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120 - Der Fluch der stählernen Hände

120 - Der Fluch der stählernen Hände

Titel: 120 - Der Fluch der stählernen Hände
Autoren: A.F.Morland
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Boden.
    »Ich hab' so etwas befürchtet«, knurrte mein amerikanischer Freund ärgerlich. »Die Kugeln haben ihn zwar die Treppe hinuntergestoßen, konnten ihn aber nicht vernichten.«
    Ich bückte mich. Auf dem grauen Betonboden glänzte ein dunkler Fleck. »Blut«, bemerkte ich.
    »Aber mit zwei gewöhnlichen Kugeln im Leib lebt er ewig. Wir müssen ihn geweihtes Silber schlucken lassen.«
    McShane war hier nach dem Sturz nicht liegen geblieben. Er war aufgestanden, und wir nahmen an, daß er irgendwo auf der Lauer lag. Ich schärfte Noel Bannister ein, höllisch aufzupassen, bevor wir uns trennten.
    Dann begaben wir uns auf die Suche. Schwer lag der Colt Diamondback in meiner Hand. Ich hätte sofort abgedrückt, wenn sich Heathcote McShane auf mich gestürzt hätte.
    Die Stahlhände machten ihn zu einer tödlichen Bedrohung. Nie wieder durften diese Hände in einem Museum ausgestellt werden, sonst fand sich irgendwann ein neuer Dieb, und der ganze Horror begann von vorn.
    Ich schaute in jedes Kellerabteil, hinter jeden Betonpfeiler, in die finsterste Ecke - und das Mündungsauge meines Revolvers »schaute« mit mir.
    Selbst wenn sich McShane noch so gut versteckt hatte… bei meiner Gewissenhaftigkeit mußte ich ihn finden. Oder Noel Bannister stieß auf ihn, denn mein Freund ging bestimmt genauso wie ich vor.
    Ein Geräusch hinter mir!
    Ich wirbelte herum.
    »Ich bin’s!« zischte Noel Bannister. »Meine Kellerhälfte ist sauber. Er müßte hier sein.«
    Das war er jedoch nicht!
    Heathcote McShane hatte eine Möglichkeit gefunden, den Keller unbemerkt zu verlassen. Verdammt, es war zu dem gekommen,, was wir unbedingt verhindern wollten.
    Noel und ich entdeckten eine schmale offene Tür. Wir eilten darauf zu. Vor uns ragte eine Betonwand auf, aber rechts gingen Stufen hoch, und als wir sie hinaufeilten, befanden wir uns auf dem alten, verwahrlosten Friedhof.
    »Zum Teufel, Tony, er ist weg!« platzte es aus Noel Bannister heraus. »Ich möchte vor Wut am liebsten zerspringen! Zweimal ist zuviel!«
    Auch ich war wütend und enttäuscht, aber an der Tatsache, daß es Heathcote McShane wieder geschafft hatte, war nichts zu ändern,
    ***
    Ein Polizeiwagen brachte Eleanor Douglas nach Hause. Vom ärgsten Schock hatte sich die junge Frau zwar erholt, aber sie hatte ihr seelisches Gleichgewicht noch nicht wiedergefunden.
    Nie wieder wollte Eleanor Douglas ihren Fuß in das Haus an der Friedhofsmauer setzen. Sie glaubte, daß sich das, was geschehen war, in ähnlicher Form wiederholen konnte.
    Es war gefährlich, mit dem Jenseits Kontakt aufzunehmen.. Wenn die Beschwörung an die falsche Adresse kam, konnte es zu solchen grauenvollen Vorfällen kommen.
    Eleanor war heilfroh, daß sie all die Schrecken überstanden hatte. Nach wie vor wußte sie nicht, welchem Schicksal ihr Mann zum Opfer gefallen war.
    Aber sie würde nie wieder versuchen, mit ihm in Verbindung zu treten, Nachdem sie einen dreifachen Scotch getrunken hatte, begab sie sich nach oben.
    Wenig später kroch sie unter die Bettdecke, Sie hoffte, nach der großen Aufregung schlafen zu können.
    Eleanor setzte sich eine Frist von einer Stunde. Sollte sie dann noch wach sein, würde sie eine Tablette schlucken. Eine Vielzahl von Gedanken ging ihr durch den Kopf.
    Ich darf nicht denken, sagte sie sich, muß damit aufhören, denn wenn mein Geist arbeitet, kann ich nicht einschlafen.
    Ein Geräusch erschreckte sie plötzlich. Sie dachte sofort wieder an den Unheimlichen, der sie grundlos töten wollte. Hatte er herausgefunden, wo sie wohnte?
    Sie war mit einemmal nicht sicher, ob sie die Haustür abgeschlossen hatte. Es gab an der Innenseite ein Metallkreuz, mit dem die Tür einbruchssicher zu machen war. Dicke Eisenzungen schoben sich in stabile Verankerungen, wenn man zusätzlich einen Schlüssel drehte.
    Doch darauf hatte Eleanor nicht geachtet.
    Ich muß aufstehen, muß hinuntergehen, dachte sie. Nervös verließ sie das Bett Solange sie mit Arthur in diesem Haus gewohnt hatte, hatte sie sich nie gefürchtet.
    Seit sie allein war, schlich sich bei ihr In manchen Nächten die Angst ein und schuf eine unangenehme Unruhe.
    Sie schlüpfte in ihren Schlafrock und verließ das Zimmer. Eisige Schauer überliefen sie bei dem Gedanken, der Unheimliche könne draußen sein.
    Sie würde sich erst besser fühlen, wenn die Haustür ordentlich verriegelt war.
    Wie ein Gespenst huschte sie die Treppe hinunter. Sie war barfuß, hatte absichtlich auf die Pantoffeln verzichtet,
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