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1198 - Traumzeit

Titel: 1198 - Traumzeit
Autoren: Unbekannt
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schaltete auf manuelle Steuerung, drückte die Mini-Space-Jet im größtmöglichen Winkel unter dem Peilschiff hindurch und schaltete auf maximale Beschleunigung.
    Die phototrope Abschirmung verdunkelte die Steuerkanzel, als sich hoch über dem Torkrotenschiff drei relativ kleine künstliche Sonnen aufblähten und rasch expandierten. Sie fielen wieder in sich zusammen, bevor sie das Peilschiff verschlingen konnten, doch die Punktortung bewies, dass die oben aufgesetzten drei Goon-Blöcke sich verformt hatten. Im nächsten Moment hüllte sich das Peilschiff in einen Energieschirm, aber einen Moment zu spät.
    Nachor von dem Loolandre hatte einige Sekunden lang den Atem angehalten. Es waren die Sekunden gewesen, die dem Kommandanten des Peilschiffes blieben, um seine Entscheidung zu treffen. Jetzt stieß er die Luft geräuschvoll aus. „Deine Kalkulation ist aufgegangen, Perry", stellte er fest. „Das ist etwas, das ich selbst bemerken konnte", erwiderte der Terraner. „Aber du sprichst nur von einem Teil meiner Kalkulation."
    „Oh!" machte Nachor und holte ein Versäumnis nach, indem er die Funkortung aktivierte. Sein Gesicht strahlte, als er den starken Ausschlag in einem Schirm sah. „Auch das hat sich erfüllt!" rief er. „Sie funken mit höchster Leistung. Wahrscheinlich teilen sie ihrem Oberkommando nicht nur mit, dass sie von einer Wespe gestochen wurden, sondern flehen um die Erlaubnis, uns ein paar Schüsse hinterherschicken zu dürfen."
    „Die Erlaubnis werden sie kaum bekommen", erwiderte Rhodan lächelnd. „Höchstens einen scharfen Verweis, weil sie ihre Defensivschirme bei unserer Annäherung nicht aktiviert hatten."
    „Aber das wäre ungerecht", meinte Nachor. „Auch ihr Oberkommandierender konnte unmöglich voraussehen, dass wir das Peilschiff angreifen würden."
    Rhodan lachte trocken. „Genau das wird er aber niemals zugeben, mein Freund. Ich kenne die Denkungsart solcher Berufskrieger, wie die Torkroten es sind. Wenn etwas passiert ist, hat ein Untergebener es immer vorauszusehen gehabt."
    Rhodan blickte auf die Entfernungsanzeigen. „Wir dürften die Reichweite der Waffen des Peilschiffs jetzt verlassen haben. Ich denke, wir sollten unseren Hamiller-Punkt abschalten und uns ganz auf die Ortung konzentrieren. Ich will wissen, ob die Gefahr für die vereinten Flotten abgewendet ist, bevor wir in den Loolandre eindringen."
    Er übergab die Steuerung der Positronik und erteilte entsprechende Anweisungen. Danach widmete er sich der Betrachtung der Orterschirme.
    Die Mini-Space-Jet fiel zwanzig Minuten lang antriebslos durch die Lichtsphäre vor dem Loolandre, dann kündigte ein schriller Pfiff die Ankunft eines neuen Signals an.
    Auf einem der Orterschirme waren fünf weißstrahlende trichterförmige Leuchterscheinungen zu sehen. „Die Barbarenwellen haben von den vereinten Flotten abgelassen", stellte der Terraner erleichtert fest. „Das ist zugleich der Beweis, dass die Silbernen uns eine Falle gestellt haben", ergänzte der Armadaprinz. „Dann wollen wir sie nicht zu lange auf uns warten lassen", erklärte Perry Rhodan mit ausdruckslosem Gesicht. „Positronik, bring uns wieder auf den vorprogrammierten Kurs und dann mit voller Pulle in den Loolandre!"
    „Mit >voller Pulle    Rhodan schmunzelte. „Mit maximaler Unterlichtgeschwindigkeit! Und keine überflüssigen Fragen mehr!"
     
    3.
     
    Eric Weidenburn - beziehungsweise sein Bewusstsein - fühlte Erleichterung, als er merkte, dass die Befehlsimpulse der Silbernen keine zwingende Kraft besaßen. Er konnte sich ihnen mühelos widersetzen.
    Das musste anders gewesen sein, während der neue Ordoban aufgelöst und auf die Schaltstellen des Armadaherzens verteilt worden war. Eric erinnerte sich an einen Traum, in dem er das Kollektivwesen aus seinen miteinander verschmolzenen hunderttausend Anhängern als Steuermann in den Hohen Himmel und damit vor den Silbernen in Sicherheit gebracht hatte.
    Inzwischen war er zu dem Schluss gelangt, dass dieser Traum mit psionischen Kräften künstlich hervorgerufen worden war, um seinen Widerstandswillen einzuschläfern. Wahrscheinlich war dem Traum ein psionischer Schock vorausgegangen.
    Eric zweifelte nicht daran, dass die Silbernen diese Waffe abermals einsetzen würden, wenn es ihnen nicht gelang, ihn zur Räson zu bringen. Er fürchtete sich davor, abermals zum wehr- und willenlosen Objekt degradiert zu werden. Vorerst allerdings schienen seine Widersacher
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