nicht, um was es euch zur Hauptsache geht."
    „Das ist kein Geheimnis. Wir führen genetische Messungen durch und nehmen genetische Kodierungen vor."
    „Aha", entgegnete der Arkonide. „So ist das. Viel kann ich mir darunter allerdings nicht vorstellen."
    „Das macht nichts", sagte der Alte. „Es ist ja auch ein schwieriges Gebiet."
    Damit eilte er weiter, so als sei nunmehr alles erklärt.
    Wenig später kam der Arkonide auch mit anderen Tiziden ins Gespräch, doch gab ihm keiner eine Auskunft, mit der er wirklich etwas anfangen konnte. Da er keinen Verdacht erregen wollte, verhielt er sich vorsichtig und stellte nur wenige Fragen. Er hoffte, daß Jen Salik mehr erfahren hatte als er. Doch er wurde enttäuscht. Auch Jen Salik war nicht weitergekommen.
    „Allerdings ist mir aufgefallen, daß einer 4er Tiziden mich von einem der Computer ferngehalten hat. Ich wollte mich dem Gerät nähern, doch er hat sich davorgestellt."
    „Du meinst, wir sollten uns diesen Computer genauer ansehen?"
    „Er könnte wichtig sein."
    Schon wenige Stunden später ergab sich eine Chance für Atlan, sich eingehender mit dem Computer zu befassen, den Jen Salik ihm bezeichnet hatte.
    Als die beiden Ritter der Tiefe mit Torleman in einem der Laboratorien sprachen und ihn baten, sich etwas von ihm erklären zu lassen, tauchte Lofker plötzlich schnaufend und keuchend auf. Der Leiter von Eugen-17 schien kurz vor einem Zusammenbruch zu stehen.
    Er war kreidebleich, und seine Haut wirkte seltsam staubig, als bröckle ständig eine kreideähnliche Substanz von ihr ab.
    Atlan fiel auf, daß der Insektenkopf auf seiner Brust kleiner geworden war.
    Er ist geschrumpft. Das Experiment droht zu scheitern, bemerkte der Extrasinn.
    Lofker blickte Jen Salik und den Arkoniden nur flüchtig an. Er schleppte sich zu Torleman und begann augenblicklich mit einem fachlichen Gespräch. Atlan und der Terraner hörten angestrengt zu, verstanden jedoch so gut wie nichts. Sie wußten beide zu wenig von der Gen-Technik, um mithalten zu können, zumal die beiden Tiziden auch noch Abkürzungen benutzten. Da war von Faktorlimitierung, Plasmiden, Operonen, Transfers, Translations-Rückkopplungen, Molekularanpassung, Molekularstrukturwandlung, Produktionsraten, Syntheseraten, Promotoren und anderen Dingen die Rede, die nur dem Eingeweihten etwas sagten.
    Torleman versuchte, den Leiter von Eugen-17 zu beruhigen. Er redete auf ihn ein, sprach ihm Mut zu, errechnete Chancen und beteuerte, er selbst werde ihm jegliche Hilfe zukommen lassen, die nötig sei.
    Schließlich verließen die beiden Wissenschaftler den Raum. Jen Salik und Atlan folgten ihnen, ließen den Abstand zu ihnen jedoch rasch größer werden. Als Torleman und Lofker in den Antigravschacht stiegen und nach unten verschwanden, blickten sie ihnen nur kurz nach.
    „Die beiden gehen in den Keller", stellte Atlan achselzuckend fest. Er sah, daß die beiden Tiziden ein schimmerndes Energiefeld passierten. „Uns scheinen sie vergessen zu haben."
    „Lofker ist in Not", bemerkte Jen Salik, während sie sich wie auf ein geheimes Kommando auf den Weg zu dem Computer machten, der ihm zuvor aufgefallen war. „Ich denke, er hat sich auf ein Experiment eingelassen, das ihm über den Kopf gewachsen ist."
    „Danach sieht es aus", stimmte der Arkonide zu.
    Narr! Du schränkst die Möglichkeiten ein, ohne dazu genötigt zu sein. Warum?
    Atlan ging über den Tadel des Logiksektors hinweg. Seine Gedanken waren ausschließlich auf den Computer gerichtet. Viel Zeit blieb nicht. Es galt, den Kode schnell zu finden, der ihnen Zugang zu den gespeicherten Informationen verschaffte.
    Die beiden Männer atmeten auf, als sie das Labor betraten, in dem das Gerät stand.
    Niemand hielt sich darin auf. Sie konnten ungestört arbeiten.
    Jen Salik sprach den Computer an und forderte ihn auf, einen Überblick über die in ihm gespeicherten Programme zu geben. Das Gerät erklärte seine Bereitschaft, verlangte aber den
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