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1204 - Der erste Impuls

Titel: 1204 - Der erste Impuls
Autoren: Unbekannt
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sein Überlebenspotential. Aber es gab Fragen, die sich nicht so leicht beantworten ließen.
    „Sind es rein robotische Gebilde?" erkundigte er sich.
    „Es handelt sich um Synthesen aus organischen und kybernetischen Komponenten", antwortete Nisel.
    „Aber wir müssen zusehen, daß wir weiterkommen. Es gibt Kybernos, die auch Zeitläufer angreifen. Vor ihnen sind wir nur im Nebelsee sicher."
    Er rappelte sich auf und zog Rhodan mit hoch. Danach strebte er über den schwankenden Untergrund auf ein in allen Farben leuchtendes Gebilde zu, dessen Form den Terraner an einen Ausschnitt der Chinesischen Mauer erinnerte. Er beeilte sich, seinem Führer zu folgen. Aber das war gar nicht so einfach, Immer wieder brachte der schwankende Untergrund ihn zu Fall. Die Distanz zu Nisel vergrößerte sich.
    Als die siegreiche „Festung" dröhnend und rasselnd davon kroch, blieb Rhodan stehen, um sich auszuruhen. Er lachte unwillkürlich, als er sah, wie Nisel vergeblich versuchte, auf allen vieren die „Mauer" zu erklimmen. Da auch sie sich bewegte, schüttelte sie ihn immer wieder ab.
    „Ich finde das gar nicht schnorm!" schimpfte Nisel nach einem weiteren vergeblichen Besteigungsversuch.
    „Schnorm" war seine Bezeichnung für „witzig, amüsant, vergnüglich".
    Perry Rhodan lachte weiter, bis er das Ding entdeckte, das sich ihm von links näherte. Es sah auf den ersten Blick gar nicht bedrohlich aus, sondern glich eher einem überdimensionierten elektronischen Spielzeugauto. Dieser Eindruck wurde noch durch die kreisenden Antennen und blinkenden Lichter verstärkt, die seine Aufbauten zierten. Erst die Stetigkeit, mit dem es sich dem Terraner näherte, weckte seinen Argwohn, es könnte es auf ihn abgesehen haben.
    Er lief weiter, erreichte die Mauer und erlebte das gleiche Debakel wie Nisel, als er sie zu ersteigen versuchte. Schweiß brach ihm aus. Er sah sich nach dem überdimensionierten Spielzeugauto um. Es war bedrohlich nahe gekommen, hing allerdings mit einem seiner vier großen Ballonreifen in einem Spalt fest, der sich unter ihm aufgetan hatte. Mit aufheulendem Antrieb ruckte es vor und zurück, um sich zu befreien.
    Rhodan hatte den Eindruck, als sei es wütend über sein Mißgeschick.
    Er wandte sich wieder der Mauer zu, die etwa fünf Meter hoch war. Ihre Schräge hätte ausreichen müssen, um sie zu besteigen, wenn sie stillgehalten hätte. Mit ausreichendem Anlauf wäre sie zu bezwingen gewesen, doch der schwankende Untergrund verhinderte die Erreichung der notwendigen Geschwindigkeit.
    Als Rhodan sah, daß sich der Spalt verflachte, in dem der Verfolger festsaß, wandte er sich Nisel zu.
    „Du mußt auf meine Schultern steigen", erklärte er. „Vielleicht geht es dann."
    Der Zeitgänger sah ihn zweifelnd an, doch da kam der Verfolger mit einem letzten Aufheulen des Antriebs frei und rollte auf sie zu. Hastig bückte sich Rhodan. Nisel stieg auf seine Schultern - und als der Terraner aufstand, streckte er die Hände nach der Mauerkrone aus.
    Aber es reichte nicht ganz. Rhodan packte die Füße seines Führers. Ächzend stemmte er sie hoch, und diesmal gelang es Nisel, die Mauerkrone zu fassen und sich hinaufzuziehen. Er legte sich oben hin und ließ die Arme herabhängen - eine nutzlose Geste, denn selbst bei hochgereckten Armen fehlte dem Terraner mindestens ein ganzer Meter.
    Rhodan zog den Blaster und schoß. Der Energiestrahl raste auf den Verfolger zu - und fächerte kurz davor an einem unsichtbaren Hindernis auseinander.
    Mit sattem klingendem Brummen rollte das Fahrzeug weiter auf den Terraner zu. An seinem Bug. bildete sich eine Öffnung. Dahinter waren zwei mit Metallzähnen besetzte Rollen zu sehen, die gegenläufig rotierten.
    Es blieb Perry Rhodan nichts weiter übrig, als von der Mauer abzulassen und an ihr entlang zu flüchten.
    Doch schon bald wurde ihm klar, daß er so nicht entkommen konnte. Sein Verfolger war erheblich schneller als er.
    Nisel rannte schreiend und gestikulierend auf der Mauerkrone hin und her. Rhodan stieß eine Verwünschung aus. So würde ihm sein Führer nicht helfen können. Im Gegenteil, er lockte nur weitere Feinde an. Schon nahte ein zweiter Verfolger.
    Rhodan duckte sich, als der erste Verfolger einen Greifarm ausfuhr und ihn in seine Richtung schwenkte.
    Der Arm verfehlte ihn nur knapp. Die Greifklauen schnappten dicht über seinem Kopf zu. Das Surren der Zahnrollen klang in seinen Ohren wie das Knurren eines hungrigen Wolfs.
    Der Greifarm zog sich zurück und
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