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120 - Bogenschütze des schwarzen Todes

120 - Bogenschütze des schwarzen Todes

Titel: 120 - Bogenschütze des schwarzen Todes
Autoren: Larry Brent
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zwischen die
Rippen.
    »Mach keinen
unnötigen Aufstand«, zischte der Bewaffnete. »Wenn du dich ruhig verhältst,
wird dir kein Haar gekrümmt.«
    »Aber - das
ist doch irrsinnig, was ihr da macht! Wir haben keinen Pfennig Geld in der
Kasse und ...«
    »Wir wollen
kein Geld.« Der Bewaffnete schob die bleiche Ines Felicidad bis zum Tresen vor sich her. Paco Felicidad stand da wie angewurzelt und wagte angesichts der deutlichen
Situation nichts zu unternehmen.
    Ines schwebte
in Lebensgefahr, sie war in der Hand des Gangsters eine Geißel.
    Der Mann am
Steuer, ein hagerer Bursche mit eingefallenen Wangen und kantigen
Gesichtszügen, tauchte nun ebenfalls auf. Er trug etwas unter dem Arm, das in
einen Mantel eingeschlagen war.
    »Hinter den
Tresen, alle beide, los!« zischte der Bewaffnete und winkte Paco Felicidad mit der Pistole.
    Der ließ sich
nicht zweimal auffordern, gesellte sich an Ines’ Seite und wollte ihre Hand
nehmen.
    »Nichts da!
Ihr braucht keine Händen zu halten... Das könnt ihr tun, wenn wir wieder
verschwunden sind. Euch wird nichts passieren, wenn ihr vernünftig seid und
keine Dummheiten macht. Wir wollen nichts von euch.«
    »Was wollt
ihr aber dann?« stieß Paco Felicidad hervor.
    Er erhielt
darauf keine Antwort. Aber das, was dann geschah, sagte mehr als tausend Worte.
    Der Komplice
des Schützen rollte blitzschnell den Mantel von dem länglichen Gegenstand, den
er unter dem Arm trug. Darunter hervor - kam eine Axt...
    Damit machte
er sich über die Einrichtung her.
    Mit wuchtigen
Schlägen zertrümmerte er die neuen Tische und Stühle und machte in wenigen
Minuten Kleinholz aus ihnen.
    Ascher und
Vasen zerschellten auf den farbenfrohen Fliesen.
    Die Päckchen
mit den Begrüßungsgeschenken, die schon auf den Tischen verteilt waren, und in
denen blaue Keramikascher in Fischform eingewickelt
waren, flogen durch die Luft und fielen ebenfalls der Zerstörungswut anheim.
    Der Mann mit
der Axt wütete wie ein Berserker und verschonte auch den Tresen und die Regale
mit den Flaschen und Gläsern nicht.
    Paco und Ines Felicidad standen mit dem Rücken zur Wand, bedroht durch die auf sie
gerichtete Waffe. Sie wagten nicht, etwas zu unternehmen.
    Verzweifelt,
ratlos und voller Angst wurden sie Zeuge des ungeheuerlichen Vorgangs.
    »Warum?«
stieß Ines Felicidad hervor, und Tränen schossen ihr in
die Augen. »Warum, um Himmels willen, tut ihr das alles?«
    Flehentlich
starrte sie durch die großen Fenster nach draußen.
    Die Straße
lag menschenleer.
    Drüben am
Uferrand erkannte sie Menschen. Aber die waren zu weit entfernt, um
mitzukriegen, was hier vorging.
    Die vollen
Flaschen mit Wein, Likör und Kognak zerschellten auf dem Fußboden. Der war mit
Glasscherben und unzähligen Lachen verschiedener Flüssigkeiten übersät.
    Der
unheimliche Vorgang währte nicht länger als fünf Minuten. Dann waren kein
Tisch, kein Stuhl, keine Flasche und kein Glas mehr ganz.
    In dem
Fischrestaurant, das in knapp zwei Stunden hätte eröffnet werden sollen, sah es
aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen.
    Ines Felicidad zitterte am ganzen Körper wie Espenlaub. Am liebsten wäre sie dem
Mann mit dem Schnurrbart ins Gesicht gesprungen. Aber der auf sie gerichtete
Lauf hielt sie davor zurück, leichtsinnig zu werden und aufgewühlten Gefühlen
nachzugeben.
    Das Krachen
und Scheppern verstummte. Der Unhold mit der Axt wickelte sein
Zerstörungsinstrument wieder ein.
    »Mit den
besten Grüßen an Alfredo«, stieß der Bewaffnete hervor. »Ihr braucht nicht viel
zu berichten. Er sieht selbst, daß wir hier waren. Riphtet ihm aus, daß er die Finger davon lassen soll. Wenn er es nicht tut, stecken wir
die Bude das nächste Mal in Brand ... Ihr beide bleibt hier stehen, bis wir
außer Hör- und Sichtweite sind. Wenn sich auch nur einer vorher von der Stelle
rührt, jage ich ihm ’ne Kugel in den Bauch. Es wäre schade um deine Figur,
Kleine«, fügte der mit dem Schnurrbart grinsend hinzu. »Du hast genau das
richtige Gewicht. Blei macht schwerer...«
    Er ließ die
Waffe sinken.
    In Ines Felicidads Augen flackerte kurz ein verräterisches Licht.
    Ein Gedanke
war ihr gekommen, und es wurde ihr in der Aufregung nicht bewußt, daß sie sogar
den Kopf ein wenig zur Seite drehte.
    Ihr Blick
fiel auf die Klinke der Tür des Hinterzimmers.
    Es war nicht
verschlossen. Dahinter stand das Telefon. Sie brauchten nicht auf die Straße zu
laufen. In dem Moment, wo die beiden Gangster im Auto saßen und davonbrausten,
würde sie
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