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1206 - Das Blut der schönen Frauen

1206 - Das Blut der schönen Frauen

Titel: 1206 - Das Blut der schönen Frauen
Autoren: Jason Dark
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ihr klar, dass sie nicht mehr entkommen konnte.
    Trotzdem versuchte Alexandra es. Der heftige Sprung brachte sie vom Boden weg.
    Das war auch alles. Im nächsten Augenblick war die Gestalt über ihr.
    Alexandra konnte nicht mehr entkommen. Beim zweiten Schritt schon erwischte sie ein harter Schlag, dessen Kraft ihr so viel Schwung gab, dass sie zu Boden fiel. Dort rutschte sie weiter, und noch bevor sie liegen blieb, waren die Krallen oder Hände da, die sich in die Kleidung am Rücken bohrten.
    Sie wurde in die Höhe gerissen und lag im Griff des Ungeheuers wie ein halb gefüllter Sack. Arme und Beine pendelten nach unten.
    Es waren Momente, in denen Alexandra Köcher keine Angst verspürte. Sie fühlte überhaupt nichts. Es war eine nie erlebte Leere in ihr. Dass sie über dem Boden schwebte, war ihr auch nicht so recht bewusst. Sie hörte hinter sich nur die schrillen Geräusche, die in einem bösartigen Klang ihre Ohren trafen.
    Der Ruck riss sie hoch. Krallen bohrten sich durch die Kleidung.
    Sie erwischten ihre Haut. Sie hielten sich dort fest, und einen Moment später sah sie den Boden des Gartens noch tiefer unter sich, denn das Monster flog mit ihr in die Höhe und zugleich in die Dunkelheit hinein.
    Für Alexandra Köcher konnte es nur ein Weg in den Tod werden…
    ***
    Wir hielten uns genau an die Beschreibung des griechischen Lokal-Besitzers und fuhren wieder in eine dunkle Nacht hinein, in der es so gut wie kein Licht gab.
    Die wenigen hellen Flecken schienen allesamt von der Finsternis verschluckt worden zu sein, und nur das Licht der Scheinwerfer wies uns den Weg.
    Suko fuhr nicht besonders schnell. Er wollte mir die Gelegenheit geben, die Umgebung zu beobachten, was ich auch tat.
    Ich ließ den Himmel nicht aus den Augen, denn dort hatten wir die schreckliche Vampirfratze in der vergangenen Nacht zum ersten Mal entdeckt.
    Bisher war sie nicht wieder aufgetaucht. Ich hoffte darauf, nicht in der falschen Umgebung zu suchen. Als ich mit Suko kurz darüber sprach, zerstreute er meine Bedenken.
    »Der Wirt hat uns schon den richtigen Tipp gegeben. Ich bin inzwischen davon überzeugt, dass diese Person etwas mit den Ereignissen zu tun hat. Sag mir eine andere Lösung.«
    »Ich kenne keine.«
    »Eben.«
    Wir fuhren mit Fernlicht. Bäume und Strauchwerk erhielten einen blassen, silbrigen und auch geisterhaften Glanz. Die Wiesenflächen wurden ebenfalls davon berührt, aber der Himmel über uns blieb dunkel.
    Wenn die Vampirfratze erschien, würden wir sie sehen.
    So hässlich und abstoßend hatten wir bisher kaum einen der Wiedergänger erlebt. Es war für uns schwer vorstellbar, dass sich ein derartiges Gebilde auch in einen Menschen verwandeln konnte. In unserem Fall möglicherweise in eine Frau.
    Noch hatten wir nicht den Beweis.
    »Denkst du auch darüber nach, wo sie herkommen könnte?«, fragte Suko mit halblauter Stimme.
    »Sicher.«
    »Schon Erfolg gehabt?«
    »Nein.«
    »Ha, wie ich.«
    »Wir können sie fragen, wenn wir sie haben.«
    Er schüttelte den Kopf. »Optimist. Ich bezweifle, dass sie uns eine Antwort geben wird. Hast du schon darüber nachgedacht, ob es nicht eine Spur zu Mallmann gibt?«
    »Dracula II? Nein, das denke ich nicht. Die arbeitet auf eigene Rechnung. Und sie hat sich auf der Halbinsel festgesetzt. An Blut kommt sie immer heran, dafür kannst du sie ansehen. Es gibt genügend Personen, die sich einen Spaß daraus machen, das Gebiet hier als Einzelgänger zu erobern. Hier hält sich der Betrieb in Grenzen. Hier haben sie die Natur ebenso wie das Meer, die Klippen und hin und wieder einen Strand.«
    »Du könntest den Text für einen Tourismus-Prospekt schreiben, Alter.«
    »Klar. Ich kann es auch lassen.«
    Suko grinste vor sich hin und wies mit der rechten Hand nach vorn.
    »Da schau dir die Straße an, John. Wir sind bald in der Prärie.«
    »Wenn schon, dann Pampa. Hat Costa gesagt.«
    Die Pampa wirkte verloren, denn die normale Straße - sowieso nicht besonders breit - ging einfach unter. Der Asphalt verschwand, von zwei Seiten wuchs die Natur zusammen, und wir fuhren dann über einen regelrechten Feldweg.
    Wenn die Beschreibung stimmte, würde er uns in die Nähe des einsamen Hauses führen, in dem Kalina lebte. Unser Gespräch versickerte. Ich konzentrierte mich jetzt wieder auf die Umgebung, auch wenn da nicht viel zu sehen war.
    Auch den dunklen Himmel ließ ich nicht aus den Augen.
    Bisher hatte sich dort nichts Verdächtiges gezeigt. Ich wartete wirklich darauf, die
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