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120 - Bogenschütze des schwarzen Todes

120 - Bogenschütze des schwarzen Todes

Titel: 120 - Bogenschütze des schwarzen Todes
Autoren: Larry Brent
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fiel.
    Mendoles wurde
gefragt, ob er Feinde hätte.
    »Jeder
erfolgreiche Geschäftsmann hat Neider und damit auch Feinde«, antwortete er
nachdenklich.
    »Kennen Sie
den einen oder anderen, Señor Mendoles , auch
zufällig mit Namen? Wer käme zum Beispiel in Frage für eine solche Tat ?« wollte der Mann aus Alicante wissen.
    Er war klein
und schmächtig und sah eher aus wie ein schüchterner Kolonialwarenhändler denn
wie ein Kriminalbeamter.
    Er wirkte
zerfahren und schien mit seinen Gedanken ständig woanders zu sein.
    »Leider nein, Capitano «, entgegnete Mendoles achselzuckend.
    »Aber die
Nachricht, die man Ihnen hinterlassen hat, Señor Mendoles , und die Ihnen von Ihren beiden Filialleitern übermittelt wurde,
läßt doch den Schluß zu, daß eine ganz bestimmte Person Sie treffen wollte.
Moment...«, fügte er plötzlich hinzu und zog nochmal sein abgegriffenes
Notizbuch hervor, das er vorsichtig aufklappte, als befürchte er, es würde bei
einer zu schnellen Bewegung in einzelne Blätter zerfallen. Ziemlich zerpflückt sah
es auch aus. »Der Bewaffnete mit dem Schnurrbart hat laut Señora Felicidads Aussage wörtlich gesagt: >Mit den besten Grüßen an Alfredo ...
Er sieht selbst, daß wir hier waren. Richtet ihm aus, daß er die Finger
davonlassen soll .. .< Wovon, Señor, sollen Sie die Finger lassen?«
    »Wahrscheinlich
von der Eröffnung des neuen Restaurants.«
    »Sie sagen
>wahrscheinlich<. Gibt es noch eine andere Möglichkeit ?«
    »Nicht, daß
ich wüßte .«
    »Wurden Sie
schon mal bedroht - oder mußten Sie an eine >Organisation< in der Vergangenheit
eine sogenannte >Schutzgebühr< bezahlen ?«
    Capitano Gonzca wußte, wovon er sprach.
    Wie in
anderen Ländern wurde auch hier an der Costa Bianca schon mit Mafia-Methoden
gearbeitet.
    Wirte und
Geschäftsinhaber wurden von Banden dazu gezwungen, regelmäßige Zahlungen zu
leisten. Damit erkauften die Erpreßten sich Ruhe vor Nachstellungen und
Beschädigungen.
    Wer nicht
regelmäßig seinen Obolus entrichtete, mußte damit rechnen, daß ihm das Lokal
oder Geschäft zusammengeschlagen oder im Endeffekt in Brand gesetzt wurde.
    Genau die
gleiche Drohung war auch Ines und Paco Felicidad gegenüber ausgesprochen worden.
    Doch Mendoles wollte nichts davon wissen. »Ich habe bisher noch
nie eine Gebühr bezahlt - und werde es auch in Zukunft nicht tun. Wer hinter
dem Anschlag steckt, Capitano , entzieht sich meiner
Kenntnis. Ich vertraue jedoch auf Ihre Findigkeit und Aufmerksamkeit.
Vielleicht waren es nur zwei Randalierer, die sich wichtig machen wollten .«
    »Oder die den
Auftrag hatten, die Eröffnung zu verhindern«, sinnierte Capitano Gonzca .
    »Der Termin
kann nicht gehalten werden. Das ist alles. Ich werde an der Tür ein
entsprechendes Plakat anbringen. Die Eröffnung des neuen Fisch- Restaurants ist
nur aufgehoben, nicht auf geschoben. In spätestens zwei Tagen sind die neuen Möbel
da .«
    »Und dann
kommen die Burschen noch mal !«
    »Das, Capitano , ist dann Ihre Sache und die der Guardia Civil . Wenn die Mutmaßung besteht, sollten Sie an diesem
Tag in der Nähe sein. Vielleicht können Sie die komischen Vögel einfangen, ehe
sie weiteres Unheil anrichten. Sieht fast so aus, als wollten sie hier ein
Exempel statuieren und zeigen, daß sie präsent sind und jederzeit wieder
zuschlagen können ... Vielleicht eine ganz neue Gruppe, Capitano ?«
    » Mhm , vielleicht.« Gonzca klappte
sein mitgenommen aussehendes Notizbuch zu. »Wir werden die Augen offen halten.
Ich verstehe immer noch nicht, wovon Sie die Hände lassen sollen. Das
beschäftigt mich unaufhörlich .«
    »Nun, Capitano , vielleicht kommen Sie noch dahinter .«
    Während Gonzca mit zwei Angehörigen der Guardia Civil noch mal eine letzte Runde durch das verwüstete Lokal drehte, ohne nennenswerte
Spuren sichern zu können, wollte Ines Felicidas von Mendoles wissen, wie es weitergehen soll.
    »Wir packen
jetzt alle an«, teilte Alfredo Mendoles ihr mit. »In
einer halben Stunde haben wir die Scherben und das Kleinholz draußen .«
    »Und dann?«
    »Dann hängen
wir das neue Plakat an und öffnen die Tür ganz weit. Die Gratisgetränke
schenken wir auf alle Fälle aus. Da wir unseren Kunden nicht zumuten können, im
Stehen zu speisen, vertrösten wir sie auf übermorgen ... Ich werde dann
allerdings leider nicht dabei sein können .«
    Gonzca , der sich
verabschieden wollte, bekam diese Bemerkung noch mit.
    »Sie kehren
nach Estepona zurück ?« Es
war bekannt, daß Alfredo
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