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1214 - Ein Raumriese erwacht

Titel: 1214 - Ein Raumriese erwacht
Autoren: Unbekannt
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dahinter tobten die chaotischen Lichteffekte, die in seinem Bewußtsein alptraumhafte Gedanken und Assoziationen erzeugten. Stalion schloß die Augen. Doch die Lichteffekte waren auch durch die Lider hindurch noch zu sehen, wenn auch abgeschwächt. Aber ihre Wirkung würde ihn innerhalb kurzer Zeit um den Verstand bringen, erkannte der Oxtorner.
    Resignierend senkte er den Kopf.
    Geschieht mir recht! dachte er. Soviel Dummheit muß bestraft werden!
     
    3.
     
    Etwas tat sich.
    Vor einer unbekannten Zeitspanne war ich in totale Stasis verfallen. Ich nahm es jedenfalls an, denn schließlich befand ich mich innerhalb einer Nullzeitsphäre und deren Aufgabe war es nun einmal, darin deponierte Lebewesen in totale Stasis zu versetzen, also in einen Zustand, in dem die Zeit stillstand und folglich auch alle Lebensvorgänge angehalten waren.
    Das hätte von Anfang an so sein sollen. So war es jedenfalls von 1-1-Helm geplant gewesen. Nur hatte es sich nicht erfüllt gehabt - dank der fünfdimensionalen Strukturen, die ich vor meinem Zusammentreffen mit VERSTÄRKER gefangen hatte und die beim Zerschellen meines Subtimers aus ihren Speichern entflohen waren.
    Sie hatten mir geholfen, weil sie durch die Übernahme eines winzigen Anteils meiner ÜBSEF-Konstante quasi zu meinem Psi-Bruder geworden waren. Durch seine Augen hatte ich gesehen, mit seinen Ohren hatte ich gehört und mit seiner Psi-Kraft hatte ich kommuniziert. Dadurch war es möglich gewesen, mich mit einem Geschöpf des Herrn von BRÜTER, das sich Albert Einstein nannte und nahezu identisch mit dem toten Vater der Relativitätstheorie war, weil es über seine synthetisierte ÜBSEF-Konstante verfügte, zu verbünden.
    Einstein und mein unsichtbarer Psi-Bruder waren in VERSTÄRKER durch einen Pedotransmitter gegangen, um in BRÜTER Kontakt mit dem Hanse-Spezialisten Stalion Dove aufzunehmen. Als mein Psi-Bruder aus VERSTÄRKER verschwand, war ich in totale Stasis gefallen.
    Für eine Sekunde, ein Jahr oder eine Million Jahre...
    Teufel auch! Was spielte das schon für eine Rolle! Ob es noch Menschen gab, ob der Dekalog der Elemente noch existierte und ob Perwela Grove Goor und ihre anderen Astral-Fischer noch ihre Psi-Blinker auswarfen, wen juckte das schon!
    Das hieß, Perwela würde ich wahrscheinlich doch vermissen, vielleicht sogar sehr. Oder, um genau zu sein: Das ganze Universum würde mir stinken, wenn es sie nicht mehr gäbe.
    Ich versuchte zu lauschen. Aber was konnte man schon belauschen, wenn das einzige, das es weit und breit gab, die eigenen Gedanken waren. Immerhin, es war bedeutend besser als gar nichts. Die Stasis war nicht mehr total, und ich schöpfte Hoffnung, daß sie nach und nach ganz zerbröckeln würde.
    Wie ich mich danach sehnte, Kontakt mit anderen Wesen zu bekommen!
    Meine Gedanken schrien erschrocken auf, als jählings Licht in meine Augen fiel und ich bewegte Bilder sah.
    Ich war irgendwo und ich sah irgend etwas!
    Vor mir dehnte sich grau und trostlos so etwas wie eine gigantische Nebelballung, nicht von innen heraus leuchtend, sondern nur sichtbar durch das Licht zahlloser ferner Sterneninseln.
    „Du mußt den Hypertron kontrollieren, Nauvoac!" sagte eine sonore Stimme.
    Ich wandte mich um und sah Shivauc schräg hinter mir am Mischpult für die Biophore stehen. Mein Blut geriet in Wallung. Ich konnte es nicht verhindern. Shivauc war wunderschön und hochintelligent. Sie war eine Göttin.
    „Ich will dich!" flüsterte ich.
    „Du Narr!" fuhr Shivauc mich an. „Wir sind da, um tote Materie zu beleben und ihr Intelligenz zu verleihen, aber nicht, um uns selbst zu reproduzieren."
    „Hast du denn überhaupt kein Gefühl?" versuchte ich, sie zu erweichen.
    „Gefühl!" schleuderte mir Shivauc verächtlich entgegen. „Dieser primitive Steuer- und Regelmechanismus sollte auf unserer Entwicklungsstufe nicht einmal mehr in Form eines Relikts existieren. Die Kosmokraten haben uns nicht erschaffen lassen, damit wir unser Handeln von Gefühlen abhängig machen, sondern von genau kalkulierten intellektuellen Motivationen. Kontrolliere endlich den Hypertron, anstatt wie ein Primitivling zu balzen, Nauvoac!"
    Wütend packte ich die Senso-Hörner der Mentalsteuerung, ohne daran zu denken, daß starke Gefühlswallungen eine Beherrschung der Mentalsteuerung so gut wie unmöglich machten. Dennoch nahm ich die Hände auch dann noch nicht von den Senso-Hörnern, als eine ganze Batterie von Alarmpfeifen zu tönen anfing.
    „Nauvoac!" hörte ich Shivauc
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