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1206 - Das Blut der schönen Frauen

1206 - Das Blut der schönen Frauen

Titel: 1206 - Das Blut der schönen Frauen
Autoren: Jason Dark
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Vampirs zu werden. Die Fratze sah sie nicht, nur hatte sich der Anblick in ihrer Erinnerung festgefressen, und so erschien sie ständig vor ihren Augen, auch wenn sie tatsächlich nicht vorhanden war.
    Ein Baum hielt sie auf! Sie hatte ihn nicht gesehen. Die Panik war einfach zu stark gewesen. Zwar erkannte sie im allerletzten Augenblick den Schatten, aber da war es für sie zu spät, noch auszuweichen.
    Sie riss die Arme hoch, mehr konnte sie nicht tun.
    Der Aufprall war schlimm. Alexandra spürte den Schmerz an der Schulter und auch im Gesicht. Sie hatte das Gefühl, zurückgeworfen zu werden und brach doch nur in den Knien ein. Zwar suchten die Hände noch nach Halt, sie klatschten auch gegen querhängende Äste, aber sie schaffte es nicht, sich auf den Beinen zu halten.
    Plötzlich fand sie sich auf dem Boden wieder. Dabei lag sie auf dem Rücken, starrte hoch und sah nicht viel, da Tränen ihren Blick verschleierten.
    Die Fratze war nicht da. Sie hörte auch keine verdächtigen Geräusche, nur ihren eigenen Atem. Die Schmerzen im Gesicht und an der rechten Schulter ignorierte sie, aber das Gefühl von Sicherheit wollte nicht in ihr hochkommen.
    Mühsam wälzte sie sich herum. Es stand für sie fest, dass sie an dieser Stelle nicht liegen bleiben konnte. Sie wäre zu leicht eine Beute der Kreatur geworden.
    Dicht vor sich sah sie den leicht gekrümmten Baumstamm in die Höhe ragen. Er war ihr zum Verhängnis geworden. Das nahm sie nur am Rande wahr. Viel wichtiger war die Kreatur in der Dunkelheit. Wo sie steckte, wusste Alexandra nicht. Es war nichts von ihr zu sehen. Sie schien sich wieder in die Finsternis zurückgezogen zu haben, um von ihr verschluckt zu werden.
    Alexandra presste die Hand gegen die Brust, als könnte sie ihren rasanten Herzschlag verlangsamen. Die Vergangenheit war für sie so etwas wie ein Albtraum, auf der anderen Seite musste sie sich eingestehen, nicht geträumt zu haben.
    Allmählich fand sie in die Wirklichkeit zurück. Der Garten war in ihrer Umgebung leer. Sie hörte kein Atmen, keine Schritte. Sie sah auch keinen Verfolger, der in ihrer Nähe herumschlich. Nach außen hin war alles in Ordnung.
    Nur glaubte sie nicht daran. Man wollte sie. Man wollte ihren Körper, ihr Blut.
    Mit einer heftigen Bewegung drehte sie den Kopf und schaute zum Haus hin. Sie sah es als einen dunklen Schatten innerhalb der Dunkelheit. Das schwache Licht hinter einigen Fenstern zählte nicht.
    Die beiden Gestalten waren aus ihrem Zimmer verschwunden, sodass sie den Eindruck bekommen konnte, auf ein leeres Haus zu schauen.
    Überhaupt war alles so ungewöhnlich still in ihrer unmittelbaren Umgebung. Alexandra sah keine Gefahr mehr. Sie hörte auch keine verdächtigen Geräusche. Trotzdem konnte sie über die Stille nicht froh sein. Sie war überzeugt, dass sich dahinter etwas Unheilvolles verbarg.
    Alexandra ärgerte sich über ihr Zittern. Sie schaffte es nicht, es zu unterdrücken. Es war einfach die Reaktion auf das Erlebte.
    Vielleicht eine Minute hatte sie auf der Stelle gestanden.
    Nichts hatte sich verändert. Sie konnte sich allein fühlen, nur traf das nicht zu. Zahlreiche Augenpaare schienen sie aus dem geheimnisvollen Dunkel zu beobachten, und ihr Herz schlug weiterhin heftig. Der Schmerz in der rechten Schulter hatte auch nicht nachgelassen, und jetzt spürte sie auch die Nässe auf der linken Wange. Dort war sie von einem kleinen Aststück erwischt worden. Das Ende hatte ihre Haut aufgerissen.
    Sie duckte sich und ging die ersten unsicheren Schritte. Dabei wusste Alexandra nicht, ob sie den Garten verlassen und über das freie Feld laufen oder einfach zum Haus zurückgehen sollte. Es gab nur diese beiden Möglichkeiten.
    Als ihre Sicht wieder etwas besser geworden war und sie das Astwerk der Bäume nicht mehr störte, schaute sie gegen den dunklen Himmel, der völlig normal über ihr lag. Die unheimliche Fratze ließ sich auch jetzt nicht blicken, und sie atmete auf.
    Also doch fliehen! Noch konnte sie laufen. Sie war nicht so erschöpft oder verletzt. Sie schaute sich ein letztes Mal um, als sie plötzlich das Geräusch in ihrer Nähe vernahm.
    Es hörte sich an wie das Schlagen von Flügeln. Ein Windstoß erwischte sie, und dann riss sie den Mund auf, wobei der Schrei in ihrer Kehle stecken blieb. Das Monstrum war wieder da. Es musste aus dem Boden in die Höhe geschnellt sein, und es stand dicht vor ihr in der Luft.
    Sie sah jetzt die Fratze in all ihrer Scheußlichkeit dicht vor sich. Es war
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