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1198 - Traumzeit

Titel: 1198 - Traumzeit
Autoren: Unbekannt
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Halmsew voller Sarkasmus. „Ihr musstet einen Planeten dieser Galaxis überfallen. Ich habe den kostbaren Schatz gesehen, den ihr in einer Geheimkammer eures Schiffes unter Verschluss haltet. Ich habe auch die Prinzessin gesehen, die ihr geraubt und als Sklavin verschleppt habt. Ich habe sogar mit ihr gesprochen. Ihre ganze Sippschaft ist von euren Zulinen niedergemetzelt worden. Und das zu einer Zeit, in der eure Hilfe im Loolandre dringend gebraucht worden wäre."
    „Wie bist du an den Schatz gekommen?" fragte Sakonew erschrocken. Halmsew lachte geringschätzig. „Warum wohl gehöre ich zu den drei mächtigsten Armadaschmieden, Sakonew? Doch bestimmt nicht, weil mein Wissen und meine Erfahrungen nicht größer wären als eure."
    „Schon gut!" versuchte Sakonew zu besänftigen. „Wir werden das störrische Ordoban-Element schon klein kriegen. Notfalls hetzen wir die Zulinen darauf."
    Halmsew wandte sich ab. Er mochte diese Reden nicht mehr hören. Sakonew, Lapotawn und Torlewn schienen vergessen zu haben, dass Armadaschmiede einen Ruf zu wahren hatten. Sie wollten nicht geliebt, sondern gefürchtet werden, aber die Furcht sollte nicht aus der Anwendung von Brachialgewalt erwachsen, sondern aus der Anwendung leiser, aber dafür um so wirksamerer Methoden. „Ortung!" meldete die Schiffspositronik.
    Gleichzeitig erschien auf dem großen Bildschirm ein Gebilde, das aus zahlreichen riesigen T-Trägern zu bestehen schien, die von einem noch nicht sichtbaren Mittelpunkt nach außen ragten. Das Bild erinnerte Halmsew an den Anblick eines Stachelhäuters, der in den Labors der ICCUBATH zu Versuchen benutzt worden war. Aber der Stachelhäuter war nur unterarmlang gewesen, während die T-Träger nach den Angaben am unteren Rand des Bildschirms bis zu einer Lichtsekunde lang waren. „Ist es das Gebiet, das von der Schaltstelle mit dem störrischen Ordoban-Element kontrolliert wird?" erkundigte sich Halmsew.
    „Es ist das Zentrum dieses Gebiets", antwortete die Positronik. „Aber es ist noch nicht die eigentliche Schaltstelle."
    Das Schiff verlangsamte seinen Flug, als es zwischen die T-Träger glitt. Halmsew sah, dass die Seitenflächen der T-Träger mit silbrig schimmernden, flachen Schalen besetzt waren, die sich ständig bewegten. Er rief sich den Bauplan des Loolandre ins Gedächtnis und kam zu dem Schluss, dass die Träger mit den Schalen Teile der besonderen Art von Goon-Technik waren, die der Fortbewegung des Loolandre dienten und als Nebeneffekt zahllose, sich ständig verändernde Schwerkraftquellen innerhalb des Riesengebildes erzeugten.
    Er erschauderte, denn er wurde sich wieder einmal der Kräfte bewusst, die das Armadaherz zusammenhielten und seine Funktionen steuerten - und einst von Ordoban beherrscht worden waren. Es grenzte an ein Wunder, dass sie nicht ein Chaos ausgelöst und den Untergang des Loolandre herbeigeführt hatten, als Ordoban ausgefallen war.
    Halmsew merkte, wie ihn wieder einmal die eiskalte Furcht beschlich, etwas von Ordoban könnte noch am Leben sein und jederzeit zuschlagen, wenn es den Frevel durchschaute, den die missratenen Söhne an seinem Vermächtnis verübten.
    Im nächsten Moment zeichnete Trotz sein glattes Gesicht.
    Es war kein Frevel, und sie waren nicht missraten. Niemand außer ihnen besaß das Recht, Ordobans Erbe anzutreten. Alles war gut, was diesem Zweck diente. Dennoch vermochte er die Furcht nicht ganz zu verdrängen, und an Sarkonews, Lapotawns und Torlewns Augen erkannte er, dass sie noch schlimmer als er darunter litten. Seine Hände schlossen sich zu Fäusten und öffneten sich wieder.
    Es war höchste Zeit für ihn und die anderen Armadaschmiede, den Loolandre als Gesamtheit unter ihre Kontrolle zu bringen. War das erst einmal geschafft, konnte ihnen auch kein wie immer gearteter Überrest des alten Ordoban mehr die Herrschaft streitig machen. Der Widerstand des störrischen Ordoban-Elements musste mit allen Mitteln gebrochen werden. „Ortung!" meldete sich die Schiffspositronik abermals. „Die Schaltstelle!"
    Halmsew blickte auf den Bildschirm und sah in seiner Mitte einen Oktaeder. Die T-Träger ragten aus ihm heraus und wirkten gegen ihn zart und zerbrechlich. Er musste riesig sein. Der Silberne schätzte sein Volumen auf das Achtzigfache eines durchschnittlichen Planeten. Seine Oberfläche war hellgrau und von zahlreichen dunkleren Öffnungen durchsetzt. Als der Bildschirm nur noch einen kleinen Ausschnitt von ihm zeigte, wurden zahlreiche glänzende
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