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121 - Die Jagd nach dem Januskopf

121 - Die Jagd nach dem Januskopf

Titel: 121 - Die Jagd nach dem Januskopf
Autoren: Dämonenkiller
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da", brummte Kiwibin ungehalten. Er zog einen Stuhl heran und setzte sich. „Wir haben keine Zeit zu verlieren. Sonst entkommt uns Vozu."
    Bevor ich ihn hindern konnte, hatte er Neljas rechte Hand ergriffen und zog daran. Nelja stöhnte im Schlaf auf, ohne zu erwachen. Kiwibin schüttelte das Mädchen.
    „Lassen Sie Nelja los!" knurrte ich verärgert.
    „So nehmen Sie doch endlich Vernunft an, Flindt", sagte er erbost.
    „Nelja hat Vozu in einer Vision gesehen. Sie hat behauptet, daß sie uns zu ihm führen könne. Doch daraus wurde nichts. Mit ihrem Zweiten Gesicht hat sie Vozu gesehen, der sich in ein kleines Dorf begeben hat. Dann verschwand die Vision, und sie brach wimmernd zusammen."
    „Das weiß ich alles", sagte ich ungeduldig.
    „Wir brachten Nelja in diese Baracke", fuhr Kiwibin ungerührt fort.
    „Für einen Augenblick erwachte sie, und sie gab uns eine Beschreibung des Dorfes. Aber das ist zu wenig. Wir wissen nur, daß sich Vozu im Augenblick in einem Dorf aufhält, das von hohen Bergen umgeben ist. Wo sich aber das Dorf befindet, wissen wir nicht."
    „Nelja weiß den Namen des Dorfes nicht. Und sie weiß auch nicht, in welchem Land es liegt. Doch es muß in der Nähe sein. Höchstens tausend Kilometer entfernt. Das ist doch immerhin etwas." „Brüderchen", sagte Kiwibin sanft, „hast du eine Ahnung, wie viele Dörfer sich in einem Umkreis von tausend Kilometer befinden?"
    „Natürlich weiß ich, daß es nicht einfach ist, dieses Dorf zu finden. Aber es steht fest, daß es sich nicht in der Sowjetunion. befindet. Es muß weiter südlich liegen."
    „Wir vermuten, daß es im Himalaja liegt", stellte Kiwibin fest. „Aber das hilft uns nicht weiter." Nelja flüsterte plötzlich etwas. Ich verstand kein Wort, da sie russisch gesprochen hatte. Doch Kiwibin beugte sich interessiert vor.
    „Was sagt sie?" fragte ich. Kiwibins unwillige Handbewegung ließ mich verstummen.
    Das Mädchen sprach leise, fast unhörbar. Kiwibin griff nach dem Kassettenrecorder und hielt Nelja das Mikrophon vor den Mund. Nelja sprach etwa zwei Minuten lang.
    „Hm", sagte Kiwibin zufrieden. Er ließ das Kassettenband zurücklaufen.
    „Hat sie einen Hinweis gegeben?" fragte ich erregt.
    Kiwibin nickte. „Sie sprach von einem gewaltigen Tal, von hohen Bergen, von einem Fluß und einem großen See. Dort liegt eine Stadt, die von unzähligen Wasserläufen durchzogen wird. In diese Stadt hat sich Vozu begeben."
    „Das hilft uns aber auch nicht weiter", sagte ich enttäuscht.
    „O doch", sagte Kiwibin breit grinsend. „Der Hinweis mit der Stadt ist entscheidend."
    Ich blickte ihn verwirrt an.
    Nelja sagte noch etwas, und Kiwibins Grinsen wurde breiter.
    „Sie sagte etwas von Hausbooten, die an einer Seite des Sees verankert sind. Vozu betrat eines der Boote. Hat es noch immer nicht bei dir gefunkt, Brüderchen?"
    Ich schüttelte den Kopf. „Soll das ein Quiz sein, Kiwibin?"
    „Du bist ungebildet, Brüderchen Flindt", brummte Kiwibin und stand auf. „Für mich gibt es keinen Zweifel. Vozu befindet sich im Augenblick in Srinagar!"
    „Srinagar?" fragte ich verwundert. Von einer Stadt diesen Namens hatte ich nie zuvor gehört.
    „Die Hauptstadt Kaschmirs", erklärte er. „Der Hinweis auf Wasserläufe brachte mich auf die richtige Spur. Wegen der vielen Wasserläufe, die durch die Stadt führen, wird Srinagar oft mit Venedig verglichen. Im Osten der Stadt liegt der Dal-See, auf dem unzählige Hausboote verankert sind. Ich hoffe, daß ich hier im Lager irgendwelche Bilder von Srinagar finde, die ich dann Nelja zeigen kann. Wecke sie in der Zwischenzeit auf, Brüderchen."
    Er stapfte aus dem Zimmer und schlug die Tür zu.
    Während ich Nelja zu wecken versuchte, dachte ich nach. Kiwibin hatte uns nach Pamir gebracht, da es hier ein Dorf gab, das von parapsychologisch begabten Menschen bewohnt wurde. Völlig überraschend hatten jedoch die Bewohner ihre Fähigkeiten verloren und ein zweites Ich entwickelt. Ein Großteil der Bewohner war von Dämonen besessen, die deutlich auf den Fotos zu sehen waren, die man von ihnen angefertigt hatte.
    Phillip war es gelungen, die Dorfbewohner von den Dämonen zu befreien. Jetzt war Nelja wieder ein normales Mädchen. Zu meiner größten Bestürzung hatte sich herausgestellt, daß hinter der Erschaffung der Dämonen Dr. Wassiliew gesteckt hatte. Er hatte seine Maske fallen gelassen und war uns als Januskopf Vozu entgegengetreten. Trotz unserer Anstrengungen war es uns nicht gelungen, den
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