Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
120 - Bogenschütze des schwarzen Todes

120 - Bogenschütze des schwarzen Todes

Titel: 120 - Bogenschütze des schwarzen Todes
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
Ausnahme.
    Sie waren
noch mit Einräumen beschäftigt. Das Restaurant war renoviert und hatte neue
Möbel bekommen.
    Über dem
Eingang hing ein riesiger blauer Fisch mit dem Namen des Lokals. »Alfredo Pescadores «. Überall in Südspanien war der blaue Fisch mit
diesem Namen das Markenzeichen eines Mannes, der aus ärmsten Verhältnissen
stammte und im Lauf der Jahre in vielen Urlaubsorten seine Kettenläden
errichtet hatte. Insgesamt gehörten Alfredo bisher dreizehn Geschäfte. Hier in Moraira war bis jetzt der letzte entstanden.
    Aus einem
alten Eis-Salon, den ein Ehepaar jahrelang führte und aus Altersgründen
aufgegeben hatte, war ein »Alfredo Pescadores «
geworden.
    Ines und Paco Felicidad waren Alfredos Angestellte, die diese
Filiale leiten sollten. Das junge Paar, das längere Zeit in Deutschland als
Bedienung in einer Gastwirtschaft gearbeitet hatte, freute sich über die
Chance, die Alfredo Mendoles ihnen bot, denn die
beiden waren am Umsatz beteiligt und sollten die Filiale in eigener
Verantwortung führen. Dies war auch der Grund dafür, daß sie selbst letzte Hand
anlegten, um die Tische zu gruppieren, wo kleine Blumensträuße und
Begrüßungsgeschenke erfreuen sollten.
    Um fünf Uhr
nachmittags war Eröffnungszeit. Dann wollte auch Alfredo Mendoles dabei sein, der es sich nicht nehmen ließ, die Neueröffnung vorzunehmen. Die
örtliche Presse und ein Reporter eines speziell für Deutsche und Holländer
gedruckten Magazins, das an der ganzen Costa Bianca zur Verteilung kam, waren
dazu eingeladen.
    Sie wollten
früher kommen und die Einrichtung begutachten, schon mal ein paar Worte mit dem
jungen Paar Felicidad sprechen. Ab fünf Uhr würde man
wohl nicht mehr dazu kommen. Nach der Vorankündigung in der Presse und der
Reklame auf den Plakaten, die überall hingen, war mit großem Andrang zu rechnen.
Jedem Besucher wurde ein Freigetränk offeriert, und alle in den nächsten drei
Tagen angebotenen Speisen gab’s zum halben Preis. Alfredo legte dabei drauf,
aber er wußte, daß diese Reklame die beste Mundwerbung war, und in kürzester
Zeit jeder im Ort und in der Umgebung »Alfredo Pescadores «
kannte.
    »Ich glaube,
da kommt schon einer.« Ines Felicidad blickte
unwillkürlich auf, als das Geräusch des haltenden Autos vor dem; Restaurant zu
hören war.
    Ein
dunkelgrüner Seat stoppte vor dem Eingang. Zwei jüngere Männer saßen in dem
Auto, einer davon mit einem dicken, aber dennoch gepflegten Lippenbart.
    »Ein bißchen
früh der Besuch, würde ich sagen«, murmelte Paco und stellte den Stuhl ab, den
er aus dem Hinterzimmer geholt und von schützenden Pappmanschetten befreit
hatte, mit denen Tische und Stühle angeliefert worden waren. »Wir brauchen noch
mindestens ’ne Stunde, Ines. Wir haben als frühesten Termin vier Uhr gesagt,
nicht drei...«
    Der Beifahrer
verließ den Wagen und steuerte auf die gläserne Tür zu. Der Mann trug eine
beigefarbene Sommerhose und ein kariertes, ärmelloses Sporthemd.
    »Ich kümmere
mich um ihn«, sagte Ines zu ihrem Mann, »Vielleicht kann er nicht später kommen
und will jetzt seine Fragen stellen und ein paar Aufnahmen machen. Hier drüben
sind wir schon fertig Vielleicht will er uns auch nur etwas sagen.«
    Sie waren
beide so sehr auf die geladenen und zu erwartenden Gäste eingestellt, daß ihnen
ein anderer Gedanke gar nicht kam. Um einen normalen Besucher konnte es sich
nicht handeln, denn an der Tür stand groß und auffällig die Öffnungszeit, und
früher kam erfahrungsgemäß auch niemand, um etwas zu essen. Kein Geschäft hatte
um diese Zeit offen.
    Der junge
Mann mit dem Bart lächelte freundlich durch die Glastür, und Ines Felicidad drehte den Schlüssel um.
    »Buenos dias, Señor! Wir haben Sie zwar noch nicht erwartet. Sie sind etwas früh dran.
Aber kommen Sie ruhig herein, wenn’s nicht anders geht...«
    »Es geht auch
nicht anders, Señora. Wir kommen nicht unbedingt dann, wenn man uns erwartet. Wir haben
unseren eigenen Zeitplan.«
    Das Lächeln
auf den schön geschwungenen Lippen der jungen Spanierin gefror. »Ich verstehe
nicht, Señor ...«, flüsterte sie und hielt das Ganze für einen Scherz.
    Der andere
hatte vielleicht eine besondere, ihr unverständliche Art von Humor.
    Spätestens in
dem Moment, wo sie etwas Dunkles metallisch in der Hand des Fremden aufblitzen
sah, wurde ihr aber bewußt, daß es hier um etwas ganz anderes ging.
    »Paco!«
schrie sie.
    Da ergriff
der Fremde sie auch schon und drückte ihr den Lauf der Waffe
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher