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120 - Der Fluch der stählernen Hände

120 - Der Fluch der stählernen Hände

Titel: 120 - Der Fluch der stählernen Hände
Autoren: A.F.Morland
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erschreckend. Unbeirrbar führte er aus, was er sich vornahm.
    Niemand schien ihn aufhalten zu können. Er war ein Todesengel von besonderem Format. Noel Bannister war es langsam leid, immer nur hinter ihm herzurennen.
    Mir ging es genauso, aber mehr war im Moment nicht möglich. Wir konnten lediglich hart am Ball bleiben und um unsere nächste Chance kämpfen.
    Und wir konnten nur hoffen, daß wir sie bekamen, bevor Heathcote McShane seinen vierten Mord verübte.
    ***
    Noel Bannister drehte sich auf dem Beifahrersitz um. »Da sind sie wieder«, sagte er mißmutig.
    Ich warf einen Blick in den Rückspiegel und bemerkte das Scheinwerferpaar.
    »Wenn es nicht die Polizei ist, ist es vielleicht Sam Christie, der Privatdetektiv, der doch noch billig zum Erfolg kommen möchte«, sagte Noel.
    Ich schüttelte den Kopf. »Das glaube ich nicht. Heathcote McShane hat ihm einen Mordsschrecken eingejagt. Von dem hat er sich bestimmt noch nicht erholt. Er weiß, was der Hexer tut, wenn er sich nicht still verhält.«
    »Dann macht McShane eine Fleißaufgabe.«
    »Die mit Sam Christies Tod endet. Ich kann mir nicht vorstellen, daß er das riskiert«, sagte ich. »Helden sind aus einem anderen Holz geschnitzt.«
    Noel wies grinsend auf sich und mich. »Wem sagst du das?«
    »Ich fühle mich nicht als Held.«
    »Ich mich schon«, sagte der CIA-Agent unbescheiden. »Wenn wir also weder die Cops noch deinen Kollegen Sam Christie hinter uns haben… wer ist es dann? Heathcote McShane vielleicht?«
    »Vielleicht läßt es sich herausfinden«, sagte ich. »Halt dich mal fest«
    »Was hast du vor?«
    »Wir fliegen ein Stück.«
    »Aber bleib unter dem Radarwinkel, sonst holen uns die Abfangjäger der Air Force runter.«
    Ich gab Vollgas und raste zum Hafen. Wir fegten den Roosevelt Drive entlang, »flogen« über den Chicago River und bogen hinter der Illinois Central Station mit quietschenden Reifen links ab.
    Und gleich noch mal links.
    Und wieder!
    So hoffte ich, mich hinter den Wagen setzen zu können, der uns folgte. Aber seit wir in Chicago weilten, wurden wir vom Glück nicht gerade verwöhnt.
    Wir hatten zwar einige Autos vor uns, aber keines davon glich dem, das wir hinter uns gehabt hatten.
    »Mach dir nichts draus«, tröstete mich Noel Bannister. »Wenigstens hast du sie elegant abgehängt. Darf ich dich nun bitten, zum Hilton zu fahren? Du bist so doll gefahren… Ich glaube, ich muß die Unterwäschewechseln.«
    Im Hotel wollten wir uns bei einem Drink überlegen, wie wir weiter Vorgehen sollten. Kaum hatte ich an meinem Pernod genippt, da stellte der Barkeeper einen Telefonapparat auf unseren Tisch.
    Ein Anruf für uns.
    Noel Bannister ließ mich abheben. Ich fischte den Hörer aus der Gabel. »Ballard.«
    »Mr. Ballard…« Eine zitternde Mädchenstimme. Sie kam mir bekannt vor. »Ich habe ihn gesehen…den Mann mit dem Schlapphut.«
    Jetzt wußte ich, mit wem ich sprach. Das war Susannah Maxwell, die Chemikerin vom Gesundheitsamt, Casper Quentins Kollegin. Sollte sie Heathcote McShanes viertes Opfer werden?
    »Er ist vor dem Haus, Mr. Ballard. Ich habe Angst…«
    »Wir kommen, so schnell wir können«, versprach ich und warf den Hörer auf den Apparat.
    ***
    Die rotblonde Susannah Maxwell näherte sich aufgeregt dem Fenster. Mit spitzen Fingern zog sie den Vorhang zur Seite, nur ein kleines Stück, damit sie hinaussehen konnte.
    Sie hatte sämtliche Lichter gelöscht und rührte sich jetzt nicht von der Stelle, Wo war der Unheimliche in diesem Augenblick? Susannah schluckte trocken.
    Hoffentlich treffen Tony Ballard und Noel Bannister bald ein, dachte sie.
    Ihr kam der Gedanke, sich anzuziehen und das Haus zu verlassen. Aber wenn sie Pech hatte, lief sie dann dem schwarz Gekleideten direkt in die Arme.
    Er ließ sich nicht mehr blicken, doch das erleichterte Susannah nicht. Im Gegenteil, ihr wäre wohler gewesen, wenn sie ihn hätte beobachten können.
    Vorhin hatte sie versucht, Casper Quentin zu erreichen, aber er hatte nicht abgehoben. Sie trat vom Fenster zurück und rief ihn erneut an.
    Wieder ertönte x-mal das Freizeichen, aber Casper meldete sich nicht. Wahrscheinlich war er nicht zu Hause.
    Ein kaum wahrnehmbares Geräusch drang an Susannahs Ohr.
    Jemand befand sich im Haus!
    Susannah zitterte wie Espenlaub. Ihre Angst drohte auszuufern. Dennoch entschloß sie sich, dem Geräusch auf den Grund zu gehen. Sie verließ das Wohnzimmer.
    Wenig später stand sie vor der Tür, die in Montgomerys Arbeitszimmer führte.
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