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1218 - Der Haluter Sokrates

Titel: 1218 - Der Haluter Sokrates
Autoren: Unbekannt
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sein."
    Atlan schüttelte den Kopf.
    „Tut uns leid", widersprach er. „Wir können die Kombinationen gar nicht ablegen, selbst wenn wir es wollten. Sie sind für uns zu einer zweiten Haut geworden. Wir sind mit den Kombinationen verwachsen, und wir würden sterben, wenn wir uns von ihnen trennen."
    Lofker schien mit einer solchen Antwort überhaupt nicht gerechnet zu haben. Ratlos ließ er die Arme sinken und blickte die beiden Männer abwechselnd an. Der Insektenkopf an seiner Brust stieß eigenartige, schrille Laute aus, und die Fühler flatterten suchend durch die Luft.
    „Du kannst uns untersuchen", sagte der Arkonide. „Du wirst feststellen, daß wir die Wahrheit gesagt haben."
    Lofker rollte heran und tastete die Wülste der Kombinationen am Halsausschnitt, an den Armen und Beinen ab. Dabei gewann er den Eindruck, daß die TIRUNS tatsächlich mit der Haut der beiden Ritter verwachsen waren.
    Resignierend zog er sich bis an die Tür zurück.
    „Also gut", lenkte er ein. „Ihr könnt die Kombinationen anbehalten. Wir werden auch so zu den gewünschten Ergebnissen kommen."
    „Und das hoffentlich bald", sagte der Arkonide. Er trat auf den Leiter der Station zu und ließ sich vor ihm in die Hocke sinken, so daß er ihm ins Auge sehen konnte. „Wir verschwenden zuviel Zeit. Wir sind des Wartens müde, Lofker. Wir wollen jetzt endlich mit unserem Lord reden. Hast du verstanden?"
    „Warum so ungeduldig?"
    „Du solltest längst gemerkt haben, daß die Feinde des Grauen Lords neue Kräfte gewonnen haben. Mit jedem Tag, den wir nutzlos verstreichen lassen, werden sie stärker."
    „Ja. Wahrscheinlich hast du recht. Ich werde tun, was in meiner Macht liegt."
    Atlan richtete sich auf. Die Zeit drängte allerdings. Doch dabei ging es ihm nicht darum, die Chancen des Grauen Lords zu verbessern, sondern die Gefahr für das Vagenda zu verringern.
    „Wartet", bat Lofker.
    „Das haben wir die ganze Zeit über getan", protestierte Jen Salik. „Wir haben immer nur gewartet."
    „Ich muß mit dem Grauen Lord reden", entschuldigte sich der Leiter der Kuppelstation Eugen-17. „Ich bin bald zurück."
    Damit rollte er auf seinem Stützgestell davon. Die Tür schloß sich hinter ihm, und Atlan versuchte gar nicht erst, sie wieder zu öffnen, denn in diesem Moment meldete sich Lethos-Terakdschan. Seine telepathische Stimme klang in den beiden Männern auf.
    Der Freund berichtete, was in Dovhans Station vorgefallen war, nachdem Dovhan beschlossen hatte, Bonsin zu töten.
    In seiner Todesangst hat Twirl ein Inferno inszeniert. Dabei ist die gesamte Station draufgegangen. Dovhan ist tot. Nur sich selbst und mich hat der junge Abaker aus dem Gefahrenbereich gebracht - wie ich meine, durch eine spontane Teleportation, Aber das kann ich nicht genau sagen, sondern nur vermuten.
    „Und jetzt?" fragte Jen Salik.
    Der Junge steht unter einem Schock. Er ist verängstigt und von dem, was er getan hat, erschüttert. Er ist kaum ansprechbar, aber das wird sich geben. Ich werde mich mit allen Kräften um ihn bemühen.
    Atlan wollte noch etwas fragen, doch in diesem Moment kehrte Lofker zurück. Er schnaufte und ächzte vor Anstrengung, und sein Oberkörper schwankte hin und her.
    „Kommt mit", befahl er.
    „Wohin geht es. Zu unserem Lord?"
    „Später, Atlan. Ich bringe euch in eine größere eugenische Station. Dort werdet ihr eure letzte Bestätigung als Grauleben erhalten."
    Keuchend schleppte er sich bis zu einem Antigravschacht. In diesem ging es etwa fünfzig Meter nach unten bis in eine Transmitterstation. Lofker enthüllte den beiden Rittern der Tiefe, daß die einzelnen Eugen-Stützpunkte durch Regionaltransmitter miteinander verbunden waren. Er hatte offenbar keine Bedenken, sie darüber zu informieren, daß man mit den Regionaltransmittern Lord Mhuthans Land nicht verlassen konnte, und daß die Regionaltransmitter nichts mit den Transmitterdomen zu tun hatten. Mit diesen konnte man Verbindungen im gesamten Tiefenland herstellen.
    Atlan und Jen Salik betraten den Transmitter und ließen sich abstrahlen. Sie rechneten nicht mit irgendwelchen Überraschungen. Doch dann - als sie die Gegenstation erreichten - glaubten sie, ihren Augen nicht trauen zu dürfen.
    Ihnen gegenüber stand ein Haluter.
    Das war zu erwarten. Es sieht so aus, als hätte Lofker diese Begegnung absichtlich herbeigeführt. Hüte dich vor ihm. Lofker ist gefährlich. Ganz sicher ist er nicht so schwach, wie er sich gibt, warnte Atlans Extrasinn.
    Sie waren
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