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121 - Die Jagd nach dem Januskopf

121 - Die Jagd nach dem Januskopf

Titel: 121 - Die Jagd nach dem Januskopf
Autoren: Dämonenkiller
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Januskopf zu töten. Er hatte die Flucht ergriffen, hatte sich einfach in Luft aufgelöst.
    Die. Dorfbewohner waren wieder normal geworden, doch Vozu war verschwunden. Ihn galt es zu finden und zu töten. Nelja hatte wieder ihre parapsychologischen Fähigkeiten zurückerhalten und Vozu in einer Vision gesehen.
    Triumphierend kehrte Kiwibin zurück. In der rechten Hand hielt er einen dicken Wälzer.
    »Ich habe dir doch gesagt, daß du Nelja wecken sollst, Brüderchen", brummte er ungehalten.
    „Das habe ich die ganze Zeit versucht", antwortete ich. „Sie schläft so fest wie ein Murmeltier." Kiwibin knallte das schwere Buch auf den Tisch, trat ans Bett und packte Nelja. Er riß sie hoch und versetzte ihr eine schallende Ohrfeige.
    „Wenn Sie Nelja noch einmal schlagen, Kiwibin", sagte ich drohend, „dann werde ich…"
    Nelja schlug die Augen auf, blickte Kiwibin überrascht an und drehte den Kopf zu mir. Ein Lächeln erschien auf ihren Lippen, das mich seltsam berührte.
    „Abi", sagte sie leise.
    „Für verliebtes Geschwätz haben wir jetzt keine Zeit", sagte Kiwibin barsch. „Während Sie schliefen, hatten Sie eine Vision, Nelja. Können Sie sich daran erinnern?"
    Das junge Mädchen schob sich das Haar aus der Stirn. Ihre dunklen Augen wurden groß.
    „Ja, ich kann mich undeutlich erinnern. Ich habe Vozu gesehen. Er hatte Dr. Wassiliews Gestalt angenommen. Er schien zu fliegen. Fort von dem kleinen Bergdorf. Ich sah ein wunderschönes Tal. Dann eine Stadt, einen Fluß, viele Brücken und einen See mit Booten. Es war wunderschön."
    „Fein", sagte Kiwibin und steckte sich eine seiner grauenhaft stinkenden Zigaretten an. Er nahm das Buch und setzte sich zu Nelja aufs Bett. „Sehen Sie sich mal die Bilder an, Nelja."
    „Was ist das für ein Buch?" fragte sie interessiert.
    „Über Indien", antwortete Kiwibin.
    Aufmerksam betrachtete Nelja die Farbfotos.
    „Blättern Sie um, Nelja."
    Das Mädchen gehorchte und warf einen flüchtigen Blick auf die Bilder. Plötzlich stutzte sie.
    „Das ist die Stadt, die ich gesehen habe!" sagte sie erregt. Sie hatte rosige Wangen bekommen.
    Ich warf einen Blick auf die Fotos. Sie zeigten eine Moschee, und im Hintergrund war eine alte Burg zu erkennen. Dann ein See, auf dem ungewöhnliche Boote schwammen.
    „Vozu hält sich in Kaschmir auf", sagte Kiwibin zufrieden. „Darauf müssen wir einen trinken." Aus seiner Rocktasche zog er eine kleine Flasche Wodka und reichte sie Nelja. Sie lehnte ab. Er blickte mich fragend an, doch ich schüttelte den Kopf. Kiwibin zuckte die Schultern, setzte die Flasche an die Lippen und genehmigte sich einen ordentlichen Schluck. Schmatzend setzte er die Flasche ab und wischte sich mit dem Handrücken über die feuchten Lippen.
    „Nun ist uns der Januskopf entkommen", sagte ich verbittert.
    Kiwibin zog verwundert die rechte Augenbraue hoch. „Wer sagt denn das, Brüderchen? Wir fliegen hin. Sobald es dunkel geworden ist, geht es los."
    „Sie wollen nach Kaschmir?" fragte ich verwundert.
    „Ich will nicht nur - ich muß. Ich habe den Auftrag erhalten, Vozu zur Strecke zu bringen, wohin er auch flüchtet." Er stand auf. „Ich treffe alle notwendigen Vorbereitungen."
    Energisch stapfte er aus dem Zimmer, und wir sahen ihm nach. Dann blickte ich Nelja an, die meinen Blick lächelnd erwiderte. Sieh sie nicht so an, sagte ich mir. Du bist auf dem besten Weg, dich in sie zu verlieben. Unsinn, raunte mir eine andere Stimme zu. Du bist bereits bis über beide Ohren in sie verliebt. Und nach ihrem Blick zu schließen, war ich ihr auch alles andere als gleichgültig. „Haben Sie Hunger, Nelja?" fragte ich unsicher.
    „Nein, aber eine Tasse Tee wäre nicht schlecht."
    „Ich hole Ihnen eine", sagte ich rasch und ging aus dem Zimmer.
    Tirso Aranaz, der blauhäutige Zyklopenjunge, kam mir entgegen.
    „Phillip und ich haben wieder Jeff Parker gesehen", sagte er aufgeregt.
    Ich seufzte. Das war auch eines der Dinge, die ich nicht verstand. In Castillo Basajaun hatte Ira Marginter eine der beschädigten Säulen mit einer Polaroid-Kamera fotografiert. Doch das entwickelte Bild hatte nicht die Säule gezeigt, sondern Jeff Parker. Wir hatten ihn aber erst auf den zweiten Blick erkannt. Zu sehr hatte sich der Millionär verändert. Sein Kopf war kahlgeschoren, und er trug nur einen gelben Lendenschurz. Die Augen waren geschlossen, und sein ausgemergeltes Gesicht hatte Verzweiflung ausgedrückt. Ira hatte noch ein paar Fotos geschossen, doch alle hatten
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